Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillhütchen und diverse Probleme

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillhütchen und diverse Probleme

Kaffeekanne12

Liebe Biggi,  meine Tochter ist jetzt fast 12 Wochen alt und wir hatten leider bis jetzt einen sehr holprigen Weg zum Vollstillen. Direkt nach der Geburt konnte ich aus einer Kombination aus verkürztem Zungenbändchen, flachen Brustwarzen meinerseits und einer Trinkschwäche nicht richtig stillen, die Stillhütchen wurden mir noch im Kreißsaal auf die Brust gelegt und wir haben dann recht schnell im Krankenhaus zugefüttert. Nach zwei sehr harten Wochen haben wir es dann geschafft, dass ich sie mit den Hütchen voll stillen konnte; ihr Zungenbändchen ist am dritten Lebenstag von selbst gerissen, seitdem konnte sie auch besser trinken. Dann hatte sie leider mit 8 Wochen einen Harnwegsinfekt, den wir zu Hause mit Antibiotika behandelt haben. Während der Krankheit war sie zu schwach um richtig aus der Brust zu trinken und sie fing an, die Brust bei jedem Anlegeversuch anzuschreien, deshalb haben wir sie mit abgepumpter Muttermilch aus dem Fläschchen gefüttert. Als es ihr besser ging, klappte das Trinken an der Brust wieder gut und wir haben langsam auf die Flaschen verzichtet. Seitdem kommt es aber immer mal wieder vor, dass sie die Brust anschreit, meist nur kurz und dann fängt sie an zu saugen, manchmal muss ich allerdings auch abbrechen und sie erstmal anders beruhigen. Vorher konnte ich sie beim schreien immer gut mit der Brust beruhigen, das klappt momentan leider nicht mehr, wenn sie richtig schreit, kann ich sie fast gar nicht andocken. Nach dem trinken nuckelt sie aber schon noch gerne. Ich versuche es jeden Tag ohne Hütchen aber es will einfach nicht klappen, meist macht sie den Mund überhaupt nicht auf, wenn sie das Hütchen nicht spürt und weint dann direkt los. Zweimal hat sie wie durch ein Wunder ohne angedockt und hat es sogar geschafft den Milchspendereflex auszulösen, nach zwei Minuten hat sie aber auch da geweint. Seitdem hat es nicht mehr geklappt. Ich wollte jetzt Stillhütchen aus Latex besorgen und es mit der abschneide-Technik versuchen aber ich finde nirgendwo welche zu kaufen, weißt du vielleicht wo ich welche herbekomme?  Ansonsten ist selbst mit Hütchen das stillen momentan sehr anstrengend für mich, mein Baby hat häufig Stuhlgang oder Blähungen beim stillen und ist dann total unruhig, sie stemmt sich mit den Füßen ab und zieht sich ständig die Brust mit den Händen weg, sucht dann aber sofort wieder. Sie sieht dabei ein bisschen wie eine Katze beim Milchtritt aus, eigentlich ein bisschen niedlich aber auf die Dauer echt nervig. So dockt sie ständig an und ab und eigentlich muss ich ihr die Brust permanent im C-Griff halten. Unterwegs stillen ist auch sehr schwierig und auch zu Hause schaffe ich es nur wenn ich aufrecht sitze, sie trinkt auch immer mindestens eine halbe Stunde bis 40 Minuten. Ich habe so viel geweint als sie die Brust verweigert hat und habe mich wochenlang mit der Pumpe abgemüht und trotzdem kann ich das stillen jetzt einfach nicht genießen und an manchen Tagen kommt es mir wie ein ständiger Kampf vor. Wird das alles irgendwann leichter? Momentan weiß ich nicht, wie ich das ein Jahr lang durchstehen soll...  Vor der Harnwegsinfektion hatte ich eine Stillberaterin kontaktiert, die hat mich leider völlig verunsichert, was die Gewichtsentwicklung angeht, weil sie immer nur im unteren Normbereich zunimmt. Ihr niedrigstes Gewicht war 2650 g, jetzt wiegt sie knapp 4500g. Die Kinderärztin meint, es ist okay und sie  wächst auf ihrer Perzentile weiter, durch die Krankheit hat die Zunahme auch stagniert. Nächste Woche zur U4 werden wir sehen ob es weiterhin in Ordnung ist, ich versuche mich etwas von den Zahlen zu lösen. Sie hat sonst ausreichend nasse Windeln, dreimal am Tag Stuhlgang und ist in den Wachphasen agil und sehr neugierig. Entschuldige bitte den langen Text, ich möchte einfach nur irgendwann an einen Punkt zu kommen, an dem das Stillen keine ständige Baustelle mehr für uns ist und fühle mich heute ein wenig mutlos...  


Biggi Welter

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Liebe Kaffeekanne12,   du kannst echt stolz auf dich sein, da hätten schon viele das Handtuch geschmissen! Ja, du kannst es schaffen, aber ich glaube, dass du dir Hilfe vor Ort suchen solltest! Evtl. braucht dein Baby ein Saugtraining und auch du brauchst Unterstützung! Frage mal in der Apotheke nach, evtl. kann man die dort mit den Hütchen helfen. Hast du mal geschaut, ob es eine Beraterin in deiner Nähe gibt? Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären und die Kollegin kann dir auch etwas zeigen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße und eine gute Nacht Biggi  


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