Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zu wenig Milch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: zu wenig Milch

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Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt genau 6 Wochen alt. Ich stille voll und hatte bisher genügend Milch, meist sogar zu viel, so dass ich abpumpen musste. Mit dem Trinken kam er bisher super zurecht. Er wog bei der Geburt 4070g, von der U1 (3700g) bis zur U2 hat er 1600g zugenommen. Seit einigen Tagen (ca. 5 Tagen)kommt er tagsüber nun öfter, fast alle 2 Stunden, nachts sind die Abstände in der Regel etwas länger. (Er trinkt i.d.R. eine Brust leer, ist beim Trinken sehr energisch und ungeduldig, verschluckt sich manchmal sogar.) Ich habe aber das Gefühl, dass das häufigere Anlegen sich immer noch nicht auf meine Milchmenge auswirkt. Im Gegenteil habe ich das Gefühl, dass meine Milch teilweise weniger wird bzw. dass der Milchspendereflex plötzlich geringer ist. Ich muss gestehen, im Moment habe ich (bzw. mache ich mir) aus den unterschiedlichsten Gründen immer wieder Stress. Meine Frage: Kann dieser Stress sich so gravierend auf die Milchbildung bzw. den Milchspendereflex auswirken? Was kann ich tun, um den Reflex wieder in Gang zu bringen? Liebe Grüße mum123


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Liebe Mum123, es kommt vor, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt. Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass DU DIR alle Ruhe und Entspannung gönnst, die Du bekommen kannst. Wenn möglich, lege dich mit deiner Tochter ins Bett und kümmere dich um nichts anderes, als um dein Kind, dich und das Stillen. Ruhe dich aus, gönne dir etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die dir gefällt). Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hast, setze die Entspannungsübungen, die Du dort gelernt hast gezielt vor dem Anlegen ein. Denke an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer. Versuche alle Störungen auszuschalten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lass dich von deinem Partner verwöhnen. Ein sechs Wochen altes Kind ist auch im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Wende dich auch einmal an eine Stillberaterin vor Ort und überlege dir, ob Du nicht ein Stillgruppentreffen besuchen magst. Der direkte Kontakt mit anderen stillenden Müttern und einer Stillberaterin ist ungeheuer hilfreich. LLLiebe Grüße Biggi


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