Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost

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Liebe Biggi, möchte meine Fragen auch in Eurem Forum stellen, weil ich ein wenig unsicher bin: Ich stille meinen Sohn ( 12,5 Monate) noch. Mit der Beikosteinführung begann ich mit 6 Monaten. Von Brei war er aber alles andere als begeistert, so dass ich immer wieder längere Pausen einlegte bevor ich es erneut versuchte. Große Mengen aß er nie. Mit 10 Monaten ließ ich ihn dann "bei uns mitessen", dh. ein bisschen Brot, Nudeln , Gemüse, etc. Er probierte gern, aß von allem ein bisschen. So handhabe ich es auch heute noch. Seine Essensmenge variiert sehr stark: richtig viel isst er selten und es kommt immer wieder vor, dass er für ein paar Tage fast ausschließlich gestillt werden möchte und feste Nahrung komplett verweigert. Ist das in Ordnung? Sollte ich ihn abstillen/ weniger stillen, damit sein Appetit tagsüber zunimmt? Momentan stillt er auch nachts noch. Stille ihn eigentlich noch gern, möchte aber nicht, dass er deswegen " Nachteile in seiner Entwicklung " hat. Momentan wiegt er 10,5 kg und auch hinsichtlich seiner motorischen und sprachlichen Entwicklung verläuft alles normal. Vielen Dank für Deine Antwort!


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Liebe Bamse, wir Frauen scheinen alle offensichtlich ein überdimensionales Schuldbewusstsein in die Wiege gelegt zu bekommen und spätestens mit der Geburt eines Kindes fühlen wir uns für alles verantwortlich und selbstverständlich sind wir an allem schuld (gleich ob unsere Kinder zu dick oder zu dünn sind, ob sie quengelig sind oder ob die Frankfurter Börse eine Krise erlebt und alle Aktienkurse in den Keller rutschen). Was sollst Du denn machen? Dein Kind in einen Schraubstock spannen, ihm die Nase zuhalten, damit es den Mund auf macht und ihm dann unter Zuhilfenahme eines Kartoffelstampfers feste Nahrung in den Magen zwingen? Wenn dein Sohn gut gedeiht und sich altersgemäß entwickelt, dann versucht doch einmal, das Thema „Essen" nicht mehr zum alles beherrschenden Thema zu machen. Es hat keinen Sinn, ein Kind zum Essen zwingen zu wollen und es hat auch keinen Sinn, wenn sich das ganze Familienleben nur noch darum dreht, wie dem Kind irgendwelche Nahrung „einzutrichtern" sei. Je angespannter die Situation wird, umso verkrampfter sind schließlich alle Beteiligten. Bei einem Kampf ums Essen gibt es fast immer nur Verlierer. Sollte dein Kleiner nicht gut gedeihen, dann lass einmal die Blutwerte kontrollieren. Unter Umständen liegt z.B. ein Eisenmangel vor und das macht Kinder appetitlos. Gleichzeitig solltest Du versuchen, deinem Kind feste Nahrung anzubieten. Nicht nur Brei, denn sehr oft liegt das zögernde Essverhalten einfach daran, dass das Kind keinen Brei mag und/oder nicht gefüttert werden will. Es gibt Kinder gibt, die es geradezu hassen, wenn ihnen etwas in den Mund gesteckt wird und schon fast panisch darauf reagieren, wenn der Löffel kommt. Diese Kinder essen aber oft sehr gut, wenn man sie selbst essen lässt. Das gibt zwar am Anfang einiges Geschmiere, doch die Kinder lernen erstaunlich schnell selbstständig zu essen. Versuch es deshalb auch einmal mit fingergerechter Nahrung. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Mit neun Monaten bietet sich auch Brot an. Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen. LLLiebe Grüße, Biggi


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