Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nochmal eine Frage zum Stillhütchen

Frage: nochmal eine Frage zum Stillhütchen

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, du hattest geschrieben, dass die Technik Brust saugen vesus Stillhütche sich unterscheidet - in wie fern? Danke für deine Arbeit! catzzz


Biggi Welter

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Liebe catzzz, an einem Stillhütchen saugt ein Kind mit einer anderen Technik als an der Brust, es lernt also auf diese Weise nicht das korrekte Saugen und kann zudem saugverwirrt werden. Viele Kinder können dann nicht mehr ohne Hütchen an der Brust trinken. Falls das Stillhütchen eingesetzt wird, weil die Mutter zum Beispiel wunde Brustwarzen hat und sind die Brustwarzen schließlich abgeheilt (was durch den Gebrauch von den Hütchen sogar länger dauern kann), saugt das Kind nach wie vor nicht korrekt an der Brust oder erst recht mit einer falschen Technik bzw. die Mutter legt nach wie vor nicht korrekt an, die Ursache des Wundwerdens ist also nicht behoben und das Problem beginnt von vorne. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, kannst du mir bitte den genauen Technikunterschied erklären? Liebe Grüße catzzz


Biggi Welter

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Liebe catzzz, um deine Frage zu beantworten zitiere ich dir aus dem "Handbuch für die Stillberatung" von La Leche Liga: Hat das Baby Flaschen oder einen Beruhigungssauger bekommen, oder hat die Mutter Stillhütchen verwendet, kann der künstliche Sauger dazu geführt haben, dass es gelernt hat, seine Zunge nach außen zu stoßen. Mit dieser Bewegung schiebt es die Brust aus seinem Mund heraus, oder es kaut auf der Brust herum. Kennt das Baby keine künstlichen Sauger, so fragen Sie die Mutter, ob es sich von Geburt an so verhalten hat. Möglicherweise hat es bereits im Mutterleib am Daumen gelutscht, hält jetzt an dieser Gewohnheit fest und akzeptiert die Brust nicht im Mund. In diesem Fall sollte die Mutter die Übung »Zungenspaziergang« durchführen, die in Kapitel 4 »Stillpositionen, das Erfassen der Brust und das Saugverhalten des Babys« im Abschnitt »Herausstoßen der Zunge« beschrieben wird. Das Trinken an einer Flasche erfordert andere Zungen-, Kiefer- und Mundbewegungen als das Trinken an der Brust. Diese Unterschiede können ein Neugeborenes verwirren, wenn es eine Flasche oder einen Beruhigungssauger bekommt oder die Mutter ein Saughütchen verwendet. Beim Trinken an der Brust müssen die Zunge und die Kiefer des Babys rhythmisch koordiniert zusammenarbeiten. Sobald das Baby die Brust erfasst hat, umfasst seine Zunge die Brust mit rhythmischen Bewegungen und drückt sie nach oben gegen seinen Gaumen. Dadurch wird das Gewebe um die Brustwarze abgeflacht und in die Länge gezogen. Der hintere Teil der Zunge senkt sich, um eine Rinne für die aus der Brustwarze fließende Milch zu bilden. Dann schluckt das Baby und macht einen Atemzug. Die Lippen des Babys sollten aufgeschürzt sein und die Brust umschließen, um den Saugschluss zu gewährleisten. Versucht ein Baby an einer Flasche auf die gleiche Art wie an der Brust zu trinken, wird es sofort mit einem Schwall Flüssigkeit überschüttet. Deshalb ist das Baby gezwungen, den Milchfluss mit seiner Zunge zu stoppen, um sich vor dem Verschlucken zu bewahren. Seine Lippen spitzen sich um den festen, künstlichen Sauger, und seine Kiefer brauchen sich nicht zu bewegen. Die Milch fließt sofort, ohne dass das Baby auf das Einsetzen des Milchspendereflexes warten muss, so dass es eine augenblickliche Befriedigung erhält. Die Mutter sollte den Gebrauch von Flaschen, Beruhigungssaugern und Saughütchen einstellen. Die meisten Babys können nach ein paar Wochen richtigen Saugens an der Brust problemlos wieder Flaschen oder Beruhigungssauger bekommen, ohne dass sich dies negativ auf das Stillen auswirkt. Möglicherweise macht sich die Mutter Sorgen, dass ihr Baby nicht genügend Milch bekommt, bis es gelernt hat, wieder richtig an der Brust zu trinken. Erklären Sie ihr, dass es andere Möglichkeiten gibt, ein Baby zu füttern, ohne einen künstlichen Sauger zu verwenden. Ein Becher, ein Löffel, eine Softcup, eine Spritze, eine Pipette oder ein am Finger befestigtes Brusternährungsset (Fingerfütterung) können dazu benutzt werden, ein junges Baby zu füttern. Diese Methoden führen nicht zu einer Saugverwirrung, wie dies eine Flasche oder ein Beruhigungssauger tun würden (siehe Anhang B »Milchpumpen und andere Stillhilfsmittel«). LLLiebe Grüße, Biggi


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