Mitglied inaktiv
Hallo Biggi Welter, ich bin neu im hier im Forum und hoffe ein paar Ratschläge zu bekommen. Ich stille meinen Sohn 19 Wochen voll und bisher nach Bedarf (ca. 8 – 10 mal in 24 Stunden) und habe seitdem keine Nacht mehr als 2 – 3 Stunden am Stück geschlafen. Ich bin körperlich ziemlich erschöpft und leide unter Schlafstörungen, d. h. ich kann teilweise gar nicht wieder einschlafen während Sohnemann friedlich schlummernd neben mir in seinem Bettchen liegt. Mein Mann unterstützt mich auch wo er kann, wickelt den Kleinen nachts 1 – 2 mal weil es nicht anders geht, die Windel ist randvoll „gekackt“. Zur Zeit liegen meine Nerven auch tagsüber blank, weil er ständig am quengeln ist und ich mich kaum paar Meter von ihm entfernen kann, ohne dass er anfängt zu weinen. Er schläft auch tagsüber schlecht, nie mehr als 1 Stunde am Stück. Da kann ich mich nicht mit hinlegen. Oma oder andere Leute, die sich mal um ihn kümmern könnten sind auch nicht vorhanden bzw. wohnen zu weit weg. Um es auf dem Punkt zu bringen: Ich möchte bzw. muß daran etwas ändern. Mein Eltern und Schwiegereltern meinen, dass ich ihn verwöhnt habe und er schon weiß, wie er seinen Willen bekommt. Ich war zwar bisher immer der Meinung, das man Babys bis 6 Monate nicht verwöhnen kann und nur ihre Bedürfnisse befriedigt, aber langsam glaube ich es auch. Schreien lassen will ich ihn nicht, aber ich habe das Gefühl das er sich selbst nicht beruhigen kann (außer an der Brust). Wenn er total müde ist, regt er sich zum Beispiel immer richtig auf, quengelt und schreit. Vielleicht gibt es für mein Problem eine Lösung, die mir und dem Mini weiterhelfen. Viele Grüße Hausmaus
? Liebe Hausmaus, auch wenn es so scheint - und wenn frau erschöpft ist, dann sieht vieles nur noch schrecklich aus: ein Baby kann nicht verwöhnt werden. Um Menschen bewusst zu manipulieren, muss ein gewisses logisches Denkvermögen und auch bereits eine vorausschauende Denkweise vorhanden sein. Über beides verfügt ein Baby oder Kleinkind noch nicht, denn es kennt noch keinen Zeitbegriff und es hat auch noch keine zielgerichteten Gedankenfolgen wie sie erforderlich sind, um den Eltern „auf der Nase herumzutanzen". Es ist deshalb auch nicht möglich ein Baby zu „verwöhnen" im Sinne von „verziehen". Ohnehin ist verwöhnen ja nichts Negatives. Freuen wir uns nicht alle darüber, wenn uns jemand verwöhnt, will heißen etwas Gutes tut? Verwöhnen ist nichts anderes als jemandem etwas Gutes tun, dafür zu sorgen, dass er sich wohl fühlt und das ist etwas Positives. Und genau das sollten Sie nun auch mit sich tun: Tun Sie sich etwas Gutes. Sie sollten sich verwöhnen (lassen). Und das geht auch mit Baby und ohne die Bedürfnisse Ihres Kindes hintenan zu stellen. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch tagsüber sollten Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Gönnen Sie sich selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lassen Sie den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Machen Sie den Tragetest. Bügeln Sie etwas und tragen Sie es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügeln Sie es nicht und tragen es für zehn Minuten. Dann vergleichen Sie ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnelle eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese „gewonnene" Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Vergessen Sie sich selbst nicht: Gönnen SIE SICH etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Gibt es jemanden, der Ihnen im Alltag unter die Arme greifen kann? Scheuen Sie sich nicht alle Hilfe anzunehmen, die sich Ihnen bietet, solange diese Hilfe nicht darin besteht, dass Ihnen jemand Ratschläge gibt, die Ihre Art zu leben und mit Ihrem Kind umzugehen kritisieren. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass Ihnen Ihre Ärztin/Arzt vorübergehend eine Haushaltshilfe verordnet, bis Sie aus dieser starken Erschöpfung wieder herausgefunden haben. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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