Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Was kann ich am Essverhalten verändern?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Was kann ich am Essverhalten verändern?

Waswissenwill

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Hallo, meine Tochter ist fast 20 Monate alt und isst sehr spärlich. Eigentlich schon immer, aber ich möchte nun langsam von der Milchflasche weg. Brei mochte sie noch nie, wenn dann richtiges Essen. Ich dachte, es wird besser, wenn sie alles bei uns mitessen kann. Anfangs war es das auch, aber mittlerweile isst sie nicht mal mehr Brot. Das warme Essen einmal täglich klappt gut (bisschen Beilagen wie Reis, Kartoffel, Gemüse, meistens Fleisch) - alles andere wird allenfalls mal probiert. Sie isst kein Brot, kein Müsli, keinen Brei (Milchreis, Griesbrei, etc.) und Gemüse auch selten. Vom Brot isst sie den Belag runter und isst dadurch fast nur Fleisch/Wurst. Naja und Nudeln isst sie gut. Kaltes Essen aber überhaupt nicht. Sie wiegt 9,3 kg und ist 81 cm groß. Geburtsgewicht 3400g und 53 cm. Sie bekommt deshalb vormittags noch ca. 180 ml Pre- Milch und abends vor dem Einschlafen 180 ml. nachts nochmal 180 ml stark verdünnte Milch (150 ml Wasser+-3 Löffel Milchpulver statt 6). Sie steht um 7 Uhr auf. Sie schläft vormittags gegen 10 Uhr 1,5-2 Std und dann abends bis 19 Uhr nicht mehr. Mit gut 12 Monaten habe ich versucht die Morgenflasche wegzulassen, aber sie hat dann den Vormittagsschlaf eingestell und war den ganzen Tag wach und unausgeglichen. Milch aus dem Becher akzeptiert sie nicht. Aber wenn ich ihr jetzt die Milch verweigere , isst sie ja fast gar nichs mehr :-( Wie gehe ich vor?


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Liebe „Waswissenwill“, ich denke, Sie haben selbst schon den „Knackpunkt“ erkannt: Ihr Kleine trinkt sich immer noch gut mir der Milch satt. Möchten Sie eine Veränderung, werden Sie nicht drumrum kommen, die Milch zu reduzieren und auch etwas Prostest Ihrer Kleinen hinzunehmen. Mein Tipp: Streichen Sie zumindest die Einschlafflasche und schleichen Sie auch die nächtliche Milch weiter aus. Momentan trinkt sich Ihr Mädchen mit der Milch gut satt. Da ist es verständlich, dass sie bei den üblichen festen Mahlzeiten kaum Hunger hat. Versuchen Sie hier konsequent bei der Milch wegzugehen. Auch wenn es eine kurze Phase dauert und Ihre Kleiner meckert und zunächst mal weniger isst. Sie wird sich daran gewöhnen. Für dieses Alter liegt die Empfehlung bei etwa 300 ml Milch inklusive anderer Milchprodukte, am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt. Das genügt, damit Ihre Kleine ausreichend mit Milch und Kalzium versorgt ist. Leben Sie Ihrer Tochter als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber ihrem Verhalten. Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Nein, Sie als Mama bestimmen, was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihre Kleine wählen kann. Die Portion auf dem Teller dabei eher klein halten. Ist nichts dabei, bekommt Ihr Mädchen auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren, dafür ist sie viel zu schlau. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Dann geht sie halt mal hungrig ins Bett. Das ist nicht so schlimm. Da müssen sie durch. Also ruhig den Hunger zum Gehilfen machen Probieren Sie es aus und lassen Sie sich nicht zu schnell rumkriegen, wenn sie meckert und protestiert. Ein Plan fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen: Morgens: Milch + Brot oder Müesli Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse, Milch, Müesli Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle Es liegt hier viel an Ihnen. Sie bestimmen letztlich, was es zu essen und trinken gibt. Ihr Mädchen kann das noch nicht für sich entscheiden. Sie müssen ihr helfen und vorgeben, was auf den Teller kommt. Mit Ihrer konsequenten Hilfe, werden sie beide diesen Schritt meistern. Ich bin mir sicher, dass auch Ihr Schatz wie alle anderen gesunden Kinder sich ausgewogen mit festen Speisen satt essen wird. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath


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