Wann sollte ich den nächsten Brei einführen?

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Wann sollte ich den nächsten Brei einführen?

Hallo! Ich habe zur Breieinführung einige Fragen und werde trotz Suche im Netz irgendwie nicht richtig schlauer, deswegen hoffe ich nun auf Sie. Ich habe mit der Breieinführung begonnen, als meine Tochter 22 Wochen alt war. Ich kann auch nicht klagen, sie ist ihre Möhre mit mehr oder minder Enthusiasmus, aber davon recht wenig. Da ich mir dachte, das wichtigste an der Breieinführung ist nicht die Menge, sondern überhaupt mal der Kontakt an potentiellen Allergenen bzw der Spaß am Essen, habe ich nach einigen Tagen noch Kartoffel dazu gegeben und jetzt schließlich Rindfleisch. Ist das ok, obwohl ihre Menge nur so ca 50 Gramm beträgt? Soll ich jetzt warten, bis sie mehr essen mag, bevor ich einen anderen Brei einführe? Und mit welchem Fleisch soll man am besten beginnen? Ich habe gehört, Geflügel eher später wegen der Belastung durch Antibiotika. Und zur Brei Zubereitung - soll ich das Rapsöl mitkochen (ich bereite den Brei im Thermomix zu) oder später dazugeben? Und wieviel etwa? Und braucht man es überhaupt, wenn man noch hinterher stillt? Und wenn sie jetzt etwa 5 Tage ihren Möhren - Kartoffel - Rindfleisch - Brei gegessen hat, wie geht es dann weiter? Soll ich dann immer nur eine Zutat variieren? Also zum Beispiel das Gemüse oder Fleisch wechseln oder kann ich ne ganz andere Kombi geben? Ich dachte, man macht es langsam zwecks Allergenen und tauscht immer nur eine Zutat aus. Ich muss dazu sagen, ich bin Allergikern, wenn auch nicht auf Lebensmittel. Und wenn ich dann beispielsweise einen anderen Brei gegeben habe (z. B. Pute, Zucchini, Kartoffel), muss ich den dann auch fünf Tage etwa geben oder soll ich ihr täglich Abwechslung bieten? Zuletzt habe ich auch gelesen, dass man gar nicht täglich Fleisch geben soll. Stimmt das? Und bei Abendbrei - da kann man ja normale Kuhmilch geben. Wäre es denn besser Muttermilch zu geben? Oder nehme ich dann der Kleinen den wichtigen Erstkontakt mit Kuhmilch i. S. eines Allergenkontakts? Fehlt ihr dann Vitamin d? Danke! Dani

von Dani am 24.09.2018, 21:38



Antwort auf: Wann sollte ich den nächsten Brei einführen?

Liebe Dani, gerne sind wir für Ihre Fragen da! Soll ich jetzt warten, bis sie mehr essen mag, bevor ich einen anderen Brei einführe? Mit der Einführung des nächsten Breies würde ich noch warten, bis Ihre Kleine in etwa eine ganze Portion (190g) eines Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei isst. So kann sie sich zunächst an den herzhaften Geschmack von Gemüse und Fleisch gewöhnen. Und mit welchem Fleisch soll man am besten beginnen? Wenn Sie Fleisch beim Selberkochen verwenden, sollten Sie auf beste Qualität achten. Am besten ist natürlich Bio-Fleisch. In der Bio-Erzeugung prägt der Respekt vor dem Lebewesen den Umgang mit den Tieren. Die Tiere werden so gehalten, dass sie ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können. So gibt es sowohl was die Haltung und das Futter anbelangt strenge Vorgaben. Gesundes Futter, Auslauf, gutes Stallklima und robuste Rassen beugen auch Krankheiten vor. Eine routinemäßige und vorbeugende Behandlung der Tiere mit Medikamenten wie Antibiotika ist untersagt. Fleisch ist ja oft auch von der Konsistenz für die Kleinen nicht ganz einfach. Nicht nur aus diesem Grund stellen unsere HiPP Fleisch-Gläschen eine sehr sichere Ernährung für die Kleinsten dar. Sie sind feinst püriert, cremig in der Konsistenz und von bester Bio-Qualität. Unsere Bio-Fleischzubereitungen lassen sich wunderbar zu Selbstgekochtem kombinieren bzw. mischen (http://www.hipp.de/beikost/produkte/menues/fleisch-fisch-gemuese-zubereitungen/ ). Es gibt sie in den Sorten Rind und Hühnchen. Soll ich das Rapsöl mitkochen (ich bereite den Brei im Thermomix zu) oder später dazugeben? Und wieviel etwa? Und braucht man es überhaupt, wenn man noch hinterher stillt? Solange Ihre Kleine nur einige Löffel vom Brei isst, „müssen“ Sie noch kein Öl zusetzen. Die anschließende Muttermilch enthält ausreichend Fett. Wenn die Milchmahlzeit am Mittag immer mehr durch ein Menü ersetzt wird, sollten Sie Öl (z.B. HiPP Beikostöl) hinzufügen. Für einen selbstzubereiteten Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei empfehlen wir 2 Teelöffel Rapsöl. Das Rapsöl dann am besten erst kurz vor dem Verzehr dazu gegeben und einfach mit einem Löffelchen unterrühren, das Öl also nicht mitkochen lassen oder mitpürieren. Und wenn sie jetzt etwa 5 Tage ihren Möhren - Kartoffel - Rindfleisch - Brei gegessen hat, wie geht es dann weiter? Sie haben es genau richtig gemacht und zu Beginn der Beikost die Zutaten einzeln eingeführt. Das ist nun nicht mehr nötig. Das erste Menü wird von Ihrer Kleinen gut angenommen, jetzt können Sie schneller abwechseln und gleich zu einem anderen Menü übergehen, das auch mehrere unbekannte Zutaten enthält. Sie dürfen mutiger werden und jeden Tag ein neues Menü anbieten. Viel Spaß beim Ausprobieren! Zuletzt habe ich auch gelesen, dass man gar nicht täglich Fleisch geben soll. Stimmt das? Fleisch ist die beste Eisenquelle, denn Fleisch liefert Eisen, das der kleine Kinderkörper besonders leicht verwerten kann. Der Nährstoff Eisen wird für die Blutbildung und den Sauerstofftransport im Blut benötigt, damit alle Organe- auch das Gehirn- bestens versorgt werden. Während das Kind in den ersten Lebensmonaten noch von seinen Eisenvorräten zehren kann, die es im Mutterleib anlegt hat, ist es nach dem 4.- 6. Monat auf die Eisenzufuhr mit der Nahrung angewiesen. Die Empfehlung lautet 5mal die Woche Fleisch, einmal Fisch und einmal ein vegetarisches Essen anzubieten. So wird Ihre Kleine gut mit Eisen und Zink bzw. Jod und essentiellen Fettsäuren versorgt. Und bei Abendbrei - da kann man ja normale Kuhmilch geben. Wäre es denn besser Muttermilch zu geben? Es ist wunderbar möglich einen Abendbrei mit Muttermilch anzurühren. Ihrer Kleinen fehlt es dabei an nichts. Dafür mischen Sie einfach die Getreideflocken mit Muttermilch an. Das geht sehr gut. Unsere HiPP Bio-Getreidebreie sind ideal zur Herstellung eines Milch-Getreide-Breis mit Muttermilch geeignet. Sie brauchen die Muttermilch dabei nicht zu kochen, das zerstört wertvolle Inhaltsstoffe, ein leichtes Erwärmen der Muttermilch reicht völlig aus. Nach Belieben mit HiPP Früchten oder Gemüse verfeinern. Dazu noch der Hinweis: Ein Brei, der mit Muttermilch angerührt wird, kann schnell wieder flüssig(er) werden. Die Muttermilch enthält Enzyme, die helfen bestimmte Inhaltstoffe der Nahrung zu verdauen. Die "Verdauung" des Breis beginnt also schon im Teller und der Brei wird einfach dünnflüssig. Die Qualität des Breis wird dadurch jedoch nicht beeinflusst. Evtl. ist es besser eine kleinere Menge zuzubereiten und diese sofort zu verfüttern. Die Gesamtmenge also lieber auf 2-3 kleinere Portionen aufteilen. Bezüglich des Allergenkontaktes kann die Kuhmilch auch mal beim Mittagsessen (selbstgekochter Kartoffelbrei, HiPP Kartoffelbrei, Milch bzw. Milchprodukte in den Menüs etc.) ins Spiel kommen. Oder es gibt mal einen HiPP Milchbrei aus dem Glas (oder Pulver) oder einen selbstzubereiteten mit Halbmilch (50% Kuhmilch und 50% Wasser). Das reicht alles schon aus. Es muss nicht der Milch-Getreide-Brei explizit mit Kuhmilch angerührt werden. Woran merke ich genau, ob meine Tochter noch essen mag? Das sehe ich wie Sie, man sollte die Kleinen nicht zum Essen „drängen“ oder mit Ablenkung füttern. Wenn Ihre Kleine aber den Mund aufmacht, wenn der Löffel die Lippen berührt, würde ich das nicht als Ablehnung sehen. Möchte Sie nicht essen, wird sie eher die Lippen zusammenkneifen, den Löffel wegschieben und den Kopf wegdrehen. Dass sie aber mal in eine andere Richtung schaut und „nicht ganz bei der Sache ist“ ist völlig normal. Sie werden bestimmt schnell ein Gefühl dafür bekommen wann Ihre Tochter wirklich satt ist. Wäre das ein Hinweis, eher noch zu warten mit der Steigerung der Menge oder Einführung neuer Lebensmittel bzw Breimahlzeiten? Könnte ich das ausschließen durch eine Gabe von Espumisan? Kommt zur Milch feste Kost dazu, ist es ganz normal, dass der Stuhl sich verändert und fester wird. Er kann auch seltener kommen. Das Verdauungssystem muss sich auf die neue Kost einstellen, sich daran gewöhnen. Aus unserer Erfahrung heraus spielt es sich nach kurzer Zeit ein. Der Stuhl wird aber einfach nicht mehr so sein wie unter reiner Milchernährung. Von einer Verstopfung spricht man dann, wenn das Kind weniger als einmal die Woche einen harten Stuhlgang hat, wobei es sich sehr anstrengen muss und Schmerzen hat. Festes, angestrengtes Drücken und ein roter Kopf sind beim Stuhlgang ok, nur weinen sollte Ihr Kleiner natürlich nicht. Auch wenn es Sie zunächst verwundert, sollten Sie versuchen in der Beikost voranzugehen, damit der Darm etwas zu arbeiten bekommt und der Stuhlgang angeregt wird. Der Darm braucht auch etwas zum Verdauen und Ausscheiden. Es kann nämlich gerade dann sein, dass sich das Stuhlgeschehen reguliert. Woran das nächtliche Aufwachen liegt ist immer schwer zu sagen. Sprechen Sie die Gabe des Medikamentes am besten mit Ihrem Kinderarzt ab. Eine entspannte Bauchmassage kann oft Wunder wirken. Wenn Ihre Kleine es zulässt und auch genießen kann, ganz sanft auf dem Bäuchlein Ihres Kindes ein paar Minuten lang mit Ihrem Zeige- und Mittelfinger behutsam im Uhrzeigersinn kleine Kreise ziehen. Dabei können Sie z.B. Fenchelöl bzw. Vier-Winde-Öl nutzen, diese entspannen das Bäuchlein. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Kleinen weiterhin viel Freude mit den Breien und alles Liebe! Herzliche Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 26.09.2018



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