Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Was soll ich zum Essen geben?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Was soll ich zum Essen geben?

Sandra17

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Hallo Frau Klinkenberg, ich weiß langsam echt nicht weiter. Ich versuche mein Sohn jetzt 13 Monate alt an den Familientisch zu gewöhnen, nur leider funktioniert das nicht so richtig. Ich gebe ihm morgens 1 Vollkorntoast mit Butter ab und zu auch Marmelade das ist er aber meistens nicht ganz. Zu mittag versuche ich noch ein Gemüsegläschen zu geben was er aber sehr oft verweigert. Er ißt dafür aber sehr gerne trockene Nudeln (das mit der Soße ist schrecklich da er nur mit den Fingern ißt und dann alles rumschmiert) Ich weiß das es gut ist wenn er mit den Fingern ißt aber auf Dauer ist das für mich echt schrecklich. Kann ich ihm denn auch schon Apfelstückchen oder Gurkenstückchen geben. Ich hab immer sehr große Angst das er sich verschluckt. An einer Brezel knabbert er auch ab und zu rum aber das meiste fliegt zu Boden (was ihm eh einen heiden Spaß macht, alles zu Boden werfen, mir aber eher weniger!). Dann muß ich ihn auch immer mit irgendwas ablenken damit er überhaupt ißt. Sollte ich das besser lassen? Und wenn er dann so gut wie nichts ißt? Bin echt ratlos. Mach ich mir zuviele Gedanken? Er ißt auch ab und zu Fruchtjoghurt oder Pudding. Das süße schmeckt natürlich besonders lecker. Will ich aber gar nicht so oft geben, aber ich bin ja froh das er was ißt. In der Gewichtskurve ist er auch schon immer ziemlich unten, deshalb mach ich mir da noch mehr Sorgen. Können Sie mir bitte weiterhelfen? Freundlich grüßt Sie S. Fischbach


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Liebe Frau Fischbach, bei frischgebackenen Kleinkindern ist es häufig nicht ganz einfach den richtigen Weg zu finden, aber Grund zum Verzweifeln gibt es nicht. So schlecht sieht es gar nicht aus. Einige Speisen wie Vollkorntost mit Butter, Nudeln mit Soße, Joghurt oder Pudding scheint der Kleine ja gerne zu essen. Auch interessiert er sich für das Essen und möchte es erkunden. Und er ist zwar ein Leichtgewicht, liegt aber innerhalb des Bereiches, der für dieses Alter normal ist und präsentiert sich mir als munteres aktives Kerlchen. Das ist doch schon etwas. Ganz wichtig ist es, dass Sie das Essen nicht zum Thema machen und möglichst gelassen bleiben. Das Verhalten am Tisch hängt viel mit der Entwicklung zusammen. Ihr Söhnchen befindet sich in einem Alter, in dem experimentiert und erforscht wird. Zum anderen hat Ihr Kleiner sicher bemerkt, dass er mit dieser ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise die Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama und Papa tun alles, damit ich was esse. „Das ist so toll, dass Sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Versuchen Sie es einmal damit: Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt, machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihr Sohn etwas isst oder nicht. Versuchen Sie es auch nicht mit „allen Tricks“ und „Ablenkungskünsten“. Bieten Sie zu regelmäßigen Zeiten feste Mahlzeiten an. 3 Hauptmahlzeiten und 2 Zwischenmahlzeiten haben sich bewährt. Morgens und abends eignen sich Milch und Getreide, d.h. entweder etwas Brot und eine Portion Milch oder ein Müesli bzw. Milchbrei. Versuchen Sie herauszufinden, ob Ihr Kind schon bereit für die Familienkost ist oder lieber noch bei seinem gewohnten Essen bleibt. Manche Sprösslinge brauchen einfach etwas Zeit, bis sie sich an die richtige Tischkost gewöhnen. Vielleicht kombinieren Sie vorerst beides miteinander und beobachten was am besten passt. Wir führen ein sehr schönes Sortiment für Kleinkinder, da ist sicher etwas für den kleinen Schatz dabei. Sehr weiche Gemüsestückchen bzw. Obststückchen sind in diesem Alter schon möglich, so könnten Sie es schon mit etwas Gurke, weicher reifer Birne oder Banane versuchen. Sind Sie immer anwesend und lassen den Kleinen nur im Sitzen feste Nahrung probieren, dann können Sie rasch eingreifen, falls er sich verschlucken sollte. Tut er sich noch sehr schwer, warten Sie einfach noch ein bisschen und tasten sich ganz vorsichtig voran. Nehmen Sie die Mahlzeiten möglichst immer gemeinsam in ruhiger Atmosphäre ein. Bieten Sie eine Auswahl an gesunden Speisen an. Bei jeder Mahlzeit sollte etwas dabei sein, das Ihr kleiner Schatz kennt. Isst er nur wenig, gibt es bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Auch keine Lieblingsspeisen wie Pudding oder Fruchtjoghurt. Ich kann mir vorstellen, dass das bei einem Fliegengewicht schwer fällt, aber führen Sie sich immer vor Augen, der Kleine weiß genau, was er anstellen muss, um an sein Lieblingsessen zu kommen. Lassen Sie Ihr Kind soweit es geht selbstständig essen und das Essen erforschen. Sollte das Essen aber in einer einzigen Spielerei bzw. Matscherei enden, ist es wichtig in ruhigem Ton die Mahlzeit abzubrechen. Sprechen Sie ruhig mit Ihrem Söhnchen und essen Sie möglichst alle gemeinsam, um ihm zu zeigen, wie man „richtig isst“. Aber lassen Sie es nicht “zum großen Thema“ werden. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Das alles braucht bestimmt einige Zeit, aber ich bin mir sicher Sie werden bald mit Freuden zusammen am Tisch das Essen genießen. Natürlich ist es hilfreich wenn auch Sie selbst bzw. die Familie mit am Tisch sitzen, mit Freuden zugreifen und gemeinsam essen. Kinder lernen bevorzugt durch Nachahmen. Und da sind Sie ein großes Vorbild. Diese Phasen unserer Kleinen kosten Nerven, aber Sie sind „normal“ und Gott sei Dank, sie gehen auch vorbei. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute und viel Kraft und Durchhaltevemögen! Veronika Klinkenberg


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