Mitglied inaktiv
Hallo! Mein Baby ist 7 Wochen alt und bisher klappte das Stillen recht gut. Auf Anraten unserer Hebamme hat sich bei uns folgendes bewährt: Erste Seite anlegen (Kind trinkt ca. 20 Minuten sehr effektiv), dann wickeln und dann zweite Seite anlegen. Kind trinkt dann je nach Bedarf 5-20 Minuten ebenfalls effektiv. Plötzlich macht sie beim zweiten Anlegen nach dem Wickeln Probleme: Sie hat offensichtlich Hunger, saugt aber nicht und schreit ganz schrecklich. Ich versuche Sie zu beruhigen und manchmal klappt die zweite Seite dann auch wieder. Wenn nicht, ist sie danach unzufrieden und hungrig. Sie trinkt ca. alle 4 Stunden, nachts schläft sie manchmal durch (6 Stunden), nimmt gerne mal den Schnuller zwischendurch. Ich verwende aufgrund der Brustwarzen und meiner Neurodermitis Stillhütchen, war bisher kein Problem. An der Brust pur saugt sie nicht mehr. Für einen Rat wäre ich sehr dankbar. Liebe Grüße Marion
Liebe Marion, ich denke auch, dass Ihr Baby saugverwirrt sein könnte und sich deshalb an der Brust so irritiert benimmt. Der beste Weg wäre wohl, wenn Sie sich an eine Kollegin vor Ort wenden könnten, die Ihnen zeigt, wie Ihr Kind richtig trinken kann und auch, wie Sie das ohne Stillhütchen schaffen! Stillberaterinnen sind Stillhütchen gegenüber sehr kritisch eingestellt, denn wir sind diejenigen, die mit den negativen Folgen, die sich aus der Verwendung von Stillhütchen ergeben, herumschlagen müssen. Glauben Sie mir, ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie viele verzweifelte Mütter ich erlebt habe, nur wegen dieser Dinger. Es gibt sicher Mütter, die wahre Lobeshymnen auf die Stillhütchen singen werden, aber es gibt noch viel, viel mehr Frauen, denen die Stillhütchen ernsthafte Probleme eingebracht haben. Bei einer günstigen Konstellation Mutter mit sehr reichlicher Milchmenge, kräftig saugendes Kind kann eine Frau auch mit den Stillhütchen lange stillen, aber dies ist leider eher die Ausnahme, denn die Regel. Allerdings kann ich Ihnen natürlich nicht sagen, ob Sie vielleicht zu den Ausnahmefällen gehören. An einem Stillhütchen saugt ein Kind mit einer anderen Technik als an der Brust, es lernt also auf diese Weise nicht das korrekte Saugen und kann zudem saugverwirrt werden. Viele Kinder können dann nicht mehr ohne Hütchen an der Brust trinken. Falls das Stillhütchen eingesetzt wird, weil die Mutter zum Beispiel wunde Brustwarzen hat und sind die Brustwarzen schließlich abgeheilt (was durch den Gebrauch von den Hütchen sogar länger dauern kann), saugt das Kind nach wie vor nicht korrekt an der Brust oder erst recht mit einer falschen Technik bzw. die Mutter legt nach wie vor nicht korrekt an, die Ursache des Wundwerdens ist also nicht behoben und das Problem beginnt von vorne. Stillhütchen verhindern die direkte Stimulation der Brustwarzen, beeinträchtigen den Milchspendereflex und die Milchproduktion. Ein Stillhütchen macht es dem Kind unmöglich, genug vom Brustwarzenhof zu erfassen, so dass die darunter liegenden Milchseen nicht zusammengedrückt werden können. Daher werden die empfindlichen Nervenenden in der Brustwarze bzw. dem Brustwarzenhof nicht entsprechend stimuliert, um den vollen Milchfluss auszulösen. Die Brust wird nicht so gut entleert, es kann sich ein Milchstau entwickeln und die Milchmenge geht zurück. Das Trinken an der Brust ist für das Baby mit Stillhütchen erheblich anstrengender als ohne Stillhütchen (20 Minuten Trinkzeit mit einem Saughütchen, ergibt die gleiche Menge wie fünf Minuten ohne Stillhütchen). Auch ist die Immunantwort der Brust (das heißt, dass immer genau die Antikörper in der Milch gebildet werden, die das Kind in der aktuellen Situation braucht) mit den Stillhütchen nicht so gut. Das Stillhütchen kann zum Keimträger werden und so eine Soorinfektion immer wieder aufflammen lassen. Es gibt auch Mütter, die mit einem Kontaktekzem auf das Stillhütchen reagieren. Und nicht zuletzt, sind die Dinger schlichtweg lästig. So, das Plädoyer gegen die Stillhütchen war jetzt lang genug, aber es ist eine Tatsache, dass viele Stillberaterinnen viel weniger Arbeit hätten, wenn dieses "Hilfsmittel" nicht so rasch und unüberlegt eingesetzt würde. Wie gesagt, eine Kollegin kann Ihnen zeigen, wie es ohne Stillhütchen geht, ich gebe Ihnen aber schon einmal ein paar Tipps: Das Entwöhnen eines Babys von Stillhütchen erfordert einige Geduld und Beharrlichkeit, aber es ist möglich. Die folgenden Vorgehensweisen haben sich bewährt. Schrittweises Abschneiden der Spitze des Stillhütchens. Einige Mütter entwöhnen ihre Babys erfolgreich von den Stillhütchen, indem diese umstülpen und dann jeden Tag (oder vor jedem Stillen, wenn das Baby dies akzeptiert) einen dünnen Streifen aus der Mitte herausschneiden, bis nichts mehr übrig bleibt. Zum Schneiden wird eine scharfe Hautschere oder eine Rasierklinge verwendet. Bei einem Stillhütchen aus Silikon darf diese Methode nicht angewendet werden, weil beim Schneiden scharfe Kanten entstehen. Das Stillhütchen schnell wegziehen, während das Baby an der Brust trinkt. Das Baby trinkt zu Beginn mit dem Stillhütchen. Nachdem der Milchspendereflex eingesetzt hat, wird das Stillhütchen schnell weggezogen und das Baby direkt an die Brust angelegt. Das Stillhütchen mit Stoff ausstopfen. Manche Mütter haben ihren Babys die Stillhütchen abgewöhnt, indem sie diese mit etwas sauberem Stoff ausgestopft und das Stillhütchen zu Beginn der Stillmahlzeit wie gewohnt angelegt haben. Das Baby wird merken, dass es die Milch nur direkt von der Brust bekommt und allmählich die Brust dem Stillhütchen vorziehen. Weitere gezielte Hilfe kann Ihnen eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnenr gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Liebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen Dank erst mal für die ausführliche Antwort. Ich wohne in 97424 Schweinfurt. Ich habe sehr reichlich Milch (die andere Seite tropft auch immer schön mit)und das Kind trinkt sehr kräftig. Ich habe auf der einen Seite eine flachere Warze und wir haben im Krankenhaus eine Woche mit zig Hebammmen, Kinderschwestern usw. rumgemacht ohne Hütchen, dann hat es it Hütchen geklappt und ich war auch recht froh drum. Hm, das Abgewöhnen wird wohl recht schwierig..... Aber vielen Dank schon mal für die Tipps, und vielleicht gibt es ja eine Stillberaterin in Schweinfurt.... Liebe Grüße Marion
Liebe Marion, es wird sicherlich nicht leicht werden, aber es ist machbar! Bitte wenden Sie sich an Frau MOLL BREUNIG Heike, Tel.: 09728 907569, sie kann Ihnen sicherlich helfen. LLLiebe Grüße Biggi
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