CarLa
Hallo liebe Frau Welter, ersteinmal vielen Dank für Ihre Arbeit hier! Ich konnte schon so viel nützliches hier finden! Ich habe letzte Woche mein 2. Kind bekommen und möchte wieder voll stillen. Das hat auch anfangs alles super geklappt, ich hatte nach 2 Tagen den Milcheinschuss und er war glücklich. Aber jetzt habe ich das gleiche Problem wie bei meinem 1. Sohn. Ich habe einen starken Milchspendereflex und vielleicht auch viel Milch. Der kleine ist überfordert und kommt nicht nach. Er verschluckt sich oft, schluckt sehr oft und das ganze ist sehr unruhig. Ich höre richtig wie er die Luft unterschluckt und wie diese danach in im arbeitet. Danach kämpft er oft mit Bauchschmerzen und Blähungen. vorher die Milch ausstreichen, kurz nach dem ansaugen die Milch auffangen und 2 min später ablegen, im liegen stillen habe ich schon versucht, leider ohne Erfolg. Nun hat mein Frauenarzt mir Stillhütchen empfohlen. Wie sehen sie das? Würden sie diese empfehlen in meinem Fall? Vielen dank und grüsse Carla
Liebe Carla , das Trinken an der Brust ist für das Baby mit Stillhütchen tatsächlich erheblich anstrengender als ohne Stillhütchen, 20 Minuten Trinkzeit mit einem Saughütchen, ergibt die gleiche Menge wie fünf Minuten ohne Stillhütchen). Stillhütchen sind ein Hilfsmittel, das in bestimmten Situationen seine Berechtigung hat. Die Kunst besteht darin, zu erkennen, wann dieses Hilfsmittel wirklich hilft und wann nicht. Wichtig ist außerdem, dass die Frau, die mit Stillhütchen stillt, gut begleitet wird und da hapert es leider sehr oft. Außerdem gibt es Probleme, die sich nur scheinbar durch die Verwendung eines Stillhütchens lösen lassen und hier gilt es gut zu unterscheiden, ob die Frau dann aufgibt, weil das Problem nicht gelöst wurde oder weil sie mit Stillhütchen stillt. Ich persönlich würde daher alle anderen Tipps probieren. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. Biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest du gerade so viel Milch ausstreichen, dass du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. Stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. Versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen). Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) Lass das Baby oft aufstoßen. Vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller (und auch von Stillhütchen!). Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Homöopathische und naturheilkundliche Mittel (wie der Pfefferminz oder auch Salbeitee, Mönchspfeffer etc.) können unterstützend eingesetzt werden. Allerdings sollte der Einsatz dieser Mittel mit einer entsprechend ausgebildeten Ärztin/Arzt oder Hebamme abgesprochen werden. Liebe Grüße Biggi
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