Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost

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Hallo, ich habe eine Frage zur Beikosteinführung. Zur Vorgeschichte: Meine Tochter (7 Mo. alt) bekommt jetzt die 4. Woche Beikost. In der ersten Woche haben wir ihr Pastinaken gegeben, da sie da überhaupt nichts zu sich nehmen wollte (konsequentes Mundzukneifen...), haben wir es in der zweiten Woche mit Möhren probiert. Nach ein paar Tagen hat sie die dann akzeptiert und freiwillig den Mund für den Löffel geöffnet. Daraufhin haben wir in der 3. Woche mit Möhren plus Kartoffel angefangen und jetzt mit Möhren plus Kartoffel plus Rind. Vom Geschmack her scheint es so für sie in Ordnung zu sein, doch sie schafft noch keine größeren Mengen. D.h. nach den ersten paar Löffeln, die gut klappen, guckt sie in der Gegend herum und scheint kein Interesse mehr zu haben. Mit etwas Geduld und Zureden schafft sie dann ca. ein halbes 190g Glas. Beim anschließenden Stillen trinkt sie meinem Gefühl nach eigentlich genauso viel wie ohne Gemüse vorher. Nun meine Fragen: Wie lange soll man hinterher noch Stillen? Wirklich solange, bis sie ein ganzes Glas schafft? Sie trinkt ja wahrscheinlich auch keine 200 ml MuMi auf einmal, was das gleiche Volumen hätte, oder doch? (Sie fängt Mitte August mit der Kita an (8 Stunden) und dann sollte sie natürlich die Mahlzeiten ohne Brust schaffen. Daher will ich allmählich die Stillmahlzeiten ersetzen. Sie nimmt nämlich auch keine Milch aus der Flasche zu sich.) Führt man den nächsten Brei erst ein, wenn sie eine größere Gemüsemenge schafft oder kann ich z.B. in der nächsten Woche dann mit einem weiteren Lebensmittel für den nächsten Brei starten? Danke!


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Liebe rübe08, Ihre Tochter ist gerade erst sieben Monate alt und damit noch am Beginn der "Beikostkarriere" und in dieser Zeit sollte der Begriff "BEI-Kost" wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können. Es gibt auch keine Grammzahl, ab der Sie nicht mehr anlegen sollten. Die Empfehlung lautet nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Sollen oder müssen aus irgendeinem Grund Stillmahlzeiten vollständig durch Beikost ersetzt werden, sollte nach Möglichkeit ein Abstand von ca. vier Wochen zwischen zwei Mahlzeiten liegen. Bieten Sie Ihrem Kind weiterhin Beikost an, sollten die Mengen nicht viel größer werden, können Sie anfangs noch Säuglings- oder abgepumpte Muttermilch mit in die Kita geben. Allerdings ist bis August noch soooooo lange Zeit ;-), bis dahin wird Ihr Kind bestimmt mehr essen. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Sie bekommen es im Buchhandel, bei einer LLL-Beraterin oder auch hier im Still-Shop. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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