Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Eva Freitag:

Unser Sohn trinkt fast nur Nachts - Fläschchen

Eva Freitag

 Eva Freitag
Master der Ernährungswissenschaft
Frage: Unser Sohn trinkt fast nur Nachts - Fläschchen

Nina-1993

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Guten Tag, ich hoffe, Sie können uns weiterhelfen. Unser Sohn ist 21 Wochen alt, 71 cm groß und hat 10 kg. (Gewicht bei Geburt, 4.075g, 53 cm) Anfangs wurde er gestillt, allerdings habe ich schnell gemerkt, dass er nicht satt wurde. Danach gab es Pre, und seit 2 Monaten haben wir auf Anfangsnahrung 1 umgestellt von Aptamil. Ich hatte das Gefühl er wird einfach nicht satt von Pre. Er hatte nie Blähungen oder Bauchschmerzen, er verträgt alles sehr gut und es schmeckt ihm auch alles. Seit er 17 Monate alt ist, bekommt er auch Gläschen. Seine Mahlzeiten sind: 09:00 Uhr Frühstück Obstbrei 12:00 Uhr 150 ml Aptamil 1 14:00 Uhr ca. 100g Hipp Gläschen gemüse mit hünchen und etwas Obst brei 16:00 Uhr 150 ml Aptamil Danach fängt es an: 19 Uhr, 20 Uhr, 22 Uhr, 1 Uhr, und 4 Uhr das letzte Mal. Jeweils ca. 100-120ml aptamil 1 Ich kann nicht verstehen warum er am Abend und nachts so viel trinkt. Sonst hat er immer nur 2x in der Nacht getrunken.. Ich habe auch schon 3 verschiedene Tees versucht, spuckt er aus. Ich hole ihn zu mir ins Bett und ich trage ihn. Hilft nichts. Es ist definitiv Hunger, denn dann fängt er an zu schreien, wenn er nichts bekommt... Ich bin wirklich ratlos. Können Sie mir einen Rat geben? Soll ich ihm Himmeltau Fläschen geben, damit er satt wird? 5 Fläschen, das sind eben auch viele Kalorien.. Vielen herzlichen Dank vorab. Liebe Grüße


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Liebe „Nina-1993“, diese unruhigen Nächte sind sehr kräftezehrend für Sie, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Es ist nur verständlich, dass Sie sich wieder nach längeren Schlafphasen sehnen. Ihr Kleiner trinkt sich im Moment nachts gut satt und hat seinen eigenen Trinkrhythmus in der Nacht gefunden. Da ist es verständlich, dass er tagsüber kaum Hunger hat und nur wenig Milch trinken möchte. Möchten Sie eine Veränderung, ist es wichtig, dass Sie voll und ganz dahinter stehen. Es gibt hier keine pauschalen Ratschläge - jedes Baby und jede Situation ist anders. Aber mit Ihrer Unterstützung wird Ihr Junge lernen, dass die Nacht zum Schlafen da ist und die Milch hauptsächlich am Tag getrunken werden soll. Sie haben hier schon vieles probiert und sind auf dem richtigen Weg. Das wird vielleicht alles nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Sie müssen einmal durch diese Phase hindurch. Geben Sie sich und Ihrem Liebling etwas Zeit sich umzugewöhnen. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie bei ihm sind, aber versuchen Sie ihn weiterhin ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen. Zeigen Sie ihm dabei deutlich was Tag und was Nacht ist. Die Rahmenbedingungen dafür sind: täglich wiederkehrende Rituale, insbesondere abends und vor dem Schlafen gehen, die Tage ähnlich durchstrukturieren, am Tage immer wieder die Milch anzubieten. In der Nacht gibt es nicht gleich die Milch, sondern immer mal wieder versuchen mit anderen „Mitteln“ das Baby in den Schlaf zurück zu begleiten. Zum Beispiel mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden. Sie sind hier auf dem richtigen Weg, jetzt heißt es weiter durchhalten: Versuchen Sie wenn Sie nachts eine Milch reichen, die Portion klein zu halten, vielleicht reicht es zum Wiedereinschlafen – die große Portion gibt es dann am Tag. Versuchen Sie in Ihrem eigenen Verhalten Tag und Nacht deutlich zu unterscheiden. Machen Sie nachts nur wenig Licht, sprechen Sie sehr leise, lassen Sie alles ganz ruhig ohne Aufmunterungen ablaufen. Damit Ihr Junge lernt, dass es unterschiedliche Tageszeiten gibt, in denen zum einen überwiegend geschlafen und in der anderen gespielt, entdeckt und der Hunger gestillt wird. Auch kann es sein, dass Ihr Kleiner gerade in einem Wachstumsschub steckt oder Zähnchen kommen. Da kann sich das Trinkverhalten der Kleinen gerne mal ändern. Das spielt sich dann erfahrungsgemäß nach einiger Zeit auch wieder. Sie schreiben ja, zuvor hat Ihr kleiner Sohn die nächtliche Milch weniger oft eingefordert. Solche Phasen gibt es immer mal wieder. Schauen Sie mal wie es sich in der nächsten Zeit entwickelt. Sicher wird es Ihnen beiden gelingen die Milchmahlzeiten wieder mehr und mehr auf den Tag zu schieben auch die Breimahlzeiten auszubauen. Wird die Milch in der Nacht weniger, steigt erfahrungsgemäß der Appetit am Tag. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Junge kann und wird das lernen! Ihr Kleiner wird nun auch lernen sich bei den Breimahlzeiten am Tag mehr satt zu essen - auch das kann seinen Rhythmus wieder ändern. Versuchen Sie die Menge beim Mittagsmenü (Gemüse-Fleisch-Brei) noch etwas zu steigern. Mag Ihr Schatz vom Brei nicht weiteressen, dann machen Sie ein kleines Päuschen und füttern etwas später wieder etwas Brei weiter. Ruhig auch mal den Appetit zum Gehilfen nehmen. Mit etwas Appetit isst es sich mittags auch gleich schon viel leichter. Wenn Ihre Kleiner merkt, dass es im Anschluss nicht Beliebteres wie die Milch oder das Obst gibt, wird sich die Breimenge mit der Zeit automatisch steigern. Hat sich das Mittagsmenü dann gut eingespielt und Ihr Schatz schafft in etwa eine Portion (ca. 190g) kann gerne ein weiterer Brei eingeführt werden. Wird die Beikost nun bei Ihrem Kleinen mehr und mehr und wird beispielsweise auch am Abend ein Brei – ein Milch-Getreide-Brei - gelöffelt, wird die Milchmenge automatisch etwas zurück gehen – auch in der Nacht. Noch ein Wort des Trostes: Nur sehr wenige Baby kommen mit 5 Monaten ohne Milch aus – einige schaffen es zu Beginn des zweiten Lebenshalbjahr – viele erst mit etwa einem Jahr. Am besten ist es, Sie nehmen jeglichen Druck von sich und damit auch Ihrem kleinen Jungen. Versuchen Sie sich soweit es geht entspannt ans Füttern und Schlafen zu machen. Sie werden sehen, diese Phase geht vorüber – Ihr kleiner Schatz und Sie schaffen das gemeinsam! Ich drücke Ihnen die Daumen, dass sich bald alles einspielt und die Nächte wieder etwas ruhiger werden! Alles Liebe & Gute und herzliche Grüße Eva Freitag


Nina-1993

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Nachtrag: Ich muss noch dazu sagen, dass er zum einschlafen um 20 uhr auf einmal ca. 300ml trinkt. Die gesamte Menge an Milch sind ca. 500-600ml abends und nachts. Ich habe es natürlichmit weniger versucht, aber er sucht und sucht und sucht, auch mit Schnuller. Wenn er nicht satt ist, dann findet er keine Ruhe..


Nina-1993

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Vielen herzlichen Dank liebe Frau Freitag, für Ihre ausführliche Rückmeldung. Liebe Grüße und auch Ihnen Alles Liebe


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