Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Wieviel Flüssigkeit und Milchprodukte?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Wieviel Flüssigkeit und Milchprodukte?

Dan-iela

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Hallo Frau Klinkenberg! Meine Tochter ist jetzt 8 Monate alt. Ich liste mal den Essensplan auf und stell dann die Fragen. morgens: Kindermüsli mit 60ml Milch3,5% + 60ml Wasser oder Milchbrei mit Obstmus mittags: ca 150g Mittagessen. nachm.: GOB ca. 130ml Wasser mit Hirse/Hafer/Griess/Dinkel im Wechsel und ca 40g Obstmus abends: eine kleine Scheibe Brot mit Butter/Avocado/Frischkäse im Wechsel (erst seit 4 Tagen) z.N. 130ml PreMilch Ich würde ihr ganz gerne zum Frühstück,anstatt der Milch, einen Naturjoghurt oder Quark unters Müsli mischen oder auch als zwischenmahlzeit etwas anbieten. Man hört immer wieder zu viel Milch ist schädlich wegen dem Eiweiß. Wieviel ist denn zu viel? Sie trinkt am Tag ca. 600-800ml Wasser zusätzlich. Sie schwitzt auch sehr stark teilweise. Ist es da ok,wenn sie so viel trinkt? Und eine Frage noch. Kann es sein,dass Kinder nach z.B. Banane oder Aprikose extrem aufdrehen und hibbelig werden? Sie hat dann ganz starken Bewegungsdrang und muss nur krabbeln und rumturnen. Liegt das an dem Zucker? Oder war das Zufall? Sorry, für die vielen Fragen! Freue mich aber auf eine Antwort! LG Daniela


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Liebe Daniela, es freut mich, dass Sie sich vertrauensvoll an mich wenden. Was mir beim ersten Blick besonders auffällt ist die hohe Flüssigkeitsmenge, die Ihr Töchterchen zu sich nimmt. Dafür fallen die Mengen an festem Essen verhältnismäßig klein aus. Ich verstehe, dass Sie bei den zur Zeit oft vorherrschenden Temperaturen besonders auf ausreichend Flüssigkeit achten, da die Kleine ja auch schwitzt. 600-800 ml sind aber gemessen an den allgemeinen Empfehlungen schon recht hoch. Etwa 400-500ml an Getränken sollten Kinder in diesem Alter täglich bekommen. In diesem Wert ist die Milch aber mit eingerechnet und 130ml Pre Milch bekommt Ihre Maus ja. Mit reichlich Getränk ist das Bäuchlein schnell gefüllt, das kann den Hunger auf festes Essen nehmen. Ich würde die Flüssigkeitsmenge etwas reduzieren und die Getränke vorwiegend nach dem Essen geben. Eine kleine Menge Milch (etwa 200ml) in einen Milchbrei oder ein Baby-Müesli verpackt, ist in diesem Alter gut möglich und auch vorgesehen. Richtige Milch als Trinkmilch oder normales Joghurt bzw. Quark, dafür ist es in diesem Alter noch zu früh. Probierportionen (schluck- oder löffelweise) können im 10.Monat ein wenig dazukommen. Richtig als Mahlzeit sollten Sie Kuhmilch zum Trinken und richtiges Joghurt erst ab dem ersten Geburtstag geben. In Kuhmilch sind wichtige Nährstoffe wie z.B. Eisen, Jod etc. nicht ausreichend enthalten und Kuhmilch ist sehr eiweißreich. Das Gleiche gilt für Milchprodukte wie Joghurt und Quark. Größere Mengen Kuhmilch und Milchprodukte können die Versorgung eines Babys mit Eisen beeinträchtigen und die unreifen Nieren belasten. Das Morgenmüesli mit Milch ist also ganz richtig. Nehmen Sie da aber ruhig unverdünnte Vollmilch, da die Portion die die Kleine isst, ja nicht recht groß ist und Ihre Maus insgesamt über den Tag verteilt auf ausreichend Milchhaltiges kommen sollte. Wenn Sie Joghurt oder Quark in den Speiseplan einführen wollen, würde ich bis Ende des ersten Lebensjahres vorwiegend auf babygerechte Joghurt- und Quarkprodukte zurückgreifen. Z.B. könnten Sie nachmittags im Wechsel zum Getreide-Obst-Brei ein Joghurt- oder Quarkgläschen geben. Dadurch wird die Milchversorgung zusätzlich unterstützt. Die babygerechten Joghurtprodukte sind durch ihre spezielle Rezeptur der Joghurtcreme und die Kombination mit einem hohen Fruchtanteil an die besonderen Ernährungserfordernisse des Säuglings angepasst. Das Joghurteiweiß wird in den Gläschen sozusagen durch den hohen Fruchtanteil verdünnt und stellt so keine Belastung für die Niere Ihres Babys dar. Ich kann mir vorstellen, dass es sich bei Ihrem Mädchen um ein sehr aufgewecktes Kind handelt, das sicher schon interessiert beobachtet was Mama und Papa so essen. Ab und zu ein paar Bröckchen Brot schaden ihr sicher nicht. Mit einer richtigen Brotmahlzeit rate ich Ihnen ebenfalls noch ein paar Wochen zu warten. Brot gehört schon in die Familienernährung und enthält relativ viel Salz und sollte frühestens mit Abschluss des neunten Monats so richtig „Einzug“ in die Ernährung nehmen. Morgens und abends ein Baby-Müesli oder einen Milchbrei, alternativ dazu eine Portion Milch sind für dieses Alter goldrichtig. Dazu kann Ihre Maus ja kindgerechte Knabbereien oder weiche Obststückchen bekommen, die sie selbstständig essen darf. Bestreichen Sie Baby-Zwieback mit etwas Fruchtpause, das kommt einem Brot schon ziemlich nah. So werden Sie die nächsten Wochen sicher gut überbrücken. Nach dem 9.Monat kann Brot ja dann so richtig als Mahlzeitenbestandteil morgens und abends aufgenommen werden. Die Meinung Zucker mache hibbelig ist mir bekannt. Meines Wissens gibt es keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür. Banane und Aprikose waren sicher nicht der Auslöser für den Bewegungsdrang Ihres Töchterchens. Ich schätze Ihren kleinen Schatz als quirliges Mädchen ein, das quietschfidel ist und bei dem die Lebensfreude und der Spaß hin und wieder einfach „durchgehen“. Ein schönes Wochenende Veronika Klinkenberg


Dan-iela

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Vielen Dank für Ihre Antwort! Ich wollte nur noch ergänzend sagen,dass meine Tochter 8800g bei 69cm wiegt:) Liebe Grüße Daniela


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