Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Chiara ist nun 8,5 Monate und wir probieren seit ca. 8 Wochen das zufüttern. Mittags ist sie meist Gemüse/Kartoffeln bzw. wahlweise mit Fleisch und nachmittags mal ein wenig Obst und ab und zu knabbert sie an einer Reiswaffel herum. In der Früh, abends und nachts stillen wir aber voll. Unser Stillverhalten hat sich dadurch ein wenig verändert ich möchte aber gerne so lange wie möglich weiterstillen. Nun löchern mich aber vor allem die Großeltern mit dem Thema Abendbrei. Warum ich ihr nicht einen Brei gebe und Chiara würde dann viel besser schlafen - wenn ich denen erzähle, dass sie nachts oft alle 2 Stunden nach meiner Brust sucht - sei es nun aus Hunger oder einfach aus dem Bedürniss nach nähe heraus - würden sie ihr wahrscheinlich eigenhändig Brei füttern. Jetzt stell ich mir die vielleicht naive Frage - was genau soll der Abendbrei bewirken und ist dies notwendig? Und warum abends Brei und nicht etwas anderes? Danke schon mal im Voraus für Deine Zeit & die Bemühung. lg Mo
? Liebe Mo, warum Brei und nichts anderes? Weil es bei uns so Tradition ist und nur wenige Menschen darüber nachdenken, ob das sinnvoll und notwendig ist oder nicht. Das klingt provokant, aber es ist wirklich so, dass sich viele Menschen in eingefahrenen Gleisen bewegen, weil das „schon immer so war". Außerdem wird nach wie vor bei uns davon ausgegangen, dass ein Kind allenfalls sechs Monate gestillt wird und dann braucht es ja einen Ersatz für die Muttermilch und da bietet sich Milchbrei für ein älteres Baby an. Genau so ist es mit der immer wieder aufgestellten Behauptung, dass eine „reichhaltige Mahlzeit am Abend" zu ruhigeren Nächten führe. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend „abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Brei oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange „vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer „Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Fazit: Wenn Du deinem Kind am Abend gerne einen Brei anbieten magst, dann probiere es. Das muss dann aber keineswegs ein Milchbrei sein, denn seinen Milchbedarf kann das Kind selbstverständlich weiterhin an der Brust decken. Wenn Du aber sagst, wir essen am Abend eine Brotzeit und deinem Kind dann am Familientisch etwas geeignetes abzweigst, dann ist das genau so möglich. LLLiebe Grüße Biggi
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