Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby langweilt sich beim stillen

Frage: Baby langweilt sich beim stillen

K.Hermes

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Hallo Frau Welter, unser Sohn ist jetzt 7 Monate alt und scheint sich beim Stillen sehr zu langweilen. Er wird gerade sehr mobil, rollt sich schon überall hin und wird sicher bald krabbeln. Er hat einen großen Bewegungsdrang und mag nicht ruhig irgendwo liegen oder sitzen. Wenn ich ihn stille habe ich den Eindruck meine Brust möchte er am liebsten auch "to go". Er zappelt, zieht daran, stemmt sich mit der Brust im Mund hoch in den Vierfüßlerstand, dockt ab, dreht sich weg, dockt wohl versehentlich und ohne den Sog zu lösen ab, quengelt oder brüllt sogar empört auf, windet sich in meinen Armen wie ein Fisch, dass ich ihn kaum festhalten kann, dockt wieder an, trinkt ein paar Schlucke und das ganze geht von vorne los. Häufig spritzt ihn meine Brust auch nass, wenn er unvermittelt abdockt. Manchmal muss ich ihn beim Stillen regelrecht festhalten, damit er mir mit seinen drei Zähnchen nicht versehentlich die Brustwarze abreißt. Wenn er trinkt beißt er nicht, aber wenn er an meiner Brust zieht und dann ohne den sog zu lösen abdockt, zieht er seine Zähnchen trotzdem versehentlich über meine Brustwarze. Das ist sehr schmerzhaft. Auch wenn er an meiner Brustwarze zieht ist das unangenehm. Zuerst habe ich gedacht er liegt einfach nur unbequem und habe andere Stillpositionen ausprobiert. Aber es ist immer das gleiche. Ein Spielzeug in die Hand hilft leider auch nicht. Dann ist er trotzdem abgelenkt und dockt ständig ab. Nur Nachts, wenn er sehr schläfrig ist, trinkt er ruhig und entspannt.  Haben Sie einen Tipp für mich, was ich tun kann? Noch konnte ich meine Brustwarzen vor Verletzungen schützen. Das Stillen ist aber sehr anstrengend, wenn mann immer so aufpassen muss.  Herzlichen Dank und Grüße   


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe K.Hermes, es kommt vor, dass Babys schlicht und ergreifend so aufgedreht sind, dass ihnen die nötige Ruhe fehlt, um gut an der Brust zu trinken. Deshalb ist hier das nächste Mantra der Eltern von großer Bedeutung „ich bleibe gaaaaaaanz ruhig“. Mit Ruhe und Gelassenheit – so frau und man es schaffen, ruhig und gelassen zu bleiben – lassen sich diese Situationen immer noch am besten überstehen. Es gibt einige Kolleginnen, die von einer „Brustschimpfphase" sprechen. Damit sind Kinder gemeint, die Angst haben, beim Trinken an der Brust etwas zu verpassen. Als erste Maßnahme ist dann zu empfehlen, das Baby auch am Tag unter den Bedingungen zu stillen, wie sie in der Regel nachts herrschen: in einem ruhigen, ablenkungsarmen, abgedunkelten Raum. Neben dem Tipp, möglichst gelassen zu bleiben ist dies die nächste Empfehlung, die dem Kind und damit auch der Mutter in solchen Zeiten helfen kann. Du schreibst, dass es in der Nacht gut klappt. Zunächst würde ich deshalb versuchen, auch tagsüber im Liegen zu stillen und den Raum abzudunkeln. Ich kenne einige Mütter, bei denen das Stillen im Dunkeln den Durchbruch gebracht hat und hoffe, dass es bei Dir auch so ist! Babys können nicht GLEICHZEITIG an der Brust trinken und zubeißen. Aber sie können aufhören zu saugen und dann beißen. Wenn dein Kleiner dich beim Stillen beißt, kannst Du ihm durchaus vermitteln, dass dir das weh tut. Ein Baby verbindet das Gefühl der Beruhigung und der Sicherheit ebenso wie das Stillen des Hungers mit seiner Mutter. Es versteht nicht, dass es der Mutter Schmerzen verursacht, wenn es seine Zähne auf ihre Brustwarze drückt. Babys beißen nicht aus Boshaftigkeit. Ein Baby muss lernen, was es beim Stillen mit neuen Zähnen tun muss. Oft lernt es durch Ausprobieren und dem, was darauffolgt. Sobald dein Baby zubeißt, reiß es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehe es nahe an dich heran. Wenn du es nahe an dich heranziehst, muss es loslassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für deine Brust, wenn das Baby loslässt, als wenn du es von der Brust wegreißt.   Lieben Gruß Biggi


K.Hermes

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Danke für Ihre Antwort. Der Kleine beißt eingentlich nicht richtig zu, also er kaut nicht. Beim Abdecken kratzt er nur mit seinen Zähnchen an meiner Brustwarze entlang. Offenbar hat er dann die Zuge schon weggezogen. Er macht einfach, wenn er unruhig ist, den Mund beim Abdocken nicht richtig auf. Wenn er abdocken will, kann ich ihn leider nicht aufhalten und an meine Brust drücken. Dafür hat er schon zu viel Kraft und windet sich zu stark. Abdunkeln hab ich schon probiert. Das hat leider nicht geholfen.   


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