Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Nachts kein Fläschchen mehr?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Nachts kein Fläschchen mehr?

Tenyes

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Hallo, Meine Motte (11,5 Wochen) schläft inzwischen sehr lange durch. Ich lege sie nach dem Gute-Nacht-Fläschchen zwischen 20-21 Uhr ins Bett, wo sie auch nach maximal einer halben Stunde selig schlummert. Seit ca. 2 Wochen hat sich ihr Rhythmus jetzt so eingependelt, dass sie bis ca 5:30 Uhr morgens durchschläft, also auch gut und gerne mal 10 Stunden. Wenn sie aufwacht quengelt sie auch nicht, sondern gluckst vor sich hin, bis sie ihre Flasche bekommt. Tagsüber variieren die Abstände des Fütterns dann etwas, teilweise scheint sie nach 2 Stunden schon wieder solchen Hunger zu haben, dass sie richtig quengelig wird, manchmal kommt sie auch erst nach 4 Stunden wieder. Alles in allem geht es meist in etwa auf, dass sie bis 20 Uhr ihre 5 Mahlzeiten bekommt. Sie ist tagsüber auch meist munter, schläft nur maximal 30 Minuten. Ich mache mir etwas Gedanken, ob diese lange Schlafphase in der Nacht für sie noch zu lang ist, in der sie gar nicht trinkt, und sie deswegen tagsüber so quengelig wird, wenn es nicht schnell genug geht. Ein weiteres Problem ist das Spucken. Sie spuckt nach jeder Mahlzeit einen Teil direkt schwallartig wieder aus. Auch 2-3 Stunden nach der Flasche kommen immer nochmal kleinere Rinnsale wieder hoch. Dadurch hat sie am Hals inzwischen schon wunde Stellen, die ich regelmäßig wasche und mit Wundsalbe behandle (Calendula, oder Bepanthen, wenn es wieder zu schlimm ist). Unser Kinderarzt hält nichts von Nahrungswechseln und meint, solange sie zunimmt und fit ist, sei das kein Problem. Ich habe jetzt schon von mehreren Bekannten gehört, dass ich doch mal eine AR Nahrung testen soll, jedoch scheue ich mich da noch etwas vor. Diese Nahrung ist ja doch sehr dick und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Flüssigkeit ausreicht. Tee trinkt sie zwar zwischendurch auch, aber eher mäßig. Bisher bekommt sie, da das Stillen leider nicht geklappt hat, Beba HA Pre. Könnte eine Nahrungsumstellung evt. Abhilfe schaffen, und was muss dabei beachtet werden? Danke schon mal fürs Lesen, es ist länger geworden als ich wollte. Tenyes


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Liebe Tenyes, es freut mich, dass Sie sich mit Ihren Fragen an mich wenden. Jedes Baby ist einzigartig und hat sein ganz individuelles Schlaf- und Essverhalten. Während Neugeborene in den ersten vier Wochen normalerweise noch ganz ihren vorgeburtlichen Rhythmus weiterführen und keine großen Pausen kennen, beginnt sich nach einigen Wochen langsam ein Tag-Nacht-Wechsel einzustellen. Ihre Motte scheint sich sehr rasch auf eine länger Nachtruhe eingestellt zu haben, das regeln Kinder ganz individuell. Schläft Ihr Spatz einen sehr langen Zeitraum, holt sie sich die nötigen Energiemengen natürlich über den restlichen Tag. Da kann es schon passieren, dass die Abstände zwischen den Mahlzeiten einmal relativ kurz ausfallen und Ihr Mädchen bei manchen Mahlzeiten sehr ungeduldig ist. Haben Sie keine Angst, Babys nehmen sich, was sie benötigen. Sie melden sich wenn sie Hunger haben und hören auf, sobald es genug ist. Diese Rhythmus wird sich noch besser regulieren und er kann sich auch wieder ändern. Es ist wirklich sehr unangenehm, wenn ein Baby viel spuckt. Aber das Wichtigste ist dass sich die Kleine trotz der regelmäßigen „Bescherung“ altersgerecht entwickelt und frisch und munter ist. Da der Arzt keine Auffälligkeiten festgestellt hat, handelt es sich offensichtlich um das ganz normale Säuglingsspucken. Das kommt sehr häufig vor und ist auf die Unreife des Verdauungssystems zurückzuführen. Der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen funktioniert noch nicht perfekt. Die fein abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Nerven und Muskulatur muss sich erst einspielen. Spucken Babys sehr heftig ist eine AR-Nahrung eine Möglichkeit. Wir führen eine AR-Nahrung, die ein ganz natürliches Quellmittel – Johannisbrotkernmehl – enthält. Das macht die Nahrung sehr sämig und verhindert den Rückfluss. Da es sich um eine Spezialnahrung handelt, würde ich das besser mit dem Kinderarzt besprechen. Was Sie ohne Bedenken versuchen können, ist ob die 1-er Milch schon etwas hilft. Eine 1-er Nahrung ist der Pre sehr ähnlich, enthält aber eine kleine Menge Stärke. Dadurch ist sie etwas sämiger und wird vielleicht nicht ganz so schnell nach oben befördert. Sehr hastiges Essen ist was das Spucken anbelangt ebenfalls ungünstig. Versuchen Sie die Kleine rechtzeitig zu füttern, wenn der Hunger noch nicht ganz so groß ist. Manchmal macht es Sinn die Mahlzeitenmenge auf mehrere kleine Portionen auf zu teilen. Denn bei einer größeren Mahlzeitenmengen kann es leichter passieren, dass eine Portion wieder nach „oben“ befördert wird. Nehmen Sie sich insgesamt viel Zeit beim Füttern und lassen Ihren kleinen Schatz zwischendurch öfters aufstoßen. Sind Sie weiter guten Mutes, Ihr Kind wird immer stabiler werden und dann wird sich Vieles besser einspielen. Ich wünsche Ihrer Motte eine gesunde Weiterentwicklung Veronika Klinkenberg


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