Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Beikost

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Beikost

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Hallo, ich glaube meine Frage passt nicht ganz hierher, aber ich hoffe sie können mir trotzdem helfen, da ich im Ernährungs-Forum mir keine richtige Antwort erhoffe. Also, meine Tochter ist jetzt 6 Monate und wir haben vor 3 Wochen mit Beikost begonnen. Sie wird ansonsten noch voll gestillt. Die erste Woche mit Kürbisbrei hat sie toll gegessen. Die Mund schön aufgemacht und geschluckt. Doch nach einer Woche war alles vorbei. Sie isst nur noch ein paar Löffelchen, also nicht einmal 1/4 Gläschen. Wir haben jetzt Karotte probiert, aber es ändert sich nix. Kann es sein, dass sie noch nicht das nötige Interesse hat? Soll ich ihr weiterhin etwas anbieten? Sie verweigert ja nicht ganz. Oder soll ich warten? Aber sie ist ja jetzt schon 6 Monate. Ich weiss das jedes Kind anders ist, aber können sie mir trotzdem einen Tip geben? VG Ursi


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Liebe Ursi, es gibt viele Gründe, warum ein Kind sich weigert zu essen und die Brust bevorzugt. Es kann sein, dass es eine Krankheit ausbrütet, es kann sein, dass die Zähne Probleme machen, es kann sein, dass es gerade eine neue Fertigkeit lernt und all seine Energie darauf verwendet, es kann sein, dass es gerade dabei ist die große weite Welt zu entdecken und dringend den ruhigen Hafen Mutterbrust braucht, es kann sein ... So schwer es auch fällt, versuchen Sie die Geduld zu bewahren und machen Sie bitte keinen Kampf ums essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. Vielleicht hilft es euch, wenn Sie sich einmal so weit wie möglich von dem Thema Essen fernhalten und das Füttern jemandem anderen überlassen. Stillen Sie Ihr Kind wieder eine Weile, bis sich die Wogen geglättet haben und wieder Ruhe eingekehrt ist und lassen Sie es selbst fingergerechte Nahrung essen, wenn es dies gerne tut. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Achten Sie nur darauf, dass nur ein neues Nahrungsmittel pro Woche angeboten wird. Sicher ist das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Herzlichen Gruß, Kristina


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