Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nur an der Brust einschlafen!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nur an der Brust einschlafen!

Mitglied inaktiv

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Hallo! Sie haben mir schon viel geholfen. Herzlichen Dank! Hier nun meine nächstes Problem. Meine Tochter ist nun 6 Monate alt und bekommt schon Beikost, da sie zu sehr abgenommen hat. Morgens, nachmittags und abends bekommt sie noch die Brust. Abends will sie seit ein paar Tagen nur noch an der Brust einschlafen. Ansonsten schreit sie solange bis sie nicht mehr kann. Wie kann ich ihr das abgewöhnen? Vorher hat doch auch alles super geklappt, wieso jetzt nicht mehr? Oder hat sie vielleicht Hunger? Reicht meine Milch nicht mehr? Bin echt am Verzweifeln. Vielen Dank für Ihre schnelle Hilfe. Und nochwas: Kann ich ihr tagsüber zwischendurch Tee oder Wasser geben? Oder bekommt sie von mir genug Flüssigkeit?


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Liebe Lilyan, dein Kind beginnt nun ganz bewusst zwischen fremd und bekannt zu unterscheiden und lernt nun auch sehr deutlich, dass es ein eigener Mensch ist. Dies kann für das Kind sehr aufregend und verunsichernd sein und dann will es natürlich nicht alleine sein, schon gar nicht, wenn es sich in den Schlaf fallen lassen soll und damit ja auch das letzte bisschen Kontrolle abgeben muss, das es in seiner Welt hat. Wird das Kind dann alleine hingelegt, beginnt es zu weinen, nicht aus Wut, sondern aus Verzweiflung. Damit will es weder dich noch seinen Vater ärgern und es hat auch keinen Sinn ein Baby in dieser Situation allein weinen zu lassen, im Gegenteil: dein Kind braucht dann die Gewissheit, dass ihr für es da seid. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Es kann natürlich auch sein, dass dein Kind Hunger hat, auch dann ist es ja erstrecht sinnvoll, es oft anzulegen. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft ist nicht notwendig. Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich übe jetzt seit 2 Wochen mit meinem 5 Monate alten Jüngling ohne Brust einzuschlafen. Laut einem Erziehungsratgeber sinnvoll um ihm Selbstständigkeit zu lehren. Gestern Abend musste ich dann bitterlich weinen weil ich 3x am Tag 1-2h weinen und rumtragen nervlich und körperlich nicht mehr ertragen habe. ich war ärgerlich weil ich nicht verstand was er denn für ein Problem hat, einschlafen ist doch schön? Und ich war frustriert weil ich dachte das ich es halt nicht kann ihm das beizubringen. Heute habe ich beschlossen das sein zu lassen. Und ich fand diesen Artikel und möchte mich einfach nur mal herzlich für den Beitrag bedanken weil ich jetzt weiss dass es ok ist mit Brust einzuschlafen und ich weiss jetzt das er Angst hat vorm einschlafen. Dankeschön.


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