Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Medikamente/Beikost

Biggi Welter

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Frage: Medikamente/Beikost

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Liebe Biggi, ich stille meinen Sohn, 6,5 Monate noch beinahe voll. Ich nehme derzeit 10 mg Cortison wegen einer Autoimmunerkrankung ein, nun habe ich aber auch noch zu hohen Blutdruck und mein Arzt meinte, daß man ß-Blocker in der Stillzeit nicht unbedingt nehmen kann. Stimmt das ? Es kommen mir auch manchmal Bedenken über die Langzeitaufnahme von Medikamenten. Akut verträgt mein Baby das Cortison zwar gut, aber es geht ja nun mal in die Muttermilch über und bei Daueranwendung besteht ja bei Erwachsenen Osteoporose-Gefahr. Als ich mal kurzfristig auf 20 mg erhöhen mußte, hat er gleich schlechter geschlafen. (Bei meiner Tochter mußte ich zwischenzeitlich 60 nehmen, das würde ich nie wieder machen, weil sie so schlecht dabei geschlafen hat). Ach ich bin einfach etwas unsicher, ob ich auf jeden Fall weiterstillen werde oder eher nicht. Nun aber zu meiner zweiten Frage: seit ein paar Wochen gebe ich meinem Söhnchen mittags ein paar Löffel Brei. Anfangs fand er das gut, jetzt nicht mehr. Nun habe ich gestern abend ein bißchen Kartoffel mit Mumi gemischt und ihm das zwischendurch, während wir alle aßen, gegeben. Fand er wiederum gut. Ist das eine gescheite Beikost und hast Du vielleicht noch andere Tips ? Möhren, so hab ich das gEfühl, mag er überhaupt nicht. Danke schonmal, Jenny


Biggi Welter

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Liebe Jenny, leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Bei therapeutischen Empfehlungen oder der individuellen Beurteilung des Medikamentenrisikos während der Stillperiode sollten definitiv Handbücher zu diesen speziellen Thema (z.B. „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann, 6. Auflage 2001) oder eine Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie zum Beispiel das Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030-30686734) hinzugezogen werden. Das Team um Dr. Schaefer in Berlin bietet einen Beratungsservice für Ärzte an und verfügt über die neuesten Informationen zum Thema Medikamente in Schwangerschaft und Stillzeit. Bitte doch deinen Arzt , dass er dort für dich anruft, dort bekommt man wirklich kompetente Hilfe. Kartoffeln sind eine gute Anfangsnahrung und sehr viele Babys lieben es, am Familientisch mitessen zu dürfen, viele Babys lehnen Brei ab. Du kannst deinem Sohn weiterhin Kartoffeln anbieten, vielleicht mag er auch lieber selber essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach einmal aus. Ganz llliebe Grüße und ein schönes Wochenende Biggi


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