Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Muss man zuerst eine Mahlzeit ersetzen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Muss man zuerst eine Mahlzeit ersetzen?

Diandra90

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Hallo Frau Welter, mein Sohn ist nun 23 1/2 Wochen alt und isst mal mehr Brei mal weniger. Ich habe mit beikost begonnen als er 4 Monate alt wurde. Nun hat er zB. heute Mittag einen Kartoffel pastinake Brei gegessen und nachmittags eine Äpfel Birnen Brei. Beide Male habe ich ihn danach noch gestillt. Ich biete ihm auch etwas zu trinken aus einem Becher an da er keine Flasche akzeptiert und damit er sich daran gewöhnt. Ich habe noch keine Mahlzeit ersetzt und frage mich ob das überhaupt sein muss? Kann ich ihm nicht einfach Brei anbieten egal zu welcher Tageszeit und danach stillen wenn er noch möchte?


Biggi Welter

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Liebe Diandra90, das ist sogar der bessere Weg :-). Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi


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