Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchmangel oder Saugverwirrung

Frage: Milchmangel oder Saugverwirrung

Patricia2107

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Hallo Mein kleiner ist jetzt 5 wochen alt. Aufgrund von Gelbsucht mussten wir schon nach der Geburt in der Klinik zufüttern, dort fütterten wir mit Flasche zusätzlich Mit dem Stillen hat es dann nie so wirklich gut funktioniert so dass die Gelbsucht wieder kam und wir wieder zufüttern mussten, als wir die Gelbsucht dann im Griff hatten, haben wir die Pre Nahrung langsam reduziert um wieder auf Stillen umzusteigen. Leider ist es nun so dass der kleine an der Brust nur nuckelt oder starr ist. Nachts trinkt er jedoch sehr brav. Nun die Frage ob es sich um eine Saugverwirrung handelt oder ob ich zu wenig Milch haben könnte (habe tagsüber auch nie das Gefühl dass meine Brüste voll sind) Nachts platzen mir fast die Brüste und läuft die milch aus, da trinkt er wie beschrieben sehr gut und tagsüber funktioniert es leider garnicht, mit dem Brusternährungsset macht er aber die gleiche Saugbewegung wie beim stillen. Also glaube ich an keine Saugverwirrung.  Wenn ich nichts zusätzlich gebe und tagsüber nur stillen versuche ist der kleine sehr gereizt, schläft wenig, ist weinerlich und immer mit Hungerzeichen, wenn wir ihn etwas dazugeben wirkt er satt und schläft dann auch mal 3 stunden. Ich versuche es nun mit zusätzlich abpumpen und 1x tgl power pumpen. Dabei kommen jedes mal um die 30ml Kann es sein dass man tagsüber zu wenig milch hat  


Biggi Welter

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Liebe Patricia2107, ich glaube schon an eine Saugverwirrung, dein Kind trinkt nur noch im Halbschlaf instinktiv effektiv. Ich würde dir empfehlen, jetzt komplett auf alle künstlichen Sauger zu verzichten, damit dein Kind lernen kann, immer richtig zu trinken. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. In der Nacht klappt es dann gut, weil das Baby wie schon geschrieben, im Schlaf noch instinktiv saugt. Hast du schon einmal versucht, mit einer alternativen Fütterungsmethode zuzufüttern? Dein Baby wird ein paar Anläufe brauchen (und du auch) bis es den Dreh raus hat, wie es die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Man kippt den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Man kann aber natürlich auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden! Magst du das mal ausprobieren? Einen lieben Gruß von Biggi


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