Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Was tun bei zu viel Milch? Baby hört nie alleine das Trinken auf

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Was tun bei zu viel Milch? Baby hört nie alleine das Trinken auf

S.A.

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Liebe Biggi, Mein kleines Glück ist jetzt 16 Wochen alt und schon seit Beginn des stillens haben wir das Problem das ich zu viel Milch habe. Dies äußert sich vorallem daran dass meine Tochter beim stillen ständig an der Brust zieht und nach dem Milchspendereflex hörbar kaum nachkommt mit dem schlucken. Meist dauert unsere Stillzeit nur 5 Minuten, dann muss ich sie (oft auch mit Protest) von der Brust lösen da sie sich total überstreckt und nicht mehr schlucken kann bzw. Falls ich sie weiter trinken lasse sie noch an der Brust einen Schwall ausspuckt. Allgemein ist es so, dass mein Baby oft nach kurzer Zeit oder ca 1 Stunde spuckt. Wir haben am Tag aktuell einen Stillrythmus von 2 Stunden, in der Nacht leider im Moment stündlich. Gewicht nimmt sie ausreichend zu und hat mit ihren 16 Wochen das Geburtsgewicht bereits verdoppelt.   Deshalb würde ich gerne wissen: * Wie kann ich meiner Tochter das Stillen angenehmer machen damit sie nicht mehr spucken muss und selbstständig die Brust loslässt ohne dass ich sie ständig abdocken muss? * Ist das eventuell auch ein Grund warum sie aktuell in der Nacht stündlich gestillt werden will?    Vielen Dank schon einmal und liebe Grüße  Sarah


Biggi Welter

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Liebe Sarah, bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest du gerade so viel Milch ausstreichen, dass du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. Stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. Versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. Lass das Baby oft aufstoßen. Vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Melde dich doch bitte wieder, ob die Tipps helfen! Lieben Gruß Biggi


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