Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Trinkt sie vielleicht tagsüber zu wenig, und hat deshalb in der Nacht Hunger?

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Trinkt sie vielleicht tagsüber zu wenig, und hat deshalb in der Nacht Hunger?

Azi79

Beitrag melden

Hallo, meine Tochter ist jetzt 8 Monate Alt, und seit 2 Monaten versuche ich sie abzustillen bzw. Beikost anzubieten. Leider sind bis jetzt alle Versuche gescheitert. Ich habe Karotten. Pastinake, Kürbis bis hin zum Selbstgemachten Breie alles ausprobiert. Leider erfolglos. Sie isst 3-4 Löffel, und weigert sich mehr davon zu essen, oder fängt an zu würgen. Aus gesundheitlichen Gründen muss ich jetzt abstillen, und habe angefangen ihr Pre Milch anzubieten, was sie tagsüber auch annimmt. Sie trinkt alle 4 Stunden ca. 120 ml. Allerdings kommt sie dann in der Nacht alle 2 Stunden, und will an die Brust. Manchmal trinkt sie dann gierig, und manchmal nimmt sie nur wenige Schlücke. Die Flasche nimmt sie nicht. Trinkt sie vielleicht tagsüber zu wenig, und hat deshalb in der Nacht hunger? Ich muss dazu sagen, dass meine Tochter 12 Kg wiegt und 80 cm groß ist. Muss ich sie in der Nacht noch so oft stillen? Und kann ich abends noch eine Getreidebrei geben, obwohl sie mittags den Gemüsebrei ablehnt? Vielen Dank im voraus


Beitrag melden

Liebe „Azi79“, ich denke auch, die Milch am Tage reicht Ihrer Kleinen nicht mehr aus und sie fordert daher nachts noch mehrere Stillmahlzeiten ein. Das wird sich bestimmt einspielen, wenn die Beikost hinzu kommt und Ihr Mädchen am Tag Ihren Hunger stillen kann. Bleiben Sie ruhig daran die Beikost am Mittag einzuführen, Ihre Kleine isst ja schon ein paar Löffelchen, das können Sie weiter ausbauen. Mein oberster Tipp dabei: Versuchen Sie selbst gelassen zu bleiben, nehmen Sie jeglichen Druck von sich und damit auch von Ihrem Mädchen. Manche Kinder brauchen einfach etwas länger bis sie sich mit der festen Kost angefreundet haben. Aber es klappt immer! Bestimmte Entwicklungssprünge oder kommende Zähne oder eben kleine Infekte können das Essverhalten beeinflussen und auch die Einführung erschweren. Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Manchmal gibt es gar keinen richtigen Grund. Drängen Sie Ihr Mädchen zu nichts. Bleiben Sie bei den wenigen Löffeln die klappen. Bitte vermeiden Sie jeglichen Zwang. Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen. Ganz wichtig: Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Denken Sie nicht mehr so an vergangene Esssituationen zurück. Ändern Sie Ihre eigene Haltung. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Je nachdem kann Ihr kleiner Schatz durch spielerisches Erforschen angelehnt an das Baby-led-weaning-Konzept mit den eigenen Händen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickeln. Dünsten Sie mal Kartoffeln und Gemüse (alles ungewürzt) weich und schneiden diese in kleine mundgerechte Stücke. Geben Sie diese in ein Schälchen und lassen Ihre Kleinen damit experimentieren. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch. Konzentrieren Sie sich auf eine Mahlzeit wie das Mittagessen. Mag Ihr Schatz nicht weiteressen, dann mal nicht gleich die „bequeme Milch“ anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen. Ich würde nach der Pause es dann wieder mit dem Brei versuchen. Probieren Sie es einfach aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Leben Sie Ihrer Tochter als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Freude das Essen macht. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber ihrem Verhalten. Aber, setzen Sie weder sich noch Ihre Kleinen unter Erfolgszwang. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Bleiben Sie frohgemut und mit Geduld am Ball. Leben Sie ihr Freude am gemeinsamen Esstisch vor. Ich bin mir sicher, das spielt sich alles noch ein. Auch wenn Ihr Mädchen es Ihnen nicht gerade leicht macht. Babys können so viel lernen. Auch Ihre Tochter. Unterstützen Sie sie dabei. Oft macht es von einem Tag auf den anderen „klick“ und es klappt. Machen Sie sich einen schönen Tag mit Ihrer Kleinen. Herzlicher Gruß Anke Claus


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Frau Frohn, mein Sohn isst nun seit 4 Wochen Beikost bzw Brei. Ich habe zunächst mittags mit reinem Gemüsebrei begonnen und gebe jetzt Gemüse-Kartoffel-Brei und nachmittags bekommt er Obst-Getreide-Brei. Mir ist von Anfang an aufgefallen, dass er insgesamt, also auch bei allen andern Milchmahlzeiten (Pre-Nahrung) weniger (erst immer 200ml ...

Hallo liebe Alina, mein Kleiner wird kommende Woche ein Jahr alt und seit einiger Zeit trinkt er nachts relativ viel (ca. 400 - 500 ml Pre-Milch) Jetzt frage ich mich, ob er tagsüber nicht richtig satt wird. Er ist etwa 71 cm groß und hat 9,5 kg.  Unser Essensplan sieht momentan so aus: 8.00 Uhr: Frühstück, Wahlweise Brot mit Avokado/ Fri ...

Guten Tag Frau Schwiontek, unser Sohn ist jetzt 14 Monate und seit 3 Wochen isst er kaum mehr mit am Familientisch und schläft super unruhig. Dadurch wacht er nachts zwischen 4 und 6mal auf und verlangt die Flasche. Er bekommt zum Abend eine große Flasche mit 250ml 3er Nahrung und vor dem Mittagsschlaf ebenfalls noch eine 180ml, hier aber verdü ...

Unser Baby hatte einen schwierigen start (GERD/CMPA Hebamme nahm uns nicht ernst "Erstlingseltern seien ja immer so überbesorgt" bis sie eine wunde speiseröhre hatte + Essen nahezu komplett verweigerte mit Hilfe einer privaten Stillberaterin usw konnten wir es insofern lösen als das ich nun pumpstille... insgesamt scheint sie aber Essen gegenüber ...

Hallo mein Sohn ist letzte Woche 1 Jahr alt geworden und ich möchte ehrlich gesagt schon lange abstillen. Er wird noch 8 bis 10 mal in 24 Std gestillt, er isst zwar in Ordnung aber nicht so viel das es eine Stillmahlzeit ersetzen würde, Wasser, Saft oder Milch trinkt er nicht. Er kann zwar super aus eine Tasse trinken, spuckt aber alles dann aus. ...

Guten Tag, Mein Sohn fast 9 Monate hat seit 3 Wochen gefühlt durchgehend Hunger. Gerade nachts ist es besonders extrem. Ich gebe die Bebivita 1 und ich muss ihm mehrfach Flaschen geben, da er alleine nachts 600ml trinkt. Insgesamt täglich um 1 Liter, dazu zwei Fleischglässchen je 220 Gramm (Milchbrei isst er nicht, daher kriegt er abends auch Flei ...

  Hallo , meine Tochter ist 6 Monate alt . Sie bekommt mittags 120 Gramm Brei und abends ca 50-70gramn  . Am Tag trinkt sie meist 500-600ml Milch , reicht dies aus ? Wasser biete ich ihr an , davon trinkt sie aber nur ca 50ml.Sie ist aktiv und spielt viel , teilweise trinkt sie 5 Stunden gar nichts . Das meiste trinkt sie nachts  

Hallo meine Tochter ist fast ein Jahr alt. Das abstillen klappt aber nicht richt. Da sie kaum Wasser trinkt, stille ich sie noch nachts. Aufgrund einer Erkältung, (sie bekommt schlecht Luft aus der Nase) trinkt sie an der Brust nun auch sehr viel weniger. Am Tag trinkt sie Max 50 ml, oft auch nur 10 ml Wasser. Ich habe schon viele verschiedene Tri ...

Liebe Frau Frohn, wir haben erfolgreich die Beikost vor 3 Monaten eingeführt und mein Sohn (9 Monate) wird nur noch nachts gestillt. Allerdings oftmals nur einmal, öfter kommt er nicht. Er trinkt tagsüber kaum Wasser, eher nur um das trinken aus einem Becher kennen zu lernen. Nun frage ich mich ob er so nicht zu wenig Flüssigkeit bekommt?    ...

Hallo, meine Tochter ist bald 7 Monate alt und isst seit ast 3 Wochen zu Mittag Brei. Sie ist mittlerweile rund 100g. Mein Problem ist, dass sie kein Wasser trinkt (egal wie ich es anbiet: Löffel, Trinklernecher, Glas etc.) und nach dem Brei die Flasche (Pre) verweigert. Grundsätzlich trinkt sie bei jeder Flasche jetzt deutich weniger? Ich habe ...