Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Durchschlafen und Milchüberschuss

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Frage: Durchschlafen und Milchüberschuss

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Liebe Biggi! Habe wieder ein kleines Problem. Mein Sohn (12 Wochen ) schläft seit 4 Tagen durch. Früh nach dem Stillen ist in der zuletzt angelegten Brust noch über 100 ml Milch übrig.(Pumpe solange ab bis sie nicht mehr spannt. Abend ist seine letzte Mahlzeit so gegen 18.00 Uhr. Dann schläft er mind. bis 7.00 Uhr morgens. Er kommt tagsüber auf nicht mehr als 4 Mahlzeiten. Ist das nicht zu wenig? Er nimmt aber gut zu. Ich habe immer das Gefühl als wenn die Milch zum Abend hin abnimmt und er nicht satt wird. Ich pumpe dann immer noch nach und gebe ihm den Rest(ca.40ml). Manchmal gebe ich ihm,wenn er nicht satt ist noch etwas von der übrigen Milch von früh. Ich habe auch schon versucht, ihm nur das zu geben was er aus der Brust gedrunken hat, in der Hoffnung das er eher aufwacht. Aber er schläft trotzdem so lang. Ich habe Angst, wenn ich ihm noch etwas Milch von früh gebe, das die Milch bei mir zurückgeht. Wie soll ich mich verhalten? Wie gesagt er nimmt zu und sieht auch sonst gesund und munter aus. Wiegt mit seinen 12 Wochen 6 kg bei einem Geburtsgewicht von 3240g. Vielen Dank für ihre immer gedultigen Antworten mit uns ängstlichen Müttern.


Biggi Welter

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Liebe Sandy, nur vier Mal Stillen innerhalb von 24 Stunden ist in der Tat recht ungewöhnlich für ein so kleines Baby. Wie sieht es denn mit den nassen Windeln, der Gewichtskurve, dem Längenwachstum und der Zunahme des Kopfumfanges bei deinem Sohn aus? Entwickelt er sich altersgerecht und gedeiht ergut? Wenn dein Kind mit so wenigen Stillmahlzeiten gut gedeiht, dann wirst Du nichts verändern müssen und dein Kind gehört zu den ganz wenigen Babys, die mit einer derartig geringen Zahl von Stillzeiten auskommt. Wenn dein Kind jedoch nicht genügend nasse Windeln hat und auch nur zögerlich zunimmt (nicht mindestens 120 g pro Woche im Schnitt, ausgehend vom niedrigsten Gewicht gerechnet), dann besteht ein Handlungsbedarf und Du musst öfter anlegen, eventuell sogar zum Anlegen wecken. Es gibt nämlich ruhige Kinder, die so ruhig sind, dass sie sich selbst bei Hunger nicht melden und diese „pflegeleichten“ Babys können dann zu wenig Nahrung bekommen, nehmen nicht genügend zu usw. In einem solchen Fall, muss die Mutter regulierend eingreifen und das Kind zu häufigerem Stillen anregen. Wie gesagt, schau dir dein Baby an. Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Du schreibst, dass deine Milch abends nicht reicht. Das gehäufte abendliche Stillverlangen ist absolut normal für ein so kleines Baby und ist KEIN Hinweis auf zu wenig Milch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Das Dauerstillen und häufige Stillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen, solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da. LLLiebe Grüße Biggi


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