Bibiline
Hallo, mein Kind ist 9 Konate alt. Wir hatten wirklich schwierige Phasen beim Stillen (Stillstreik usw.). Es bekommt keinen Nuckel und auch keine Flasche. Schon seit geraumer Zeit wird zur Beruhigung am Ärmel genuckelt. Das hat das Stillen bislang nicht beeinträchtigt. Die letzten Monate über verlief das Stillen vergleichsweise unproblematisch. Seit 6 Monaten stille ich nur in reizarmer Umgebung. Beikost wurde mit 6 Monaten eingeführt und läuft gut. Gestillt wurde morgens, zum Durstlöschen nach den Mahlzeiten, zum Einschlafen und 2x nachts. Vor einer Woche kündigte sich der erste Zahn an. Mein Baby wollte plötzlich gar nicht mehr stillen. Ich habe abgepumpt und die Milch mit dem Löffel gefüttert. Das wurde gern angenommen. Zwischenzeitlich ist es 1-3 Mal in 24 Stunden kurz an die Brust gegangen. Meist wird aber nur geschrien beim Versuch anzulegen. Es wird vermehrt zur Beruhigung und zum Einschlafen am Ärmel genuckelt und nicht an der Brust getrunken. Im Halbschlaf zu stillen klappte früher super, aktuell auch nicht mehr. Umhergehen usw. hilft gar nicht. Meine Fragen: 0. Was ist los? 😅 1. Habe ich überhaupt Chancen, dass mein Baby wieder regelmäßig an der Brust trinkt nach über einer Woche? 2. Was kann ich dafür tun? 3. Ist der Ärmel schuld 😅 und was kann ich dagegen unternehmen? Danke!
Liebe Bibiline, das hört sich nach eine gewaltigen Stillstreik an und ich denke nicht, dass das Nuckeln am Ärmel da schadet. Evtl. hat dein Kind wirklich Zahnungsschmerzen, sprich einmal mit dem Arzt. Ansonsten versuche alle Tipps, die bei einem Stillstreik gegeben werden. Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge es aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht, statt stillzusitzen. Wenn du möchtest, dass es wieder an deiner Brust trinkt, solltest du dich darauf einstellen, dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich deinem Kind zu widmen. Wenn du es viel im Arm hast, zärtlich streichelst und es dich in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei dir zu trinken. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwerfällt. Am besten wendest du dich noch zusätzlich an eine Stillberaterin in deiner Nähe, die dir im direkten Kontakt noch weitere gezielte Tipps geben kann. Adressen von Stillberaterinnen finden sich im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich wünsche dir ausreichend Nerven und Geduld und ein möglichst baldiges Ende des Stillstreiks. Liebe Grüße Biggi
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