Sehr geehrte Frau Klinkenberg,
mein Sohn, 5 Monate, und ich befinden uns fürchte ich in einem Teufelskreis.
Ich stille nach Bedarf, was für mich auch bedeutet, das Einschlafstillen und Stillen zum Trösten, z. B. auch bei vermuteten Schmerzen, zu praktizieren.
Mein Sohn hat aber nach wie vor Blähungen und auch Probleme, den Stuhlgang herauszubringen (Stunden bis zwei Tage). Dieser ist sehr schleimig, oft auch grün. Nachts ist dies besonders auffällig. Wenn er Schmerzen hat, möchte er natürlich an die Brust und ich habe Angst, das Problem nur noch zu verstärken. Ich achte bereits darauf, ihm möglichst die gleiche Brust anzubieten, wenn es Abstände unter zwei Stunden sind, um ihm die bekömmlichere Hintermilch "einzutrichtern". Unser nächtliches Still-Schema sieht ungefähr so aus:
19.30 Uhr
23.00 Uhr
01.00 Uhr
2.30 Uhr, dann oft weiter alle 1,5 Stunden.
Er gedeiht prächtig, war am 10.05. (letzte U) 70 cm groß und 8100 g schwer mit knapp 4 Monaten. Ich habe nicht den Eindruck, dass ich nicht genug Milch hätte oder ähnliches. Auch achte ich darauf, nicht so viel Kuhmilch zu mir zu nehmen, habe bisher aber nicht versucht, alles was Milcheiweiß beinhaltet wegzulassen. Dass wäre ja auch ernährungstechnisch eher schlecht,oder?
Auch die Ki-Ärztin hat zum Glück nichts auffälliges finden können.
Nun weiß ich nicht mehr weiter, weil Stuhlgang bzw. Blähungen zwar nicht mehr so schlimm sind wie vor zwei bis vier Monaten, aber seit gut einem Monat sich auch keine weitere Verbesserung ergibt.
Soll ich dem Kleinen nachts vielleicht mal Tee anbieten?
Können Sie mir etwas empfehlen?
Freundliche Grüße,
Jo
Mitglied inaktiv - 14.06.2010, 10:18
Antwort auf:
Stillen, Blähungen, Schwierigkeiten beim Stuhlgang
Hallo Jo,
ich kann gut verstehen, dass Sie sich langsam eine Besserung wünschen, denn häufige Blähungen und Stuhlprobleme können sehr anstrengend sein.
Ihre Zeilen vermitteln mir, dass Sie wirklich alles unternehmen, um es Ihrem kleinen Schatz leichter zu machen. Dass sich die Blähungen und das Stuhlverhalten etwas gebessert haben, zeigt Ihnen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind. Sind Sie weiterhin guten Mutes und versuchen Sie die Zeit geduldig durchzustehen. Ich denke die Beschwerden sind in erster Linie auf die Unreife des Verdauungssystems zurückzuführen. Manche Babys haben ein besonders „reizbares“ Darmsystem, das entsprechende Zeit braucht, um sich auf die Lebensbedingungen außerhalb des Mutterleibes umzustellen. Die Experten sind sich außerdem einig, dass die Ernährung der Mutter keine große Rolle spielt. Ernähren Sie sich also weiterhin ausgewogen und gesund. Ein Verzichten auf Milcheiweiß kann zu Mangelerscheinungen führen.
Versuchen Sie viel Ruhe in den Tagesablauf zu bringen. Diese Ruhe überträgt sich nämlich auf Ihr Baby. Oft drückt das Bäuchlein auch, weil das Baby überreizt ist. Ganz wichtig ist es, dass Sie selbst möglichst gelassen und ruhig bleiben, denn Sorgen und Unruhe übertragen sich und führen eher dazu, dass sich das Verdauungssystem Ihres kleinen Mannes noch mehr verspannt.
Legen Sie Ihr Söhnchen nicht bei jedem Schreien gleich an. Zwei drei Stunden sollten zwischen den Fütterungen liegen. Kleine Mengen Kräutertee zwischen den Mahlzeiten können beruhigend wirken und unterstützen das Stuhlverhalten. Kennen Sie „HiPP Bäuchlein-Tee“ (http://www.hipp.de/index.php?id=270? Er enthält neben beruhigenden Kräutern eine kleine Menge Milchzucker, der ja bekanntlicherweise eine verdauungsfördernde Wirkung hat.
Bei Ihrem kleinen Mann handelt es sich um ein sehr großes Kerlchen. Haben Sie mit Ihrer Kinderärztin schon über die Einführung fester Nahrung gesprochen? Auch hier sehe ich eine Möglichkeit die Situation zu verbessern.
Ich bin mir sicher, auch wenn es nur sehr kleine Schritte sind, wird es immer besser werden.
Eine schöne Woche
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 14.06.2010
Antwort auf:
Stillen, Blähungen, Schwierigkeiten beim Stuhlgang
Hallo...also unsere kleine 5 Monate alt hatte ganz extrem Probleme mit Bauschmerzen und Stuhlgang funktionierte nur mit Hilfe des Thermometers!
Seit 2 Wochen bekommt sie mittags Gemüse und Obst und trinkt auch Tee, und seitdem ist es auf einmal weg!!Keine Schmerzen mehr und Stuhlgang ohne Probleme...
Mitglied inaktiv - 15.06.2010, 10:44
Antwort auf:
Stillen, Blähungen, Schwierigkeiten beim Stuhlgang
Vielen Dank für die Antworten,
den Hipp Bäuchlein-Tee kannte ich noch nicht, habe aber Fenchel-Tee da. Vielleicht kann ich ja auch damit einen Versuch wagen?
Die letzte Nacht war auch schrecklich, trotzdem konnte ich aufgrund der aufmunternden Worte viel gelassener bleiben, bin einfach in sein Zimmer gezogen und wir haben es uns auf dem großen Doppelbett gemütlich gemacht. Allerdings merke ich dann nicht mehr, ob ich zwei-drei Stunden Abstände hinbekomme (bin so müde und schlafe ein).
Die Hebamme meinte bereits Ende Mai bei einem Stillfrühstück, dass ich ruhig mal Karotten-Mus versuchen könnte, da der Kleine penetrant auf mein Essen schielte, versuchte es zu erreichen, sich die Lippen leckte und Kaubewegungen machte als ich abbiss. Auch kaut er auf allem rum, sehr stark. Wenn er meinen Finger kaut, ist das fast schon schmerzhaft.
Der Stuhl ist ja auch sehr dünn und schleimig, trotzdem drückt und drückt er und ist sehr unruhig. Kann ich dann trotzdem mit Karotte anfangen (soll ja stuhlfestigend sein)?
Vielen Dank nochmals,
Jo
Mitglied inaktiv - 15.06.2010, 12:26
Antwort auf:
Stillen, Blähungen, Schwierigkeiten beim Stuhlgang
Hallo Jo,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Die Zeichen deuten alle darauf hin, dass Ihr Söhnchen reif für Beikost ist. Haben Sie keine Angst, beginnen Sie mit wenigen Löffelchen (2-4). Ihr kleiner Mann zeigt Ihnen genau was möglich ist.
Haben Sie Vertrauen und versuchen Sie die Ruhe beizubehalten, dann kann es nur noch besser werden.
Alles Gute und liebe Grüße
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 20.06.2010