Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Durchschlafen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Durchschlafen

Mitglied inaktiv

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Ich weiß es gibt keine Patentlösung sein Kind zum Durchschlafen zu bewegen. Und wahrscheinlich brauche ich mir bei meiner Tochter (5 Monate alt) auch noch keine Sorgen zu machen. Sie kommt zwischen zwei- und fünfmal in der Nacht und möchte gestillt werden. Wenn ich von anderen Müttern höre, die ihr Kind immer nur in den Schlaf zu streicheln brauchen, kann ich nur lächeln. Meine Lou wird durch das Streicheln eher richtig wach und wenn ich dann nicht schnell genug mit der Brust rüberrücke, wird sie ungeduldig. Ich will sie aber auch nicht schreien lassen, wie das manche empfehlen. Gibt es zu dem Thema Durchschlafen irgendwelche gute Literatur, die du empfehlen kannst? Warum sind Babies eigentlich abends zwischen 18.00 und 22.00 Uhr so unruhig? Lou hat manchmal Phasen, da bekommt sie regelrechte Schreianfälle. Das geht so drei, vier Tage dann klappt das Einschlafen wieder ohne Probleme ein paar Wochen und dann bekommt sie wieder so eine Phase wo sie ein paar tagelang nicht einschlafen will. Übrigens will meine Kinderärztin, dass ich langsam mit Zufüttern anfange. Ich möchte das allerdings nicht, halte es noch für zu früh. Lou entwickelt sich gut, wie gesagt sie ist jetzt in der 19. Woche. Sie hat regelmäßig Stuhlgang (manchmal mehrmals am Tag), sieht gesund aus, ist munter und fröhlich. Das einzigste was ist, bei den Untersuchungen bei der Ärztin fehlen immer so 100g am angeblichen Normgewicht. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass Lou schon etwas anderes möchte als Milch. Sie steckt sich zwar permanent ihre Hände und Füße in den Mund um darauf herumzukauen, aber den angebotenen Tee oder Saft lehnt sie regelmäßig ab. Ich bin mir eben nicht sicher, ob ich nun zufüttern sollte oder lieber noch nicht. Vielen Dank für die Hilfe und liebe Grüße Silke


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? Liebe Silke, die „Normgröße" eines fünf Monate alten Kindes liegt zwischen 61 und 70 cm. Wenn nun aber ein fünf Monate altes Kind 60 cm oder 71 cm groß ist, dann ist das zwar außerhalb der üblichen Kurve, aber dennoch muss das nicht zwingend ein Anlass zur Sorge sein. Genau so ist es mit dem Gewicht. Angenommen ein Baby ist 65 cm lang, dann liegt der „normale" Gewichtsbereich zwischen sechs und acht Kilo, doch auch hier kann es noch weitere Abweichungen geben, die dennoch nicht bedeuten müssen, dass das Kind sich nicht richtig entwickeln würde. Ob ein Kind bereit für Beikost ist, lässt sich nicht an seiner Größe oder seinem Gewicht ablesen. Gute Anhaltspunkte bieten die folgenden Punkte: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein) und Du kannst deinem Kind langsam zusätzliche Nahrung ergänzend zur Muttermilch anbieten. Der Alltag eines Babys kann sehr aufregend sein - auch wenn wir Erwachsenen den Eindruck haben, dass doch überhaupt nichts Aufregendes passiert sei. Diese aufregenden Erlebnisse führen dann oft zu unruhigen Abenden und Nächten, weil das Kind dann all das, was es am Tag gesehen und erlebt hat verarbeitet. Außerdem ist der Schritt vom Wachsein zum Einschlafen nicht immer so einfach, denn schließlich beginnt das Kind irgendwann zu erleben, dass es dabei in ein „Nichts", auf jeden Fall jedoch in einen Zustand fällt, der außerhalb seiner Kontrolle liegt. Das kann sehr beängstigend sein. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Silke schau mal auf die Seite "das Kind muß ins Bett.de" Ist sehr lehrreich. LG Mel


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Danke für die rasche Antwort! Kann ich das Buch bei Dir erstehen oder kannst du mir eine Stillberaterin in meiner Nähe nennen? Ich wohne in 09212 Limbach-Oberfrohna.


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Liebe Silke, Du kannst das Buch hier im Still-Shop (Link ist hier im Forum oben links) bestellen. Bitte wende dich an Frau Astrid Reuther, Tel.: 03733-26712, sie kann dir sagen, welche Beraterin für dich die Nächste ist. LLLiebe Grüße Biggi


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