Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost u. Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost u. Stillen

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Liebe Biggi! Meine Tochter ist jetzt 11 Monate alt und ich lese sooooo oft, dass die Kleinen in dem Alter 2 - 5 Beikost-Mahlzeiten einnehmen sollten und 2 Trinkmahlzeiten. Meine Tochter wird morgens gestillt, dann bekommt sie etwas Butterbrot + stillen, mittags 1/2 Glas Gemüse + stillen oder vom Mittagstisch (manchmal auch nur stillen), nachmittags Banane oder Banane + Zwieback + stillen u. abens wieder Brot + stillen. Wie du siehst wird sie noch ziemlich oft gestillt. Das liegt aber nicht daran, dass ich ihr nichts zu essen anbiete, sie zeigt zwar mehr und mehr Interesse an unserem Essen, will aber immer noch (mal mehr, mal weniger) an die Brust (vielleicht auch wachstumsbedingt oder die Zähne?). Ist das schlecht für sie diese "Ernährung"? Oder müßte man jetzt einfach die Brust ich sag mal verweigern und ihr nur etwas festes zu essen anbieten? Sie sieht eigentlich nicht unterernährt aus, ist auch quitschfidel, aber so langsam mach ich mir meine Gedanken ... Lg Betty


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Liebe Betty, während des gesamten ersten Lebensjahres sollte die Muttermilch das Hauptnahrungsmittel für das Baby sein. Dr. Gonzales, ein spanischer Kinderarzt, hat im Sommer auf der Europakonferenz der La Leche Liga in Nottingham einen Vortrag mit dem Titel "Mein Kind will nicht essen" gehalten. Dabei hat er eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ohnehin sind die Empfehlungen dazu, wie viel ein Baby benötigt meist zu hoch. Die Empfehlungen beruhen beispielsweise darauf, dass untersucht wird, welche Mengen gesunde, reif geborene Babys im Durchschnitt essen. Daraus werden Richtwerte berechnet, die sich immer an den Höchstmengen orientieren und zusätzlich noch Sicherheitszuschläge enthalten. Erst im zweiten Lebensjahr verschieben sich die Relationen. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können. Generell ist es so, dass ein Kind in den ersten sechs Monaten ausschließlich gestillt werden sollte und dann wenn das Kind seine Bereitschaft dazu erkennen lässt wird ERGÄNZEND zur Muttermilch die Beikost eingeführt. Die Empfehlung lautet darüberhinaus, dass während der gesamten Stillzeit, die mindestens bis zum zweiten Geburtstag des Kindes dauern sollte, weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Nun ist diese von unabhängigen Organisationen wie der WHO empfohlene Vorgangsweise in unserer Gesellschaft nicht unbedingt weit verbreitet und nicht jede Mutter will oder kann ihr Kind zwei Jahre oder länger stillen, auch lebt nicht jede Frau in der Situation, dass sie ihr (älteres) Baby immer nach Bedarf stillen kann. Für diese individuellen Situationen muss jede Frau für sich und ihr Kind ihren eigenen Weg finden und ihre eigene Entscheidung treffen. Beruhigt? LLLiebe Grüße Biggi


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