Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Zu früh für Beikost?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Zu früh für Beikost?

Valentin2013

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Liebes Expertenteam, mein Sohn ist 6 Monate alt und ich habe vor 4 Tagen zum zweiten Mal mit der Beikost angefangen. Beim letzten Versuch vor ca 3-4 Wochen hatte ich dann doch den Eindruck, dass er noch nicht so weit ist. Mittlerweile möchte er aber seit 1-2 Wochen wieder nachts 1-2 Flaschen haben. Davor hat er seit 3 Monaten keine Flasche mehr in der Nacht benötigt. Deshalb dachte ich nun, dass er bereit ist für die Beikost. Ich habe es beim ersten Versuch vor 3 Wochen mit Kürbis und Pastinake probiert. Dieses Mal habe ich Möhren genommen. Leider verweigert er den Brei wieder. Meistens dreht er den Kopf weg und schlägt mir den Löffel aus der Hand. Wenn ich es doch mal schaffe einen Löffel Brei in seinen Mund zu schieben, dann spuckt er alles gleich wieder aus. In der Regel aber dreht er den Kopf weg und ich bekommen den Brei gar nicht erst in seinen Mund. Ich habe auch schon versucht ihm den Brei auf meinen Fingern zu geben. Das funktioniert leider auch nicht. Ich bin schon wieder kurz davor auch diesen Versuch abzubrechen. Freunde haben mir nun aber gesagt, dass es nicht gut wäre immer wieder mit dem Brei anzufangen und es dann doch wieder abzubrechen. Wie sehen sie die Situation? Sollte ich nun am Ball bleiben oder doch lieber wieder warten? liebe Grüße


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Liebe „Valentin2013“, ich kann Ihre Gedanken sehr gut nachvollziehen. Mein erster Tipp lautet: hören Sie auf Ihr eigenes mütterliches Bauchgefühl (und nicht auf die anderen) und auf die Signale Ihres Sohnes. Diese beiden Komponenten führen Sie immer auf dem richtigen Weg. Wenn Ihr Kleiner seinen Kopf weg dreht wenn Sie mit dem Löffel kommen, ist das doch ein eindeutiges Signal, dass er nicht mag. Sie sollten das respektieren und ihn zu nichts zwingen. Er soll das Essen ja mit etwas positivem verbinden und nicht mit Druck und Zwang. Da verlieren Kinder schnell die Freude am Essen. Haben Sie keine Sorgen, noch jedes gesunde Kind wurde an die feste Kost herangeführt. Früher oder später wird auch bei Ihrem Jungen der Knoten platzen und er isst liebend gern die Beikost. Was also jetzt tun? Ich gebe Ihnen mal die allgemeinen Tipps, wenn die Beikosteinführung zunächst etwas holprig von statten geht: Wenn Kinder so vehement die Beikost verweigern, ist erfahrungsgemäß „irgendetwas“ vorgefallen. Das Essen war zu heiß oder zu kalt, Ihr Sohn hat sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…. Oder er hat sich erschrocken. Gibt es da was, das er negativ mit dem Löffel und Essen verbindet, dann braucht Ihr Junge Zeit bis er diese Erfahrung vergessen hat. Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen. Ganz wichtig: Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Denken Sie nicht mehr so an vergangene Esssituationen zurück. Ändern Sie Ihre eigene Haltung. Versuchen Sie Freude beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Mein Tipp: Je nachdem kann Ihr kleiner Schatz durch spielerisches Erforschen mit den eigenen Händen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickeln. Dünsten Sie mal Kartoffeln und Gemüse (alles ungewürzt) weich und schneiden diese in kleine mundgerechte Stücke. Geben Sie diese in ein Schälchen und lassen Ihren Kleinen damit experimentieren. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch. Macht Ihr Junge den Mund nicht auf, dann sollten Sie das respektieren. Auf keinen Fall den Kleinen dann zu etwas zwingen, damit er das Essen nicht mit schlechten Erfahrungen in Verbindung bringt. Konzentrieren Sie sich auf eine Mahlzeit wie das Mittagessen. Mag Ihr Schatz nicht weiteressen, dann mal nicht gleich die „bequeme Milch“ anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen. Ich würde nach der Pause es dann wieder mit dem Brei versuchen und nicht die Flasche anbieten. Probieren Sie es einfach aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Es gibt immer wieder mal Kinder, welche sich mit der passierten Kost gar nicht anfreunden können und diese einfach „überspringen“ und sich gleich an die stückige Kost machen. Probieren Sie deshalb ruhig unsere Produkte ab dem 8.und ab dem 10. Monat mit Stückchen und nicht mehr nur die passierten Gläschen nach dem 4. Monat. Das ist vom Alter her kein Problem. Leben Sie Ihrem Jungen als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrem Kleinen wie viel Freude das Essen macht. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber seinem Verhalten. Aber, setzen Sie weder sich noch Ihren Jungen unter Druck. Dazu besteht kein Anlass. Sie liegen gut in der Zeit. Bleiben Sie frohgemut und mit Geduld am Ball. Leben Sie ihm Freude am gemeinsamen Esstisch vor. Ich bin mir sicher, das spielt sich alles noch ein. Auch wenn Ihr Kleiner es Ihnen nicht gerade leicht macht. Babys können so viel lernen. Auch Ihr Sohn. Unterstützen Sie ihn dabei. Oft macht es von einem Tag auf den anderen „klick“ und es klappt. Viele liebe Weihnachtsgrüße Doris Plath


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