Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillstreik?

Frage: Stillstreik?

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Hallo, mein Kind ist 10 Monate und wird noch teilgestillt. Wir stillen noch morgens (1-2x), nachmittags (1-2x), abends und ggf. nachts. Ich habe noch ein größeres Kind, daher gehe ich mit dem kleinen Kind seit ein paar Monaten immer in ein anderes Zimmer zum stillen, damit wir mehr Ruhe dazu haben. Das große Kind sieht das übrigens ein und wartet dann auch immer auf uns. Seit einiger Zeit zeigt mein kleines Kind zwar gerade beim tagsüber Stillen an, dass er an die Brust möchte, wenn wir uns dann aber zurück ziehen, dockt es kurz an, hat dann aber doch kein Interesse, gestillt zu werden. Erst, wenn alles erkundet ist, lässt es sich stillen. Rechts mag mein Kind nicht so gern gestillt werden, lieber links. Leider habe ich etwas spät damit angefangen, rechts zum Ausgleich abzupumpen, da kommt jetzt zumindest beim Abpumpen recht wenig. Oder kann es sein, dass beim Abpumpen generell wenig kommt? Abends und nachts klappt das Stillen sehr gut, da ist es meinem Kind auch egal, welche Seite es bekommt. Nachts stille ich schon lange nur 1 Seite abwechselnd, da mein Kind da nur eine Seite trinkt. Machen wir gerade einen Stillstreik durch? Oder ist es etwas anderes? Sagt die Milchmenge beim Abpumpen etwas über die tatsächliche Milchmenge aus? Danke und lG, Crissi


Biggi Welter

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Liebe Crissi, wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch eine Milchpumpe ausgelöst wird. Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung durch die Babys jedoch so weit wie bei Ihrem Baby dass sie nur noch an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist im allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Vielleicht lassen Sie Ihr Baby auch noch vom Kinderarzt anschauen, um eine medizinische Ursache auszuschließen. Möglicherweise tut ihm beim Trinken an der einen Seite etwas weh. Hat es eine Erkältung? Babys mit Ohrenschmerzen verweigern häufig eine Seite, wenn nur ein Ohr betroffen ist, weil es ihnen unangenehm ist auf dem erkrankten Ohr zu liegen. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, danke für die schnelle Antwort! Die Antwort zum Pumpen erleichtert mich sehr. Ich habe eben auch nochmal gepumpt und es kam wieder deutlich mehr als die letzten Tage, zum Glück (habe die Medela Swing). Ich habe mich bei einem Teil meiner Frage etwas undeutlich ausgedrückt, ist mir eben aufgefallen. Mein Kleines trinkt tagsüber generell an beiden Brüsten eher weniger als noch vor kurzem, daher vermute ich aus welchen Gründen auch immer einen Stillstreik. Was mich daran wundert ist, dass das Stillen abends und nachts dann kein Problem darstellt. Die rechte Seite mag mein Kind nun halt noch weniger, als die linke, ich lege es dennoch auf beiden Seiten an. Es trinkt bei jeder Stillmahlzeit nur noch jeweils eine Seite, also entweder rechts oder links, da eine Seite schon lange ausreicht zum Trinken, ich hatte immer generell viel Milch. Beim nächsten Mal ist dann eben wieder die andere Seite dran. Auf der linken Seite geht das problemlos, auf der rechten Seite muss ich schon ein bisschen mehr "überreden", dann klappt es dann meist doch. Nur jetzt ist eben tagsüber der Wurm drin, dass mein Kleines zwar trinken will, dann aber doch recht schnell wieder loslässt. Gibt es das, dass man einen Stillstreik nur tagsüber hat und nachts wieder alles ok ist? Legt sich das wieder? Ich kann mich leider nicht mehr so genau erinnern, wie es bei meinem großen Kind war. Nochmals danke und lG, Crissi


Biggi Welter

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Liebe Crissi, es kommt vor, dass ein Baby im Halbschlaf recht gut trinkt und ansonsten tatsächlich streikt. Auch eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Ein Versuch wäre es daher immer wert, die künstlichen Sauger wegzulassen, in leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. LLLiebe Grüße, Biggi


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Liebe Biggi, dann ist es wohl tatsächlich ein Stillstreik, denn mein Kleines nimmt weder Flasche, noch Schnuller :-) Danke und lG, Crissi


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