Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Durchschlafen/Weiterschlafen

Frage: Durchschlafen/Weiterschlafen

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Mein 8,5 Monate alter Sohn ist eigentlich seit seiner Geburt ein schlechter Schläfer. Absoluter Rekord sind 5 Stunden Schlaf ohne Aufwachen und das war bisher vielleicht 3-4 Mal der Fall. Er schläft mittlerweile recht brav ein, wenn ich bei ihm bleibe, ihn streichle, ihm vorsinge und leise auf ihn einrede. Die Probleme fangen erst beim Aufwachen an. Meist wacht er nachts alle 2-4 Stunden auf und wird dann im Liegen gestillt, da er sich anders nicht beruhigt. Schnuller oder Streicheln bringen meist überhaupt nichts. Bis vor kurzem schlief er dann sofort friedlich weiter (und ich auch), sodaß ich damit auch keine Probleme hatte. Nun ist er nachts auch nach dem Stillen manchmal so unruhig, wälzt sich hin und her und fängt alle 15-30 Minuten an zu jammern und zu weinen und wird oft ganz wach. Dann dauert es bis zu einer Stunde, bis er wieder richtig schläft. Diese Phase dauert insgesamt 2-3 Stunden. Tagsüber ist er dann oft müde und quengelig. Mittlerweile sind unsere Nerven ziemlich angespannt und das Schlafdefizit groß. Ich bin sehr gegen die sogenannten Schlaftrainingsprogramme. Gibt es vielleicht trotzdem irgendwelche Tipps und Ratschläge? Er schläft tagsüber übrigens sehr wenig. 3x eine halbe Stunde über den Tag verteilt. Vielen Dank für die Hilfe! Claudia


Biggi Welter

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? Liebe Claudia, es gibt Kinder, die sehr lange brauchen, bis sie längere Zeit am Stück schlafen können und selbst Kinder, die schon sehr lange Schlafphasen hatten, können ihr Schlafverhalten jederzeit wieder ändern. Mit gut acht Monaten ist euer Sohn im klassischen „Fremdelalter". In dieser Zeit sind die Tage oft extrem anstrengend für die Kinder, denn sie beginnen eindeutig fremd von bekannt zu unterscheiden und erbringen entwicklungsmäßig riesige Leistungen. Die Erlebnisse des Tages werden dann oft ganz besonders intensiv in der Nacht verarbeitet und der Schlaf ist entsprechend häufig unterbrochen und unruhig. Habt ihr schon einmal versucht, eure Tage besonders ruhig und mit etwas Struktur anzugehen? Manche Kinder brauchen einen geregelteren Tagesablauf und können nicht flexibel auf spontane Unternehmungen eingehen. Vielleicht gehört auch euer Sohn zu diesen Kindern, die einen ruhigeren und einigermaßen geordneten Tagesablauf brauchen. Viel Körperkontakt auch während des Tages kann ebenfalls helfen. Im Tragetuch kann ein Baby am Alltag teilnehmen, ist aber immer in der sicheren Nähe der Mutter (oder des Vaters) und wenn es sich zurückziehen will, kann es sich in den Schutz einer Tuchbahn begeben und so etwas abschalten. Kennst Du das Buch „Oje ich wachse" von Hetty van de Rijt und Frans X. Plooij? In diesem Buch findest Du zwar keine Patentrezepte, aber Erklärungen, warum Kinder manchmal besonders unruhig sind und Hinweise, wie diese anstrengenden Zeiten besser zu meistern sind. Vielleicht ist dieses Buch etwas für dich. Ich wünsche dir Kraft, gute Nerven, Geduld und bald ruhigere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi


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Liebe Claudia, habe genau das gleiche Problem wie du (Kind 8,5 Monate aller 1,5-2 Stunden voll gestillt), bin auch nicht unbedingt der Verfechter dieser Programme, hatte damit aber bei meinem ersten Kind super Erfolge, denn er war ein Tokolysegeschädigtes Schreikind. Zur Zeit hebt es mir vor Kopfschmerzen und Dauermüdigkeit bald die Schädeldecke ab und ich bin ungeniesbar. Heute Nacht habe ich im Wohnzimmer gelegen und von 2 bis 4 Fernsehen geschaut, während ich aller paar Minuten zum Kind gegangen bin. Das war für mich wenigstens nicht so zermürbend, wie neben einem ständig schimpfenden Kind zu liegen. Der Kleine wird von Tag zu Tag unerträglicher und für heute habe ich mir vorgenommen, es wie bei dem ertsen zu machen. Wenn ich mir jetzt den Zorn aller anderen Mütter auflade, tut es mir leid, aber ich muss bald wieder arbeiten (werde weiter Stillen) und brauche dann dringend wenigstens 5 Stunden Schlaf am stück. Es ist sicherlich richtig, daß man auf diese Weise sein Kind ein wenig dressiert, aber die Autoren dieser Schlafprogramme sagen immer offen, daß das nur für Eltern/Mütter in Frage kommen, die völlig verzweifelt sind und keinen Ausweg mehr sehen. Aus meinem ersten Kind ist innerhalb von tatsächlich 3 Tagen ein liebenswertes und ausgeglichenes Kerlchen geworden. Vielleicht klappt es bei diesem ja auch. Entscheiden muß das aber jeder für sich. Diejenigen, die solche Schlafprogramme verteufeln, sollten sich immer erst überlegen, daß es tausend verschiedene Kinder/Eltern/Lebenssituationen gibt und keiner über den anderen urteilen sollte. Die letzten 3 Wochen habe ich im Internet verbracht, da Hebammen oder Stillberater mir auf meine/genau deine Fragen auch nicht weiterhelfen konnten. Ich bin gewiß eine liebevolle Mutter (in der Woche allein), die für ihre Kinder alles gibt, aber wenn mein Leben auf der Strecke bleibt, muß sich dringend etwas ändern. Mal sehen, vielleicht habe ich Erfolg und kann wenigstens wieder mal mehr als 3 Stunden die Nacht schlafen. Kopf hoch, ich kann dich gut verstehen Kerstin


Mitglied inaktiv

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Hallo Claudia, bei meiner Laura (7,5 Monate)war es ähnlich. Anfangs hatte ich sie nachts in einem Stubenwagen, aber als sie dann alle 2h gestillt werden wollte, habe ich sie zu mir ins Bett genommen. Mit dem Resultat, daß sich nichts änderte, sondern wie bei Dir nur verschlimmerte. Also habe ich allen Mut zusammengenommen und Laura in ihr eigenes Bett gelegt, als sie etwa sechs Monate war. Klar war es anfangs schwierig sie zum Einschlafen zu bekommen, aber mittlerweile stille ich sie in den Schlaf, lege sie dann in ihr Bettchen und entweder schläft sie gleich weiter oder knüttert nur kurz rum und schläft dann ein. Dann dauert es so ca. 4-5h und sie hat wieder Hunger und wird gestillt, meist zweimal die Nacht. Aber das ist immer noch besser als ständig neben einem sich herumwälzenden Kind zu liegen, finde ich. Denn ich war auch sehr geschlaucht. Vielleicht hilft Dir meine Erzählung weiter. Viel Erfolg! Tina


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