Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Durchschlafen mit 5 Monaten ?

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Frage: Durchschlafen mit 5 Monaten ?

Mitglied inaktiv

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Unser Sohn ist jetzt 5 Monate alt. In den letzten 8 Wochen hat er von abends 21.00 Uhr bis 04.00 Uhr durchgeschlafen und dann nach einem kurzen Trinkstopp bis 08.00 Uhr weitergeschlafen. Nun jedoch wacht Jonas ca. 6 mal in der Nacht auf und mindestens 2 X möchte er etwas trinken; ansonsten reicht der Schnuller. Hat er wirklich Hunger ? Einen Abendbrei im Austausch zu Muttermilch mag er überhaupt nicht. Auch andere Mahlzeiten konnte ich bisher nicht austauschen, da mein Kind Möhrenmus ekelig findet. So wird also weiterhin voll gestillt. Doch reicht das noch aus?


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Dagmar, im Allgemeinen reicht Muttermilch für ein fünf Monate altes Kind vollkommen aus und es braucht sonst nichts anderes. Das Schlafverhalten ist zudem ein sehr schlechter Indikator dafür, ob ein Kind bereit für die Beikost ist oder nicht, denn das (vermehrte) nächtliche ab etwa vier Monaten ist entwicklungsbedingt und normal. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind und erst recht, wenn das Kind erst vier Monate alt ist. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Die Bereitschaft Ihres Kindes für Beikost erkennen Sie an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist bei gesunden, voll ausgetragenen Kindern meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko und andererseits gibt die frühe Einführung der Beikost keine Garantie für längeren Schlaf und ruhigere Nächte. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Lassen Sie sich von Ihrem Kind leiten, es wird Ihnen schon zeigen, wann es so weit ist, dass Muttermilch alleine nicht mehr genug ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Dagmar! Sei mir nicht böse, dass ich mich einmische, aber ich möchte dich gerne schon ein bischen beruhigen ;-) Ich denke, dein Sohn hat mit 5 Monaten schon sehr vieles, was er verarbeiten muss, und deshalb wacht er auch öfter auf und sucht deine Nähe = Sicherheit! Das Stillen gibt ihm da mehr als der Schuller. Mein Sohn, der jetzt fast 6 Monate ist, wird auch oft nachts wach und verlangt die Brust. Wenn dein Sohn Beikost noch ablehnt, ist er sicher noch nicht bereit dazu; es ist ja auch noch früh dafür. Aber wenn dein Kind ansonsten fit ist, reicht deine Milch auch sicher noch aus! (Biggi wird dir gewiss genau schreiben, worauf du achten musst). Du musst dir wahrscheinlich keine Sorgen machen. Liebe Grüße, Petra


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