Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Wie kann ich meinem Baby (7,5 Monate) Milchflasche angewöhnen?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Wie kann ich meinem Baby (7,5 Monate) Milchflasche angewöhnen?

ellen-77

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Ich habe ein grosses Problem mit meiner Tochter. Bis vor 1 Woche habe ich gestillt (2 Mal am Tag). Mittags und Abends hat meine Tochter zu je 50% einen Gemüsekartoffelbrei bekommen. Nun ist mir die Milch weggeblieben (Kind war im Krankenhaus wegen Rotaviren, Stress usw.). Jetzt muss mein Kind dringend Milch in anderer Form zu sich nehmen. Ich möchte gerne, dass meine Tochter lernt aus der Flasche zu trinken, da 400-600 ML aus einem Trinklernbecher zu trinken unrealistisch sind. Wie gehe ich am besten vor? Habe bereits mit Flasche und diversen Saugern versucht, hat aber nicht geklappt. Mein Tochter wurde bisher auch nur zum Einschlafen / vor dem Einschlafen gestillt (d.h. vor dem Vormittagsschlaf, Nachmittagsschlaf und Nachtschlaf). Ich habe auch schon folgendes probiert: 1. NUK First Choice 2 2. Avent Flasche Lochgrösse 2 (Milchsauger) 3. verschiedene Milchmarken (HIPP, Babylove, Milupa) 4. Beim Stillen und im Halbschlaf Brust raus und Flasche in den Mund rein, Tochter hat es gemerkt und hat angefangen zu brüllen. 5. Diverse Milchbrei (von gesund bis ungesund) Meiner Tochter schmeckt die Pulvermilch nicht und auch der Milchbrei ist nicht ihr Ding. Des Weiteren ist so, dass sie nicht bisher verstanden hat wie man aus einer Flasche trinken kann. Meine Frage: Wie kann ich Ihr das beibringen, dass sie aus der Flasche trinken kann? Wie gehe ich am besten vor? Ein Tipp habe ich schon von einer Ernährungsberaterin bekommen: 1. Flasche anbieten und falls Kind nicht annimmt, dann bis zur nächsten Mahlzeit warten und nochmal anbieten und in der Zwischenzeit keine Alternativen anbieten. Für mich heisst es, Kind soll ich bewusst hungern lassen. 2. Dies ist unserer Situation gerade sehr schlecht, da meine Tochter vor 1 Tag aus dem Krankenhaus entlassen wurde und sehr stark im Krankenhaus abgenommen hat (400 g in einer Woche) und aufgrund des Rotavirus immer noch recht geschwächt ist und auch sehr weinerlich. Sie hängt sehr an der Brust. Aber was soll ich tun, die Milch ist weg und kommt auch nicht mehr, egal wielange meine Tochter an der Brust saugt. Bitte dringend um RAt! Ich habe Angst, dass meine Tochter erneut wegen Dehydrierung im Krankenhaus landen wird. Danke!


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Liebe Ellen, da haben sie wirklich keine einfache Zeit. Ich kann gut verstehen, es ist sicherlich für sie beide schwer sich so abrupt auf etwas Neues umzustellen. Babys, die über mehrere Monate gestillt wurden, brauchen ein bisschen, das ist ganz normal. Die Trinktechnik ist an einem Fläschchen vollkommen anders als an der Brust und auch der Geschmack einer neuen Milch ist gewöhnungsbedürftig. Dazu kommt, dass die Kleine erst seit kurzem aus dem Krankenhaus entlassen wurde und das sicher ebenfalls noch verarbeiten muss. Versuchen Sie trotzdem Ruhe zu bewahren und die Gegebenheit anzunehmen. Nehmen Sie sich viel Zeit für Ihr Töchterchen, wenden Sie sich Ihrer Maus viel zu, kuscheln Sie viel mit ihr und zeigen Sie dass Ihr kleiner Schatz nicht auf Liebkosungen und Ihre Wärme verzichten muss. Lassen Sie sich nicht entmutigen, auch wenn mehrere Versuche bisher fehlgeschlagen sind. Babys können sehr schnell lernen und aus meiner Erfahrung weiß ich, dass dieses „Nichtmögen“ durch geduldiges Anbieten kleiner Mengen geändert werden kann. Am besten ist es wenn Sie Ruhe bewahren und sich selbst und Ihre Tochter nicht unter Stress oder Druck setzen. Was die Flüssigkeitsversorgung anbelangt, bekommt Ihr Kind ja, wenn ich Sie richtig verstanden habe, mehrere feste Mahlzeiten und alle Lebensmittel tragen zu einem gewissen Anteil zur Flüssigkeitsversorgung mit bei. Folgendes kann beim Füttern des Fläschchens hilfreich sein: Streichen Sie mit dem Sauger über die Wange Ihres Mädchens, und zwar über die Ihnen zugewandte Wange, auf diese Weise wird der Saugreflex ausgelöst. Erwärmen Sie den Sauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur und versuchen Sie verschiedene Haltungen beim Füttern. Schauen Sie auch mal, ob genug Milch aus dem Sauger kommt: bei umgekehrter Flasche sollte ein Tropfen pro Sekunde fließen. Ansonsten muss Ihre Kleine zu stark saugen und wird schnell müde. Auch ein Tropfen Muttermilch auf den Sauger wirkt manchmal Wunder. Wir führen eine Folgemilch ohne Stärke (HiPP 2 ohne Stärke). Sie hat eine etwas „dünnere“ Konsistenz und einen angenehm milchigen Geschmack. Gerne dürfen Sie noch ein paar Löffelchen Obst oder Gemüse dazu geben. Vielleicht hilft das die Milch noch attraktiver zu machen. Vielleicht kommt Ihr Mädchen zwar nicht mit einem Becher aber mit einer festen, auslaufsicheren Trinktülle besser zurecht als mit einem Sauger. Hier könnten Sie sich beim Nuk-Elternservice beraten lassen. Nehmen Sie, wann immer möglich, Unterstützung aus der Familie an. Sicher übernimmt hin und wieder ein anderes Familienmitglied die Fütterversuche, denn allein beim Geruch der Mutter versteht Ihr Töchterchen nicht, warum es nun nicht mehr an die sichere Quelle darf. Richtig hungern zu lassen, das lässt sich in dieser Situation für Sie schlecht durchführen - das kann ich gut nachvollziehen. Geben Sie nach einer kleinen Menge Milch bzw. Milchbrei nicht sofort auf, sondern machen ein kurzes Päuschen und starten noch einmal einen kleinen Versuch. Das ist alles natürlich Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Die Erfahrung lehrt aber Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, Babys gewöhnen sich an eine neue Nahrung, wenn diese konsequent immer wieder ohne Druck angeboten wird. Bitte unterstützen Sie Ihr Kind in dieser Phase. Sie beide schaffen das. Ich wünsche Ihnen, dass Ihre Mühe und Geduld bald belohnt wird. Veronika Klinkenberg


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