Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost

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Frage: Beikost

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Folgendes Problem: Mein Kleiner ist 5 1/2 Monate alt, sabbert, steckt alle Finger in den Mund und kaut wild darauf herum, hält seinen Kopf super und schaut jedem Bissen nach, den ich in den Mund stecke. Also alles Anzeichen, dass er reif für Beikost ist. Allein, er verweigert sie! Seit 4 Tagen versuchen wir Karottenbrei am Mittag. Er spürt den ersten Löffel orangen Zeugs an der Lippe und kneift schon alles zusammen. Erst wenn er dann völlig entnervt zu quengeln beginnt und den Mund zwangsläufig aufmacht, kannich ihm den Löffel in den Mund schieben. Dann will er allerdings nicht schlucken. Und erst wenn ich ihn durch die Wohnung trage und er abgelenkt ist, schluckt er - mehr aus vErsehen, als mit Absicht. Nach 5 Löffeln ist dann aber ganz aus. Es scheint ihm nicht mal so schlecht zu schmecken, weil er das Gesicht nicht sooo verzieht, als damals, als ich ihm Medizin einflößen mußte (Mycostatin). Das hat er nämlich wirklich gehasst. Problem Nummer 2: ich mag absolut nicht mehr stillen. Ich habe gerade noch 50 kg (bei 1,68m), und spüre wie mein kleiner Schatz meine letzte Energie raussaugt. ER kommt Tag und Nacht alle 2 Stunden!!! Ich kann nicht mehr. Vor zwei Wochen war ich krank, da war dann ganz aus. Ich wollte von heute auf morgen abstillen und habe mir schon Aptamil besorgen lassen. Pustekuchen - hat er verweigert. Dann der Tip: Beba schmeckt wie Mumi. Also habe ich Beba probiert.... nix da. Nicht 5 ml hat er getrunken. Dann habe ich die Porbe aufs Exempel gemacht und seine geliebte Mumi abgepumt. Und siehe da, auch die wollte er nicht mehr. Also war klar, es liegt an der Flasche. Was soll ich tun? Ihn weiter zu Karotte und Co zwingen? Mal Obst probieren (soll man ja erst wenn Gemüse klappt?!)? Warten bis er von selbst will? (Kann ich nicht mehr lange! Bin am Ende Bin froh über jeden Tip! Herzlichen Dank Tati


Biggi Welter

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? Liebe Tati, ich kann nur zu gut verstehen, dass eine Frau sich am Ende fühlt, denn Muttersein ist einer der anstrengendsten Berufe, die es gibt - unabhängig davon, ob gestillt wird oder nicht. Dennoch ist es nicht günstig, ein Kind zum Essen zwingen zu wollen. Wenn Ihr Baby sich nur durch viel Überredungskunst und Tricks dazu bewegen lässt, etwas Nahrung in den Mund zu nehmen und dann noch mehr Tricks notwendig sind, damit er sie auch schluckt, dann ist er wohl noch nicht bereit für Beikost und es ist besser noch eine Zeit zu warten, ehe neue Versuche gestartet werden. Ein Kind zum Essen zwingen zu wollen bedeutet für alle Beteiligten nur Stress und kann zudem dem Grundstein für eine Essstörung legen. Vielleicht ist Ihr Kind in einer oder zwei Wochen so weit, dass es tatsächlich Beikost will und dann probieren Sie es nochmals. Versuchen Sie es auch einmal mit fingergerechter Nahrung zum Selberessen. Nicht jedes Kind mag gerne, wenn man ihm etwas in den Mund steckt und isst aber mit Begeisterung, wenn es selbst essen darf. Statt Karottenbrei kann Ihr Kind auch ein Stück gekochte Kartoffel zum Selberessen bekommen. Statt aus einer Flasche kann ein Kind auch aus einem Becher trinken. Es ist keineswegs so, dass jedes Kind zwingend eine Flasche braucht. Gerade Kinder, die nicht wollen, dass man ihnen einen Löffel in den Mund steckt, können auch etwas dagegen haben, wenn man ihnen einen (vergleichsweise) harten Sauger in den Mund schiebt. Probieren Sie wirklich mal den Becher statt der Flasche. Sie wollen nicht mehr stillen weil Sie den Eindruck haben, dass das Stillen Sie zu sehr auslaugt. Vielleicht machen Sie sich einmal eine Liste, was Ihrer Meinung nach realistischerweise zu erwarten ist, wenn Sie abstillen. Seien Sie aber wirklich ehrlich zu sich beim Auflisten. Denn nur zu oft erlebe ich es, dass der oberste Punkt auf einer solchen Liste lautet „Es kann einmal jemand anderes das Kind übernehmen, so dass ich etwas für mich tun kann" und die Realität sieht dann so aus, dass ein oder zwei Mal sich jemand um das Baby kümmert und danach bleibt doch wieder alles an der Frau, die dann aber noch zusätzlich den Aufwand mit Flaschen und künstlicher Säuglingsnahrung hat und nachts aufstehen muss, statt sich nur umzudrehen und das Kind anzulegen. Vielleicht können Sie einen anderen Weg gehen? Gönnen Sie sich selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lassen Sie den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Machen Sie den Tragetest. Bügeln Sie etwas und tragen Sie es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügeln Sie es nicht und tragen es für zehn Minuten. Dann vergleichen Sie ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnelle eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese „gewonnene" Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Vergessen Sie sich selbst nicht: Gönnen SIE SICH etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Gibt es jemanden, der Ihnen im Alltag unter die Arme greifen kann? Scheuen Sie sich nicht alle Hilfe anzunehmen, die sich Ihnen bietet, solange diese Hilfe nicht darin besteht, dass Ihnen jemand Ratschläge gibt, die Ihre Art zu leben und mit Ihrem Kind umzugehen kritisieren. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass Ihnen Ihre Ärztin/Arzt vorübergehend eine Haushaltshilfe verordnet, bis Sie aus dieser starken Erschöpfung wieder herausgefunden haben. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Probieren Sie einfach mal verschiedene Wege aus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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