Nic75
Liebe Expertinnen, meine 15-Monate-alte Tochter wird von mir, so habe ich das Gefühl, nicht optimal ernährt. Sie bekommt morgens noch eine Flasche, dann isst sie als nächstes in der Kita Obst (weil morgens zu Hause beim besten Willen keine Zeit für Frühstück bleibt, wir müssen sehr früh los). Dann Mittag in der Kita, nachmittags ein Fläschchen zu hause und manchmal etwas Obst (Melone, Banane, Birne, alles was weich ist) und abends dann eine Scheibe Brot (Roggen etc.) mit Streichkäse und vllt. noch eine Scheibe Butterkäse. Am Wochenende zu Hause verschmäht sie dann fast alles (in der Kita isst sie angeblich mittags recht gut...) Sie bekommt von mir kaum Gemüse und kein Fleisch (in der Kita wohl schon), weil sie einfach nichts isst, was stückig ist. Eine Suppe oder einen feinpürierten Brei würde sie durchaus essen (bekommt sie dann oft auch, damit sie überhaupt was isst), aber dennoch ist das ja alles nicht optimal. Wenn ich ihr nur stückiges Essen anbiete, isst sie eben nichts und wartet dann teils bis zum Abendbrot auf ihr Brot. Sie ist weder dünn noch untergewichtig, aber ich habe Angst, dass sie auf diese Weise bald (oder schon) einen Nährstoffmangel hat, der sich auf ihre gesamte Entwicklung negativ auswirkt. Was kann ich denn tun? Freundliche Grüße Nicole
Doris Plath
Liebe Nicole, da kann ich Sie vorneweg gleich mal beruhigen. So schnell kommt es bei uns nicht zu einem Nährstoffmangel. Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“ Phasen hat die Natur schon mit einberechnet. Was Sie beschreiben, ist "normal". Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht (mehr). Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht oder der Teller bzw. das Brettchen nicht richtig platziert sind usw. Manche wollen auch einfach keine Stückchen, sondern nur das bequeme Püree. Am besten ist es wohl, wenn Sie weiter keine allzu „große Sache“ daraus machen. Sonst lernt Ihre Kleine weiter nur, dass sie mit ihrer Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Mein Tipp: Leben Sie Ihrem Mädchen als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrer Tochter wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber ihrem Verhalten. Ein paar lieb gemeinte, allgemeine Anregungen meinerseits: Setzen Sie sich gemeinsam, ohne Zeitdruck und Ablenkungen an den Tisch. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihre Kleine wird Sie nachahmen. Zeigen Sie Ihrem Kind wie viel Spaß das Essen macht. Freude am Essen ist mit der beste Appetitbringer. Das wichtigste Gebot: Sie bestimmen das Speisenangebot, Ihr Mädchen die Menge, die es essen mag! Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädchen wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig mal ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrer Tochter eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!!! Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht dauernd, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten. Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Mädchen am Essen interessieren. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. Noch ein Tipp: nicht mitten aus dem Spiel reißen, sondern das Essen rechtzeitig ankünden und allgemein zur Ruhe zu kommen. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Ich bin mir ganz sicher, die Speisenauswahl wird umfangreicher werden. Versteifen Sie sich auch nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihre Tochter gibt und es Ihrem Mädchen gut geht! Herzlicher Gruß Doris Plath
Nic75
Liebe Frau Plath, ich danke Ihnen ganz herzlich für Ihre schnelle und ausführliche Antwort. Das beruhigt mich doch alles sehr! Wir haben Ihre Ratschläge heute bereits angewendet und unserer Meinung nach auch schon einen kleinen Erfolg feststellen können, indem wir das Essverhalten meine Tochter nicht so "in den Mittelpunkt" gestellt haben. Auch die anderen Ratschläge helfen uns sehr. Vielen herzlichen Dank nochmal! Freundliche Grüße Nicole
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