Hallo,
ich hatte schon einmal meine Stillprobleme geschildert. Sie vermuteten einen zu starken Milchspendereflex. Alle Tipps diesbezüglich brachten keinen Erfolg. Nun habe ich gehört, dass zuviel Milch in der Brust auch Probleme machen kann. Der Kleine lässt die Brustwarze immer wieder los, verschluckt sich, bäumt sich auf und weint. Interessanter Weise hat er dieses Problem nur auf der rechten Brust (die auch immer voller zu sein scheint als die linke). Wechsel ich nach der Linke auf die Rechte, fagen die Probleme von vorne an. Nehme ich zuerst die Rechte gibt es gleich Probleme und Geschrei. Was kann ich tun? Könnte ich immer erst die linke Brust geben, leertrinken lassen und dann für ein paar Schlucke die rechte?
Nachts habe ich ein anderes Problem:
Der Kleine ist immer so müde, dass er kaum trinkt. Je tiefer die Nacht, um so weniger trinkt er. Obwohl er sich selber meldet und schmatzt schaffe ich es kaum die Brustwarze in den Mund zu bekommen. Wir wickeln ihn, machen Bäuerchen um ihn wacher zu bekommen, aber es hilft nichts. Je weniger er trinkt desto häufiger will er natülich nachts trinken. Haben sie vielleicht noch einen sanften Aufwachtipp?
Mitglied inaktiv - 28.02.2011, 10:57
Antwort auf:
Zu viel Milch oder zu starker Milchspendereflex?
Liebe Anja_B,
Sie können schon immer erst die Lieblingsseite anbieten, trotzdem würde ich das Saugverhalten einmal von einer Kollegin vor Ort begutachten lassen.
Bekommt Ihr Baby einen Schnuller? Wenn ja, könnte auch eine Saugverwirrung vorliegen.
Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen.
Bis Sie eine Stillberaterin erreichen, hier ein paar Tipps, die sich beim Wecken eines schläfrigen Babys bewährt haben:
Aufwecktechniken
o Versuchen Sie das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achten Sie auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck ihres Babys.
o Dämpfen Sie das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen.
o Lockern Sie die Bettdecke oder nehmen Sie die Decke weg.
o Bei warmen Raumtemperaturen ziehen Sie das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab.
o Sprechen Sie mit dem Baby und versuchen Sie, Blickkontakt herzustellen.
o Halten Sie das Baby aufrecht.
o Bewegen Sie das Baby sanft auf und ab, während Sie es auf ihrem Schoß halten. Dabei heben Sie seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugen es in der Hüfte. Versuchen Sie niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden.
Steigerung der Stimulation
o Reiben oder klopfen Sie den Rücken des Babys oder lassen Sie Ihre Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren.
o Wechseln Sie die Windeln.
o Massieren Sie sanft Hände und Füße des Babys.
o Verstärken Sie den Hautkontakt mit Ihrem Baby. Massieren Sie das Baby oder baden Sie es.
o Bewegen Sie die Arme und Beine des Babys wie bei "backe, backe Kuchen."
o Reiben Sie die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab.
o Lassen Sie Ihre Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen.
o Tropfen Sie etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys.
Das Interesse des Babys aufrecht erhalten
o Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen.
o Wechseln Sie die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert.
o Wenn Sie die Brustseite wechseln, lassen Sie das Baby dazwischen aufstoßen oder wickeln Sie es, um sein Interesse wach zu halten.
o Versuchen Sie das Baby in der Unter dem Arm Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen.
o Massieren Sie den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen.
Sie werden nicht alle diese Tipps verwirklichen können. Suchen Sie sich die heraus, die Ihnen passend erscheinen.
Wenn sich das Stillen erst einmal eingespielt hat, dann werden Sie gerade durch das Stillen viel mehr Freiraum und Zeit für Ihr größeres Kind haben, denn Sie sind mobiler und unabhängiger (sie brauchen keinen Strom, kein Wasser, müssen keine Flaschen usw. mitschleppen) und haben beim Stillen eine Hand frei, um sich mit Ihrem Sohn zu beschäftigen.
Auch wenn der Anfang manchmal schwer ist, das Durchhalten lohnt sich. Wenden Sie sich wirklich für gezielte und direkte Hilfe an eine Kollegin vor Ort.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 28.02.2011
Antwort auf:
Zu viel Milch oder zu starker Milchspendereflex?
Trotz der Stillschwierigkeiten gedeiht unser 6 Wochen altes Baby sehr gur und nimmt ca. 250 gr. die Woche zu. Er hat auch regelmäßigen gelben Stuhl, sowie viele nasse schwere Windeln am Tag und in der Nacht.
Ich wünsche mir bloß eine ruhige freidliche Stillzeit, die ich mit meinem Kleinen zusammen genießen kann...
Mitglied inaktiv - 28.02.2011, 12:39