Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost

Biggi Welter

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Frage: Beikost

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Hallo Biggi, meine Tochter ist 27 Wochen alt und bekommt seit einigen Tagen Beikost. Das heisst bei ihr im Moment Pastinake mittags und danach Mumi wie gehabt. Sie liebt den Löffel und ich glaube sie würde gerne mehr essen wollen. Bisher haben wir die Meng von 1/3 kleinem Glas auf etwa 1/2 großes Glas gesteigert. Irgendwie traue ich mich nicht ihr mehr zu geben. Oder kann ich ihr auch jetzt schon so lange geben wie sie mag? Manchmal will sie direkt danach auch nicht trinken und meldet sich halt eine Stunde später. Da sie immer extrem unruhig wird wenn wir essen und sie bekommt nichts, habe ich ihr heute auch milden Apfel angeboten, den sie mit sichtlichem Genuss komplett ( 125g) gelöffelt hat. Ist das ok? Oder sollte ich ihr weniger geben? Bin jetzt etwas unsicher da sie anscheinend schneller mehr will als laut allem was ich gelesen habe üblich ist. Wie oft am Tag darf sie denn löffeln? Sie trinkt momentan etwa 8 Mahlzeiten an der Brust, auch nach dem Apfelglas hat sie noch gut getrunken. Ich will sie jetzt nicht überfordern aber ihr den Spaß am Essen auch gönnen.... Was meinst du dazu? Danke schön !


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Liebe Alinaceline03, die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Ohnehin sollte der Begriff BEI Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Du bekommst es im Buchhandel, bei einer LLL Beraterin oder auch hier im Still Shop. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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