Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter wird nun 8 Monate alt und ist noch immer ein "schlechter" Schläfer. Der KiArzt meinte jetzt, dass Babys mit 8 Monaten schon in der Lage sind durch zu schlafen bzw. bis zu acht Stunden ohne Nahrung aushalten können. Davon sind wir allerdings immer noch weit entfernt, was nach 8 Monaten uns natürlich auch etwas schlaucht. Kann es sein dass sich unsere Kleine einfach nur daran gewöhnt hat, nachts gestillt zu werden oder braucht sie vielleicht noch tatsächlich etwas zu essen? Können wir denn jetzt ohne schlechtes Gewissen ihr das nächtliche Essen abgewöhnen? "Leider" wacht sie auch außerhalb der Stillmahlzeiten nachts noch zweimal auf, wo wir ihr dann auch nur Wasser anbieten bzw. Schnuller wieder geben. Ich weiß natürlich, dass so kleine Babys sich nur schwer an unsere Zeiten halten können, aber nach 8 Monaten sehne ich mich auch einmal an eine Nacht mit durchschlafen zurück :-). Die ersten vier, fünf Monate war sie ein 2-Stunden-Trinker. Mit Einführung der Beikost mit Ende des 5. Monats hat sich der Rythmus gottseidank auf vier Stunden verlängert. Mittlerweile bekommt sie einen Mittagsbrei, Obst für zwischendurch und Abends mit ganz viel Glück ein paar Löffel GoB (sie hat auch eine Milchallergie). Gegen 19 Uhr gehts sie ins Bett und gestillt wird früh, nachmittags, gegen 21 Uhr und dann nochmal 2x mal in der Nacht. Zum Trinken bekommt sie zwischendurch Wasser. MuMi abpumpen funktioniert übrigens nicht bei mir, schon alles versucht. So habe ich dann auch keine Möglichkeit das einmal jemand anderes nachts eine Flasche gibt. Vielen Dank für Ihre Hilfe
Liebe Whitsundays, es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Baby in diesem Alter nachts oft aufwacht und dann Trost, Ruhe und Geborgenheit an der Brust sucht. Dies ist keine „schlechte Angewohnheit" sondern ein Bedürfnis des Menschenbabys (und auch noch des Kleinkindes). Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft und auch das Durchschlafen ist nicht vorgesehen. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Kind schläft „durch", wenn es reif genug dazu ist. Gerade im Alter von acht Monaten gibt es unzählige Gründe, warum ein Kind NICHT durchschläft. Das liegt jedoch nicht unbedingt an der Ernährung, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Ein Kind „muss" überhaupt nicht durchschlafen, ob gestillt oder nicht. Das klingt jetzt sehr provozierend, doch inzwischen bekomme ich schon manchmal die Krise, wenn es immer wieder so dargestellt wird, als ob Eltern oder Kinder „das Klassenziel nicht erreicht haben" weil das Kind ab einem bestimmten Alter nicht durchschläft. Jedes Kind hat seinen eigenen Zeitplan und wenn das Kind so weit ist, dass es durchschlafen kann, dann wird es das auch tun, genau so wie es zu dem für es richtigen Zeitpunkt laufen, sprechen und auf einem Bein stehen können wird. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und lass dein Baby Baby sein. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi
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