TiCo84
Hallo liebes Stillberatungs-Team, ich bin zzt. etwas "verzweifelt". Mein zweiter Sohn, bald 7 Monate, schläft abends oder zum Morgen+ Mittagsschlaf nur an meiner Brust ein. Sobald ich merke, dass er eingeschlafen ist versuche ich mich wegzuschleichen, allerdings merkt er das in 80% der Fälle und schreit dann direkt los. Das gleiche wenn ich vorher versuche mich vorsichtig mit dem Finger abzudocken. Er rastet wirklich komplett aus. Ich habe schon versucht mit ihm einfach nur kuschelnd da zu liegen, er hat geweint und geschrien, sich dabei selbst auf den Kopf geschlagen (!) und ich hab ihm versucht zu sagen, dass ich seinen Frust verstehe.... Naja, mir hat das Herz geblutet und ihm nach einiger Zeit doch wieder die Brust angeboten. Nach 30 Minuten muss ich wieder parat stehen, denn dann kommt er aus der Tiefschlafphase raus und schreit wieder lautstark nach mir bzw der Brust. Und erst wenn er wieder tief eingeschlafen ist, was dauern kann, kann ich wieder kurz was andres machen. Das Problem ist nur, ich bin inzwischen total fertig - So geht es ja auch die ganze Nacht, ich habe ihn konstant eigentlich im Arm und er die Brust im Mund und er nuckelt die ganze Nacht und trinkt auch ständig. Oft gibt ihm das dann auch noch Bauchschmerzen und er schreit deshalb.... Ich habe noch einen bald 4 Jährigen, der mich auch sehr, sehr fordert. Ich bin wirklich erschöpft und merke das auch an meiner Laune. Möchte ich doch eigentlich gut gelaunt sein, fordert die Müdigkeit seinen Tribut und ich bin oft gereizt oder schnauze rum, dabei will ich das gar nicht :( Ich liebe meine Kinder über alles, es sind absolute Wunschkinder aber irgendwie fühle ich mich gerade in einer Schleife aus der ich nicht rauskomme.... Noch zu meinem kleinen Sohn - Wir haben eine sehr innige Beziehung, er wird ganz viel getragen und ist sehr mamabezogen. Trotz sehr schwieriger GEburt (er wäre im Bauch fast gestorben) ist er top entwickelt, kann schon krabbeln und lacht auch immer.... Außer ich entziehe im die Brust... Ach ja, bis vor 2 Wochen hat er auch den Schnuller genommen - der geht plötzlich auch nicht mehr.... Entschuldigung, es ist etwas lang geworden, aber ich würde mich sehr über eine Antwort freuen :-) Liebe Grüße TiCo
Liebe TiCo, seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf Statt nun zu versuchen, Euer Kind zu längeren Abständen zu bringen, kannst Du es ja vielleicht mit einem anderen Ansatz versuchen: • nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. • Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. • Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann. Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Hast du schon den Kinn-Trick beim Abdocken mal ausprobiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Und dann würde ich, wäre ich an deiner Stelle, probieren ob es hilft, wenn ich eine gefaltete Decke auf seine Beine lege. Etwas, das ihm das Gefühl gibt, dass da noch jemand ist... Vielleicht kann auch euch ein Osteopath helfen, oder ein erfahrener Homöopath. Ich weiß nicht, was dein Schatz verarbeitet, und Schreienlassen ist ganz gewiss auch bei ihm nicht der richtige Weg (auch wenn viele dir vermutlich dazu raten werden..). Ich hoffe, das hilft dir irgendwie weiter!! LLLiebe Grüße Biggi
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