Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Muß es unbedingt Brei sein?

Frage: Muß es unbedingt Brei sein?

Nevia

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Sehr geehrte Damen, mein Sohn ist 9 Monate alt, noch kein Zahn, will noch ziemlich viel gestillt werden. Die Beikost haben wir mit 6 Monaten gestartet. Er hat immer nur einpaar Löffelchen Brei gegessen und Kopf weggedreht. Das geht tatsächlich schon seit 3 Monaten so! Er will alles, ein Stück Gurke, ein Stück Möhre, ein Stück Apfel, ein Stück Brötchen. An allem lutscht er rum und findet es super. Am liebsten würde er nur unser Essen mitessen. Aber davon wird er ja noch nicht satt. Muß ich ihm unbedingt Brei geben? Weder gekauftes noch selbst gemachtes hat sein Interessen bis jetzt geweckt. Schon wenn ich mit dem Brei komme meckert er. Er möchte nur mit den Händen darin rumspielen und alles auf dem Boden schmeißen, aber in den Mund steckt er sich das nicht. Ich bin einfach überfordert mit der Beikost. Ich merke aber auch, das er oft sehr unruhig ist und essen will,aber eben kein Brei! Danke für ihre Antwort Grüsse Nevia


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Liebe Nevia, ich kann mir vorstellen, dass Sie etwas ratlos sind und nach einer Lösung suchen. Offensichtlich handelt es sich bei Ihrem kleinen Schatz um ein sehr aufgewecktes Kind, das immer mehr das Bedürfnis hat aktiv bei allem dabei zu sein. Die Gesamtentwicklung steht ihm hier noch etwas im Weg, d.h. die notwendigen motorischen Fertigkeiten und das Begreifen der Abläufe hat noch nicht den richtigen Entwicklungsstand erreicht. Es gibt Kinder, die können einer richtigen Breikonsistenz nicht so viel abgewinnen. Sie mögen lieber direkt auf „Fingerfood“ umsteigen, also kleine Stückchen, die sie selbst aufpicken und sich in den Mund stecken können. Die Einführung des festen Essens ist für die Kleinen ein riesiger Schritt, die Füttertechnik ist vollkommen neu. Dazu kommen die vielen Geschmackserlebnisse, die es zu akzeptieren und lernen gilt. Das ist manchmal ein langwieriger Übungsprozess, der viel Geduld von beiden Seiten einfordert. Offensichtlich hat Ihr Junge das Breiessen als etwas lustloses und stressiges kennengelernt und kann sich zusätzlich immer wieder auf die Brust verlassen. Gehen Sie das ganz in Ruhe aber mit Konsequenz an. Ihr Spatz braucht nun Ihre Unterstützung. Ich kann Ihnen versichern, wenn Sie geduldig am Ball bleiben wird sich etwas in kleinen Schritten in Bewegung setzen. Wichtig ist, dass Sie Sicherheit gewinnen und hinter Ihrem Vorhaben stehen, denn die Größeren unter den Babys spüren noch intensiver jede Spur von Unsicherheit und Angst und entwickelt immer mehr ein Gespür dafür, was sie anstellen muss, um ihren Willen durchsetzen zu können. Eine komplette Beikostmahlzeit durch Fingerfood zu ersetzen ist sicher schwierig, aber nutzen Sie die angeborene Neugier, die Lust am Erforschen neuer Möglichkeiten. Es muss nicht vollkommen pürierte Breimahlzeit sein. Geben Sie dem Kleinen ruhig sehr weich gekochte, ungesalzene Gemüsestückchen (Karotten, Kartoffel, Kohlrabi, Zucchini etc.) auf ein eigenes Tellerchen und lassen Sie ihn mit seinen Händchen das Essen „begreifen“ und erforschen. Auch sehr weich gekochte Beilagen wie z.B. Nudeln oder weiches Obst Banane, reife Birne, Melone sind möglich. Sicher ist er dann beschäftigt und abgelenkt und Sie können ihn mit etwas Brei zufüttern. Dieser Brei kann, wenn es Ihr Junge es schafft ebenfalls kleine weiche Stückchen enthalten oder die weichgekochten Speisen werden nur mit der Gabel gut zerdrückt. Bieten Sie nicht zu viele verschiedene Speisen an, sondern konzentrieren sich erst einmal auf wenige Lebensmittel. Denn, wie die Erfahrung zeigt, muss ungewohntes Essen in kleinen Mengen viele Male immer wieder angeboten werden bis die Kleinen Vertrauen aufbauen und es akzeptieren lernen. Haben Sie Geduld mit dem Löffeln und Essenlernen, das ist ein anstrengender neuer Entwicklungsschritt, aber irgendwann platzt immer der Knoten. Nehmen Sie sich ruhig ein oder zwei Mahlzeiten vor und legen Ihre Kind nach einer kleinen Portion festen Essens nicht an, sondern machen eine Pause lenken ab und starten noch einmal einen kleinen Versuch. Auch macht es nichts, wenn Sie sich ab und zu den Hunger zum Gehilfen machen. Wenn die Stillmahlzeiten weniger werden oder sich Kinder nicht so sehr darauf verlassen können, freunden sie sich ganz automatisch mit der Löffelkost an. Wenn Sie konsequent vorgehen und in Ruhe am Ball bleiben, wird sich etwas in kleinen Schritten in Bewegung setzen. Sie schaffen das. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


Nevia

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Liebe Frau Klinkenberg, vielen Dank für ihre aufmunternde Antwort. Ja, es ist genauso wie sie schreiben. Mein Sohn ist sehr neugierig und aufgeweckt und versucht wirklich mich zu verunsichern. Da ich noch eine 6 jährige Tochter habe, die im Moment auch einige Probleme macht, fehlt es bei mir tatsächlich an Geduld. Ich stille dann irgendwie lieber, weil das super klappt und das merkt der Kleine natürlich und hat auch keine lust dieses klebrige Zeug zu essen. Aber ich werde mir mühe geben und konsequent bleiben (müssen)! Viele Grüsse Nevia


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