tinaheer
Liebe Frau Welter, ich still meinen Sohn (7 Monate) seit Beginn und bis auf anfänglich wunde Brustwarzen und eine kurze Phase mit sehr unruhigem Trinken bei fraglich überschießendem Milchspendereflex hatten wir uns sehr gut eingespielt. Er bekommt bereits 3x täglich Beikost, zwischendruch und insbesondere nachts stille ich eigentlich noch sehr gerne und habe auch meine ältere Tochter über ein Jahr gestillt bis sie voll gegessen hat und keinen "Milchersatz" mehr gebraucht hat. Leider hat sich vor 1-2 Wochen plötzlich eine offene Stelle an der rechten Brustwarze entwickelt, welche recht tief und schmerzhaft ist, sodass ich ihn nachts vermehrt an die andere Seite angelegt habe. Leider hatte ich bereits am nächsten morgen auch hier einen Riss (jeweils an der Basis der Brustwarze). Dieser Riss geht nun bereits fast um die ganze Brustwarze, sodass ich durch andere Anlegepositionen nicht weiter komme. Auch die lokale Behandlung mit Schwarztee, Creme, MultiMam-Kompressen haben bisher nicht gewirkt und die Schmerzen werden von Tag zu Tag schlimmer, zum Teil bluten die Stellen sogar und ich ertrage das Anlegen so kaum noch. Nachdem mein Sohn nachts sehr viel an der Brust nuckelt um weiter zu schlafen, habe ich nun nicht nur Schmerzen an der Brust sondern auch schlaflose Nächte, wenn ich ihm die Brust nach 10-15 Minuten wieder "wegnehme" und mit Schnuller lässt er sich nicht hinhalten. Ich hatte zuerst den Verdacht, dass er zahnt, aber eigentlich ist nichts in Sicht und ich verstehe nicht so wirklich woher das Problem kommt und was ich dagegen tun kann. Ich überlege nun auch mir Stillhütchen anzuschaffen zur Überbrückung bis die Wunden etwas abgeheilt sind? Haben Sie noch Tipps für mich? Ich weiß momentan einfach nicht mehr weiter.... Vielen Dank vorab LG Tina Ernst
Liebe Tina, während der Zahnungsperioden kann sich der Speichel des Kindes so verändern, dass er die Haut der Brustwarze und des Warzenhofes reizt und es zu Wundsein kommt. Wunde und/oder schmerzende Brustwarzen werden ansonsten fast immer durch falsches Anlegen verursacht und auf Dauer hilft da auch keine Salbe oder Öl. Es wäre deshalb sinnvoll, wenn Du einmal versuchen würdest, einen schnellen Termin mit einer Kollegin vor Ort auszumachen, die das Saugverhalten Deines Babys beurteilen kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Solange nicht die Ursache der wunden Brustwarzen beseitigt ist, sind alle Tipps wirklich nur Kosmetik und bringen keine langfristige Lösung! Trotzdem noch Tipps für eine Verbesserung der Heilung: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann dich eine Kollegin vor Ort genau informieren. Außerdem ist es sinnvoll, dass Du dein Kind so anlegst, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen. Liebe Grüße Biggi
tinaheer
Vielen Dank erst einmal für die Tipps. Ich werde mich gleich um eine Stillberaterin vor Ort kümmern. Habe allerdings doch noch eine Frage vorab: Ich habe nun gehört, dass wohl viele Frauen, bzw. Kinder ähnliche Probleme durch Soor haben, der sich wohl oft nicht klassisch mit weißlichen Belägen präsentiert sondern auch "unsichtbar" sein kann? Gibt es hier noch andere Zeichen, die dafür sprechen würden bevor ich zum Arzt gehe? Ist für sowas dann eigentlich der Kinder- oder Frauenarzt zuständig? Lieben Dank Tina
Liebe Tina, ist der Schmerz ziehend und stechend? Hat Dein Kind in der letzten Zeit einen Mund- oder Windelsoor gehabt? Musstest Du Antibiotika nehmen? Mögliche Symptome für eine Soorinfektion bei der Mutter sind: • starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können, • plötzlich einsetzenden Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode, • juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einen Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind, • offene Brustwarzen, • stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen, • schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe, • Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monolia). Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind: • Windelausschlag, • cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys, • wiederholtes Herausnehmen der Brust durch das Baby, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat), • Blähungen und Quengeln, • in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen. Trifft da etwas auf Dich zu? Lieben Gruß Biggi
tinaheer
Liebe Biggi, eigentlich treffen nur die "plötzlich" auftretenden Schmerzen an den rissige Brustwarzen zu. Mein Sohn hatte bis am Mittwoch eine Woche Antibiotika genommen. Andere Manifestation eines Soors oder andere Zeichen kann ich nicht entdecken...
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