Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Wie und womit gestalte ich die Ernährung meines Sohnes?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Wie und womit gestalte ich die Ernährung meines Sohnes?

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Guten Morgen, vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Mein Sohn wird jetzt bald 1Jahr alt. Ich habe ihn ca. 8Monate gestillt, mit fast 5Monate Beikost langsam eingeführt. Alles hat gut geklappt mit der Zeit. Mit 6Monate wollte er plötzlich nicht mehr (denke wg. Zahnen). Dann aß er wieder relativ normal. Mit etwa 8Monate wollte er wieder nur sehr wenig essen (erste Zähnchen kamen durch, Entwicklung). Ich versuchte auch Verschiedenes, da ich annahm, es könnte auch u. a. am Geschmack liegen. Nichts half. Das hält seit dem an. Mal isst er ca. 60-80g, mal nur ein paar Löffelchen pro Mahlzeit. Brot will er überhaupt nicht essen, habe verschiedene Sorten ausprobiert, auch kein Zwieback. Selbst Obstbrei manchmal nicht mehr. Er trinkt nur Wasser. Tee oder verdünnten Saft, alles ungesüßt, will er nicht. Er nimmt zu, denke ich. Und er ist an sich auch fit, sehr quirlig und ausgesprochen bewegungsfreudig. Im Moment auch launisch und bockig, dauermüde. Wenn ich das Essen bei KiArzt oder sonst irgendwo anspreche heißt es immer nur "er holt sich was er braucht", "das geht vorbei"...Aber es hält schon etwa 4Monate an!? Nun weiß ich nicht so recht, ob ich die Mahlzeiten ihm gerecht einteile und ihm die richtigen Sachen hinstelle. Egal was ich ihm anbiete, er isst es nur sehr sparsam... Wie kann wohl ein Tag aussehen für ein 1jähriges Kind? Er bekommt noch Säuglingsmilchnahrung 1x vor dem Nachtschlaf, 1x gegen 5/6U morgens. Ansonsten gibt es gegen 8 Frühstück, 10 Snack, 12-12:30 Mittag, 15-15:30 Snack, 18:00 Abendbrei. Er schläft noch zweimal am Tag. Verstehen Sie was ich meine? Ich kann mich manchmal so schlecht erklären :) Liebe Grüße


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Liebe Malinama, ich kann sehr gut verstehen, was Ihnen auf dem Herzen liegt. Bei manchen Kindern gestaltet sich die Ernährung über mehrere Monate sehr anstrengend und mühsam, da greifen einfach Zahnungszeiten und verschiedene Entwicklungsphasen ineinander. Erschwerend kommt dazu, dass Babys am Ende der Säuglingszeit anfangen, in Sachen Ernährung einen „eigenen Kopf“ zu entwickeln. Lassen Sie sich nicht entmutigen, immerhin hat es ja schon einmal gut geklappt. Auch sollten Sie sich nicht allzu große Sorgen machen, Ihr Junge ist fit, sehr quirlig und ausgesprochen bewegungsfreudig. Das zeigt Ihnen, dass es ihm an nichts fehlt. Ein gesundes Kind „verhungert nicht vor vollem Teller“ und ausgefallene Vorlieben (meist sowieso zeitlich begrenzt) führen nicht sofort zu Mangelerscheinungen. Das was Sie sich als Ziel gesetzt haben, ist genau richtig. 3 Hauptmahlzeiten und 1-2 Zwischenmahlzeiten sind ideal. Die Qualität der Nahrung ist viel wichtiger als die Menge. Die Nahrung sollte viele Vitamine enthalten und reichlich Eisen, das für Wachstum und Entwicklung wichtig ist. Auch Calcium für den Knochenaufbau und Jod für die Funktion der Schilddrüse dürfen nicht fehlen. Insgesamt braucht der Kleine noch zwei „milchhaltige Mahlzeiten“ damit der Bedarf an Milch und Milchprodukten von insgesamt 400-500ml/g gedeckt wird. Morgens eine Morgenmilch ist also ideal. Die zweite Milchportion bekommt Ihr Junge über den Milchbrei. Nimmt er da keine ganze Portion, ist ein Milchnachschlag sinnvoll. Mittags stellt ein Menü aus Gemüse, Kartoffeln oder Beilagen und Fleisch eine ausgewogene gesunde Mahlzeit dar. Einmal in der Woche kann es Fisch und 1 mal vegetarisches Essen geben. Für die Zwischenmahlzeit empfehle ich Ihnen vormittags etwas Obst und evtl eine kleine Knabberei und nachmittags einen Getreide-Obst-Brei, Obst ebenfalls kombiniert mit etwas zum Knabbern oder ein Joghurt- bzw. Quarkgläschen. Was mir auffällt, Sie schreiben, dass Ihr kleiner Schatz gerne Wasser, Tee oder verdünnte Saftschorle trinkt. An dieser Schraube würde ich an erster Stelle drehen. Sind es mehr als etwa 400-500ml Getränk (die Milch mit eingerechnet) würde ich das reduzieren. Manche Kinder trinken sich satt, das ist weniger anstrengend als das Essen von fester Kost. Schnell ist das Bäuchlein gefüllt und kein Platz mehr für feste Speisen. Bieten Sie eine Auswahl an gesundem Essen an. Wenn Ihr Junge noch lieber Babynahrung ist, dann legen Sie das Gewicht darauf. Ihr Kind davon auswählen was er essen möchte. Sprösslinge in diesem Alter entwickeln ein großes Bedürfnis selbstständig zu werden. Lassen Sie den Kleinen mild gewürzte, sehr weich gekochte Lebensmittel erforschen, mit den Händchen greifen. Gut möglich dass er dadurch Zugang zum Essen bekommt. Machen Sie das Essen nicht zum „Thema“, je weniger Aufhebens Sie machen, desto schneller wird Ihr Sohn wieder problemloser essen. Ich kann Sie nur ermuntern Geduld zu haben, Ihren Standpunkt ruhig zu vertreten und Ihr Kind behutsam zu unterstützen. Das schaffen Sie Sonnige Grüße Veronika Klinkenberg


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Hallo Frau Klinkenberg, vielen Dank für Ihre beruhigende und hilfreiche Antwort auf mein Anliegen. Sie haben mir sehr weitergeholfen und Mut gemacht. Es ist aber auch ganz schön anstrengend und schwer sich bei Ehemann und Eltern-bzw. Schwiegereltern durchzusetzen. Gerade heute kam es leider zur Uneinigkeit. Naja, anderes Thema... Zwei Fragen hätte ich allerdings noch. 1. Darf es denn jetzt auch schon Kuhmilch (auch mal statt 1erMilch) sein? Er ist ja fast 12Monate alt. 2. Er trinkt über den Tag verteilt von 06:00-20:00 etwa 550-600ml (Wasser+1erMilch). Kann ich einfach so die Fläschenmenge bestimmen? Abends habe ich immer Sorge, dass er nachts sonst wach wird vor Hunger, weil er mal wieder den Abendbrei verweigert hat (er möchte einfach das was wir haben essen, dann aber doch nicht...). Morgens denke ich immer, er hält bis zum Aufstehen nicht durch, nachdem er sich gegen 06:00 meldet. Wenn´s gut läuft, schläft er nach dieser Milchflasche bis 07:30. Liebe Grüße Malinama


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