Mitglied inaktiv
Meine Tochter Laura ist jetzt 14 Monate und will einfach nicht ungestillt einschlafen. Ich möchte aber jetzt aufhören mit dem Stillen, habe dieses auch fast geschafft bis auf abends und nachts (3-4 mal). Sie drinkt aber keine Milch aus der Flasche und nimmt auch keinen Schnuller. Ich habe auch schon probiert sie Schreien zu lassen (ca.15 - 20 Minuten) aber sie schläft erst wenn ich sie Stille. Mittags dagegen funktioniert es super ohne Stillen. Was kann ich noch tun? Ist es eigentlich normal daß sie nachts immer noch nicht durchschläft? Was kann ich tun damit sie durchschläft?
? Liebe Tanja, ja, es ist normal, dass sie nicht durchschläft, vor allem wenn unter Durchschlafen verstanden wird, dass ein Kind am Abend ins Bett gebracht wird und sich das nächste Mal erst wieder am nächsten Morgen rührt. Das Problem liegt darin, dass in unserer Gesellschaft von vielen Menschen ungeheurer Wert auf das „Durchschlafen" gelegt wird und es als „unnormal" angesehen wird, dass ein Kind sich so verhält, wie es Babys und Kinder seit Anbeginn der Menschheit tun: sie wachen nachts (mehrfach) auf. Hier ist der Vergleich mit anderen Kulturen sehr interessant: es gibt tatsächlich Gesellschaften, in denen das normale Verhalten der Kinder einfach akzeptiert wird und dort sehen die Erwachsenen es nicht als Problem an, dass Kinder nachts aufwachen. Ja, sie können noch nicht einmal verstehen, was wir in unserer westlichen Welt denn da überhaupt für ein Problem haben. Natürlich ist es schön, ungestörte Nächte zu haben. Ich freue mich auch, wenn ich ungestört schlafen darf, doch es ist eben nicht so, dass wir als Eltern ein „Anrecht" darauf haben. Wenn Eltern ein Kind haben, das „gut" schläft, herzlichen Glückwunsch und hoffentlich bleibt es so, doch es ist nicht das „Verdienst" dieser Eltern oder gar eine besonders „geglückte Erziehung", sondern einfach Glück (das zeigt sich auch daran, dass es innerhalb der gleichen Familie Kinder mit ganz unterschiedlichem Schlafverhalten gibt). Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen gibt es nur die Möglichkeit, den Kindern die Zeit zu geben, die sie brauchen, um die Reife zu erreichen, dass nächtliche Schlafunterbrechungen immer seltener werden. Die Kunst besteht darin, dass wir unsere Kinder auf ihrem Weg begleiten und gleichzeitig die Möglichkeit finden, auch für uns selbst „Oasen" im Alltag zu schaffen, in denen wir auftanken können. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. In diesem Buch werden Sie kein Patentrezept finden, wie Ihre Tochter durchschlafen wird, aber Tipps und Erklärungen zum kindlichen Schlafverhalten und dazu, wie alle zu ruhigeren Nächten finden können. Wenn Sie zu dem Schluss gekommen sind, dass Sie die Stillzeit beenden wollen, dann ist es als erstes ganz wichtig, dass Sie sich 100prozentig sicher sind. Jeden Zweifel spürt das Kind sofort. Ein radikaler Brustentzug wird für Ihr Kind sicher sehr schwierig sein und mit vielen Tränen verbunden. Vielleicht können Sie, statt von jetzt auf gleich nicht mehr zu stillen, die Zeit an der Brust schrittweise immer weiter verkürzen, so dass der Übergang fließend ist. Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen (ja auch bei einem kleinen Baby)einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sieallmählich und mit viel Liebe vorgehen und nicht zu schnell die Geduld verlieren. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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