Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost selber machen

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Frage: Beikost selber machen

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, mein Kleiner ist jetzt 20 Wochen alt. Ich soll nach Angaben meiner Hebamme ab den 6. Monat zufüttern. Sie meinte ich solle mit Obst anfangen.(Erstmal mittags) Kann ich dieses auch selber zubereiten? Wenn ich einen Apfel schäle und dann püriere, z.B? Welche Äpfel sind geeignet? Welches andere Obst? Später soll ich dann mit Gemüse (z.B. Karotten, Kartoffel) weiter machen, und die Beikostmahlzeiten langsam steigern bis wir dann ohne Mumi auskommen. Was muß ich bei der Zubereitung der Breie beachten? Braucht man dann z.B. Tee oder Milch oder Mineralwasser zum Trinken? Ich weiß das sind ziemlich viel Fragen auf einmal. Trotzdem Vielen Dank für deine Bemühungen.


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Mamibär, nicht ab dem sechsten Monat, sondern nach dem sechsten Monat sollte in etwa mit der Beikost begonnen werden. Das ist leider ein Zahlenspiel, das oft durcheinander gebracht wird. Prinzipiell ist es außerdem am besten, sich nicht am Kalender, sondern am Kind zu orientieren. Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost sind: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Bei der Beikost geht es ja zunächst nicht um das Ersetzen einer Stillmahlzeit, wie es leider immer noch in vielen Büchern und Broschüren steht, sondern um die ergänzende Fütterung. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Wenn unbedingt Mahlzeiten ersetzt werden sollen, dann empfiehlt sich ein Abstand von etwa einem Monat, ehe die nächste Mahlzeit eingeführt wird. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel NICHT am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr und wie oben schon gesagt, kann und soll das Kind weiterhin nach Bedarf gestillt werden, gleich wie alt es ist und wieviel Beikost es bereits bekommt. Selbstverständlich kann selbst gekocht werden. Vom Tisch essen kann ein Kind ab dem Zeitpunkt, ab dem es Beikost erhalten kann, selbstverständlich mit der Einschränkung, dass die Nahrung, die es dann erhält langsam und allmählich und zunächst ein Nahrungsmittel nach dem anderen eingeführt wird. Fertignahrung oder Gläschenkost ist nicht zwingend erforderlich, das Kind kann ebenso gut zunächst eine Kartoffel vom Familientisch bekommen, dann kann die Kartoffel mit einem Gemüse vom Familientisch zu Kartoffelgemüsebrei erweitert werden usw. Dabei sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Speisen für das Kind vor dem Salzen von der übrigen Familienkost abgezweigt werden. Ab etwa dem ersten Geburtstag dürfte das Kind dann so weit sein, dass es „normal" vom Tisch mitisst. Das bedeutet jedoch nicht, dass es dann nicht mehr gestillt werden soll/darf/kann, sondern es kann/soll/darf weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Viele Tipps über das Was - Wann und Wie der Beikost und einige Rezepte zum Selberkochen findest Du in dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung" der La Leche Liga, das bei der LLL oder jeder LLL-Stillberaterin bestellt werden kann. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" jetzt „Wirbelwind" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für dich. Der „Wirbelwind" kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (Wirbelwind Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. Solange dein Kind weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt die Muttermilch im gesamten ersten Lebensjahr, um den Flüssigkeitsbedarf des Kindes zu decken. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee sind nicht notwendig. Ein ganz normaler Becher ist vollkommen ausreichend, es muss kein besonderer Trinklernbecher sein. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft ist nicht notwendig. Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, pass auf Äpfel schlagen leicht durch und Birnen blähen. Du solltest milde Äpfel wählen mit wenig Säuregehalt und möglichst aus kontrolliert biologischem Anbau, dann gehst Du sicher, dass die nicht zu viel Düngemittel abbekommen haben. Vielleicht stillst Du aber auch einfach weiter, bis Dein Kind selber zeigt, dass es was anderes will;-) Ist nur ein Vorschlag :-) Das oben meine ich ernst. Mein Sohn hat die erste Beikost mit 12 Monaten bekommen, irgendwann sdann auch Apfelbrei....und ich einen gewaschenen Durchfall in seinen Windeln...hab nicht schlecht geschaut, bis ich drauf gekommen bin, dass das die Äpfel waren ;-))


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Hallo, ja genau, das möchte ich auch wissen: Wer hat Erfahrung mit Selberkochen? Welche Gemüse habt Ihr gewählt? Vor dem Kochen klein geschnitten und nach dem Kochen noch püriert, oder wie? Habt Ihr grösse Mengen gekocht oder immer nur eine Mahlzeit? Wieviel Waaser auf wieviel Gemüse? usw .... Gruss, Vera p.S.: Du musst noch nicht mit Beikost beginnen, wen Du den Eindruck hast, dass Dein Kind noch nict soweit ist. Hier die Empfehlung von einer Kommission der Kinderärzte: http://www.nutrichild.de/artikeldetails.php?aid=683


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Huhu naklar könnt ihr das selbst "kochen"...bloß ganz am anfang essen die zwuckels davon ja eh nur eienn läöffel oder so..da hab ich dann schon die gläschen genommen und mir zuerst die ersten 2 -3 wochen arbeit gespart. Ich habe damals NICHT mit NUR karotten angefangen , sondern dann auch gleich Apfel hinterher..denn das eine stopf und das andere "beschleunigt" die verdauung..passte ganz gut. Naklar musste das gemüse vorher kleinschneiden..sonst musst du es doch ewig kochen *lach*...ne ganze möhre ins kochendenwasser zu legen finde cih en lustige idee.. danach gießt du das kochwasser ab(in ein Glas) udn gehts mit dem pürierstab rein..und dann mers du ja, ob du wieder gemüsewasser zukippen musst... Du kanst dann gleich große mengen amchen und portionsweise einfrieren..geht auch in eiswürfelbehältern für die ersten MINI portionen... viel spaß !! Henni


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hallo! hier einige rezeptvorschläge aus dem internet: http://www.fke-do.de/empfehl/ernaplan.html http://www.stillgruppen.de/beikost.html http://www.stillgruppen.de/beikost.html, wissenswertes, beikost viel spass!


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