Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost bzw. Fläschchen statt Stillen

Biggi Welter

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Frage: Beikost bzw. Fläschchen statt Stillen

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Hallo Biggi, ich würde gerne die eine oder andere Stillmahlzeit meines Sohnes (6 Monate) durch ein Fläschchen ersetzen. Bis vor einer Woche ist er voll gestillt worden, seitdem versuche ich ihn mittags an Gemüsebrei (die obligatorischen Frühkarotten) zu gewöhnen. Kann ich einfach von jetzt auf gleich eine Mahlzeit Flasche geben statt zu stillen oder muß ich wie beim Gemüse nach und nach mehr Flasche statt Brust geben? Kann ich pro Monat nur eine Mahlzeit durch Flasche ersetzten (ähnlich wie bei der Beikost) oder ist es dabei egal??? Und zuletzt: Welche Flaschenkost soll ich nehmen? Folgemilch 1, 2 oder 3? Vielen Dank im voraus für Deine Antwort. Viele Grüße Silke


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? Liebe Silke, ich verstehe dich so, dass Du in absehbarer Zeit abgestillt haben willst. Sowohl für die Mutter als auch für das Kind ist ein langsameres Abstillen von Vorteil. Beim Abstillen gehst Du am besten so vor, dass Du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche bzw. (bei einem Kind über sechs Monaten) Beikost anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Beikost oder Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst Du ausprobieren. Allmählich steigerst Du die Menge der Beikost bzw. Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung oder Beikost beginnen, empfehlenswert ist allerdings ein längerer Abstand von etwa vier Wochen. In welcher Reihenfolge Du die Mahlzeiten ersetzt bleibt dir überlassen, es wird lediglich empfohlen keine zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Mahlzeiten nacheinander zu ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Wenn Du langsam genug vorgehst, muss es nicht zu Stauungen kommen und es ist auch keine Milchpumpe notwendig, um abzustillen. Abstillen ist ein natürlicher Prozess und braucht im Normalfall weder mechanische noch medikamentöse Unterstützung. Stauungen sind ein Anzeichen dafür, dass zu schnell abgestillt wird. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch solltest Du keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Du dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. Als Ersatz für die Muttermilch ist für das gesamte erste Lebensjahr eine Pre-Nahrung empfehlenswert. Folgenahrungen sind überflüssig und bieten keinerlei ernährungsphysiologische Vorteile. LLLiebe Grüße Biggi


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