Else2011
Hallo! Meine Tochter ist jetzt 15 Monate alt. Der Speiseplan sieht so aus: 7.00 Uhr Fläschchen AR-Milch 11.00 Uhr GOB 15.00 Uhr entweder HIPP-Menü ab 10 oder 12 Monate oder vom Familientisch, je nachdem, was es bei uns gibt 19.00 Uhr Milchbrei 20.00 Uhr AR-Milch, danach Zahneputzen und ins Bett, zwischendurch Obst oder mal einen Keks Ist das erstmal so okay? Wir haben folgende Probleme: 1. Sie verweigert jegliches Brot, egal ob trocken, mit Käse, Wurst oder sonstigem Belag. Mit viel Glück etwas Toast oder Brötchen, bei weitem aber nicht so viel, dass es als Frühstück oder Abendbrot durchgehen könnte. Was kann ich machen? 2. Sie war vor kurzem krank und wollte keine feste Nahrung zu sich nehmen. Da ist mir ein schwerer Fehler passiert! Nach einer durchquengelten Nacht war ich äußerst genervt. Als sie den GOB komplett verweigerte, wollte ich sie zum Essen "zwingen", also immer wieder versucht, irgendwann waren wir beide total entnervt und ich habe sie 2-3 Minuten weinend im Wohnzimmer gelassen, weil ich mich in der Küche erst mal beruhigen musste. (es konnte nix passieren, sie war im Laufstall). Ich weiß, total falsch und es tut mir unendlich leid! Seitdem verweigert sie alles, was ich ihr mit dem Löffel geben will. Ich habe schon andere Löffel genommen, an einem anderen Platz füttern wollen, nix hilft. Einen eigenen Löffel nimmt sie zwar, spielt aber nur damit und Macht noch keine Anstalten, selbst zu essen. Selbst Kartoffelbrei isst sie mit den Fingern bzw. muss ich ihr mit den Fingern geben. Fingerfood ist okay, aber nicht so viel für eine Mahlzeit. Morgens und abends fällt es ganz weg, weil sie ja kein Brot isst! Ansonsten scheint der Vorfall "vergessen" zu sein. Wir spielen und lachen zusammen wie immer, auch der Laufstall ist kein Problem. Nur die Sache mit dem Löffel ist geblieben. Wie kann ich das wieder in Ordnung bringen? Wie Kriege ich sie dazu, selbst mit dem Löffel zu essen? Ich bin was die Ernährung angeht, total unsicher, weil sie immer noch sehr babyhaft ernährt wird, ich aber nicht weiß, wie ich sie da "groß" machen kann! Entschuldigung für den langen Text und vielen Dank für eine Antwort!
Veronika Klinkenberg
Liebe Else, meist entwickelt sich etwas ganz von selbst, wenn wir es nur zulassen. Versuchen Sie die Ernährung Ihres Töchterchens nicht mehr unbedingt selbst in die Hand zu nehmen, sondern unterstützen Sie Ihr Mädchen indem sie die angeborene kindliche Neugier fördern und die Kleine aktiv bei den Mahlzeiten mit einbeziehen. So wird sie Schritt für Schritt Spaß und Freude am Essen entwickeln. Zwischen dem 10. Und 14.Monat zeigen Kinder immer mehr Interesse am Familienessen. Hier gibt es Frühentwickler und Spätzünder. Ihr kleiner Schatz scheint zu den Zweiteren zu gehören. Sie schreiben, dass die Kleine vor kurzem krank war, vielleicht ist das noch nicht ganz überwunden oder sie macht gerade eine Entwicklungsphase durch, in der sie einfach noch nicht ganz bereit für eine Ernährungsumstellung ist und die alten Essgewohnheiten die ihr Sicherheit geben noch ein bisschen beibehalten möchte. Haben Sie Geduld, sie wird Brot noch mögen lernen. Es heißt ja nicht, dass sie das alles grundsätzlich nicht mag. Sie kennt das alles halt noch nicht und muss erst Vertrauen dazu aufbauen und kennenlernen, dass man das so essen kann und dass das auch gut schmeckt. Das Wichtigste ist, dass sie möglichst oft zusammen essen z.B. bei einem gemeinsamen Familienfrühstück oder Familienabendessen. Konzentrieren Sie sich beim Essen nicht ausschließlich auf Ihr Mädchen, sondern essen sie vielmehr selbst mit Genuss von allem, auch von Brot. Es ist ganz entscheidend, dass ein Kind die Eltern beobachten kann. Dass es sehen kann wie Mama und Papa es mit dem Essen anstellen und was sie alles zu sich nehmen. Kinder ahmen das nach, was sie gezeigt bekommen und was ihnen vorgelebt wird. Sieht Ihr Töchterchen viele Male, dass die restlichen Familienmitglieder zum Frühstück genussvoll Brot essen, wird sie das irgendwann einmal nachmachen wollen. Alternativ kann das natürlich ein Müesli sein. Da ergibt sich momentan aber das Problem, das das nicht so gut mit den Händchen zu essen geht. Wie sieht es aus, wenn Sie ein Brötchen in grobe Stückchen zerteilen und diese Brotstückchen in Milch einweichen? Ihr Mädchen darf dann die eingeweichten Stückchen fischen und findet so vielleicht den Zugang zum Brot. Eine andere Möglichkeit wären Spießchen auf die Sie sehr weiches Obst (Banane, reife Birne) und abwechselnd dazu weiche Brotstückchen stecken. Geben sie ihr bei jeder Mahlzeit ein eigenes Tellerchen und einen eigenen Löffel, lassen Sie sie experimentieren und erforschen. Manche Kinder nehmen zunächst alles mit den Fingerchen, das ist nicht schlimm. Auch sieht das natürlich nicht manierlich aus und kann bisweilen Matscherei und Kleckerei bedeuten, aber das entwickelt sich. Zeigen Sie Ihrem Töchterchen ganz ruhig und ohne Druck immer wieder, wie man mit einem Löffelchen oder einem Esslernbesteck umgeht. Sie geben ein Angebot an gesundem Essen. Achten Sie darauf, dass immer etwas dabei ist, das Ihr Kind kennt. Kombinieren Sie gewohntes babygerechtes Essen mit Familienessen. Wir führen ein sehr schönes, relativ neues Sortiment für Kleinkinder, in dem sicher einiges für Ihre Kleine enthalten ist. Sorgen Sie für eine ruhige angenehme Atmosphäre, keine Ablenkung, ein schön gedeckter Tisch, damit ist Ihre Aufgabe erfüllt. Die Kleine darf aus dem Angebot wählen. Müht sie sich mit dem Selberessen ab, gelingt es Ihnen sicher, sie etwas zuzufüttern. Fällt die Menge nicht sehr groß aus oder passiert es einmal, dass gar nichts gegessen wird, macht das nichts. Auf keinen Fall sollten Sie Ihr Kind zwingen, denn das führt wie Sie gesehen haben, immer zu Rückschritten. Meist dauert es dann einige Zeit, bis das Vertrauen wieder aufgebaut ist. Aber auch das gibt sich. Ein Löffelchen und ein Tellerchen in einer anderen Farbe, das Essen in einer anderen Umgebung, das alles sind geeignete Maßnahmen. Lassen Sie sich nicht entmutigen, haben Sie Vertrauen und treten Sie sicher auf. Denn Kinder haben feinste Antennen und Ihre Unsicherheit überträgt sich auf Ihr Töchterchen. Wenn Ihr Mädchen spürt, dass sie Ihr zutrauen, dass sie immer mehr mit festem Essen zurechtkommt und auch die notwendigen Mengen isst, wird sich das niederschlagen und Schritt für Schritt umsetzen – glauben Sie mir. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen möchten, umso mehr wird sich Ihr Mädchen am Essen interessieren. Das braucht natürlich etwas Zeit und Geduld und geht nicht von heute auf morgen. Aber Sie werden gemeinsam Ihr Ziel erreichen. Gehen Sie bis dahin entspannt aber auch konsequent vor. Ich wünsche Ihnen alles Gute Veronika Klinkenberg
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