Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Kuhmilch im ersten Lebensjahr?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Kuhmilch im ersten Lebensjahr?

bibsi77

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Hallo, meine Hebamme hatte mir empfohlen, auf Kuhmilch im ersten Lebensjahr möglichst zu verzichten, da diese Allergien auslösen kann. Den abendlichen Brei (Gries oder Reisflocken mit etwas Obst) rühre ich also nur mit Wasser an. Und auch sonst bekommt sie keine Milchprodukte, außer Pre-Säuglingsnahrung, die ja lt. Verpackung auch auf Kuhmilchbasis hergestellt wurde. Ist das ok so? Oder fehlt ihr dann das Calcium? Was würden Sie empfehlen? Viele Grüße Birgit


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Liebe Birgit, liegt denn überhaupt ein Allergierisiko bei Ihrem Baby vor? Aber auch selbst dann ist es nicht notwendig auf Kuhmilch als Zutat im 1. Jahr zu verzichten. Als Hintergrund: Früher war man der Meinung, es ist besser bestimmte Lebensmittel wie auch Kuhmilch zur Vorbeugung von Allergien möglichst lange zu meiden oder dieses erst recht spät in die Beikost mit auf zu nehmen. Das gilt heute jedoch für überholt. Die aktuellen Empfehlungen lauten, bei der Ernährung im ersten Lebensjahr nicht mehr alles zu vermeiden, sondern auch bei bestehendem Allergierisiko nach und nach eine vielseitige Kost aufzubauen. Generell muss aus Gründen der Allergievorbeugung auf kein Lebensmittel mehr verzichtet werden, das gilt auch für Zitrusfrüchte, Kuhmilch, Eier und Fisch. Das „Weglassen“ hilft nicht bei Allergievorbeugung. Es gibt Hinweise darauf, dass die Gabe verschiedener Lebensmittel ab dem 5. und 7. Lebensmonat sogar wichtig für die Toleranzentwicklung des Immunsystems ist. Und im Gegenzug das Meiden von Lebensmitteln das Auftreten von Allergien fördern kann, weil der Körper nicht gelernt hat die Lebensmittel als harmlos zu tolerieren. Das heißt, es spricht nichts dagegen kleine Mengen Kuhmilch als Zutat in einem Brei anzubieten. Nur als reine Trinkmilch ist Kuhmilch in der Tat nicht geeignet, hier sollte Muttermilch stehen oder ggf. eine Säuglingsnahrung. Wie Sie auch richtig sehen, basieren die Säuglingsnahrungen ebenfalls auf Kuhmilch. Bei der Herstellung von Säuglingsnahrung wird die Kuhmilch in wichtigen Punkten verändert, damit sie als Muttermilchersatz geeignet ist. Wird nicht oder nicht mehr ausreichend gestillt, dann ist als Trinkmilch eine fertige Säuglingsmilch die richtige Wahl. Ich weiß jetzt nicht wie alt Ihr Kind ist und wie viel Milch Ihr Baby am Tage bekommt. In der Regel gehört ein abendlicher Milchbrei mit zur Milchversorgung. Im Laufe des zweiten Halbjahres werden 400-500 ml Milch (inklusive Milchbrei) werden, damit ein Kind ausreichend mit Milch und Kalzium versorgt ist. Das teilt sich üblicherweise in zwei milchhaltige Mahlzeiten auf: morgens eine Milch und abends eine Portion Milchbrei. Je nach dem, kann es also ratsam sein, abends besser einen Milchbrei (fertiger Instantbrei, Gläschen) oder einen selbst angerührten Milchbrei zu geben. Dazu können Sie die gewohnte Pre-Nahrung verwenden. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath


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