Jume
Sehr geehrte Frau Henkes, demnächst wird auch unsere 2-jährige Tochter große Schwester. Wir haben uns sehr viel mit der Thematik der Entthronung beschäftigt und versucht mit Büchern und diversen Situationen im Alltag schon mal vorzufühlen und unsere Maus sanft vorzubereiten. Nun liest man immer von Familien, dass sie auch alles ihnen mögliche getan haben um die Umstellung so liebevoll und sanft wie möglich zu gestalten, das Geschwisterkind vom Verhalten aber kaum wiederzuerkennen ist seit das Baby da ist (im negativem Sinn). Nun wollte ich bei Ihnen als Expertin nochmal nachfragen. Auf was sollte man besonders achten, was kann man falsch und was richtig machen. Und vor allem, wie lange dauert es ungefähr bis der kleine " Eindringling " akzeptiert wird. Herzlichen Dank und viele Grüße
Guten Tag, genaue Zeitangaben kann ich Ihnen nicht machen. Das ist individuell sehr unterschiedlich und hängt auch vom Temperament des Kindes ab. Da Sie sich schon so gut vorbereitet haben, werden Sie sicher nichts falsch machen. Für Ihre - dann "große" - Tochter wird es wichtig sein, dass sie sich weiter geliebt fühlt und nicht fürchten muss, dass Sie jetzt nur noch das Baby lieben. Sie braucht die Sicherheit, dass Sie weiterhin ihre Bedürfnisse sehen und auf sie eingehen. Obwohl Sie all das sicher machen werden, entwickelt Ihre Tochter vermutlich trotzdem Ängste und Wut. Dem können Sie nicht vorbeugen. Deren Bewältigung ist für alle Menschen eine Entwicklungsaufgabe. Sie können Ihre Tochter jedoch durch diese Phase begleiten und ihr helfen, diese starken Gefühle zu verarbeiten. Akzeptieren Sie es, wenn Ihre Tochter das Geschwister wieder weg wünschen sollte. Machen Sie ihr aber auch klar, dass alle zur Familie gehören und keiner weggeschickt wird. Das gibt ihr Sicherheit, weil sie dann auch nicht weggeschickt wird und das Baby ihren Platz einnimmt. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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