Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Luise Thun:

Kleindkind 14 Monate trinkt keine Säuglingsnahrung/Milchprodukte - abstillen ok?

Luise Thun

 Luise Thun
Master der Ernährungswissenschaft
Frage: Kleindkind 14 Monate trinkt keine Säuglingsnahrung/Milchprodukte - abstillen ok?

Doris04

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Sehr geehrtes Team der Ernährungsberatung, mein Sohn ist 14 Monate alt und wird noch gestillt. Er hat noch nie aus einer Flasche getrunken und auch noch nie Säuglingsnahrung bekommen. Ich habe es zwischendurch ein paar Mal probiert, aber er schüttelt sich direkt, weil ihm diese Milch überhaupt nicht schmeckt. Er ist auch wirklich sehr stur. Ich denke immer öfter über das Abstillen nach. Ich frage mich aber, wie das dann mit der Milchversorgung klappen soll? Wie lange braucht ein Kleinkind dann noch Milch? Soll man in diesem Alter Vollmilch, Premilch oder Kindermilch geben? bzw. Ich glaube ja eher, dass mein Sohn gar nichts von diesen 3 Alternativen trinken wird. Wäre das ein Problem? Wir haben als ganze Familie allerdings fast keine Milchprodukte im Haushalt. Mein Mann verträgt sie nicht, daher kaufe ich eigentlich nie welche. Müsste ich ihm dann Joghurt oder Käse anbieten? Was wäre, wenn er weder Milch trinken noch Milchprodukte essen würde? Ich stille momentan noch abends und in der Früh. Ansonsten isst er 5 Mahlzeiten vom Familientisch. Außer den 2 Stillmahlzeiten trinkt er 100 mL Wasser am Tag. Wenn ich die 2 Stillmahlzeiten weglassen würde, dann wären die 100 mL zu wenig Flüssigkeit oder? Ich frage mich da sowieso immer wieder, wie so kleine Wesen oft eine Flasche mit 200 mL Milch auf einmal austrinken können. Mein Sohn würde das nie schaffen. Wenn ich ihm also zB zum Frühstück aus seinem Becher eine Vollmilch anbieten würde, dann würde er davon ein paar Schlucke trinken, dafür dann aber sicher kein Wasser mehr. D.h. seine Wassermenge von 100 mL würde sich um die Milchmenge vom Frühstück reduzieren. 200-300 mL Milch + Wasser zu den Mahlzeiten würde bei uns niemals funktionieren. Sie sehen, meine Lage ist etwas verzwickt. Was würden Sie mir raten? Herzliche Grüße, Doris


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Liebe Doris, ich kann Sie beruhigen – die Milch macht im Alter Ihres Sohnes nur noch einen kleinen Teil im Speiseplan aus. Im zweiten Jahr reichen insgesamt 300 ml Milch inklusive aller anderen Milchprodukte aus, am besten auf 2-3 Portion über den Tag verteilt. In diese Empfehlung werden einberechnet: Die Trinkmilch (Muttermilch, Säuglingsmilch, Kuhmilch, Kindermilch) alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Bei der Milch nach dem 1. Lebensjahr gibt es mehrere Möglichkeiten: Sie können als Trinkmilch eine Kuhmilch (Vollmilch), Säuglingsmilch oder eine altersgerechte Kindermilch anbieten. Die Kindermilch und Säuglingsmilch haben den Vorteil, dass diese im Eiweißgehalt kindgerecht reduziert sind, aber die Nährstoffversorgung wie z.B. die Eisenversorgung besonders unterstützen. Reichen Sie die Milch am besten aus einem Becher – meist ist das für die Kleinen auch viel spannender als das Milchfläschchen. Zur Flüssigkeitsmenge: In der Regel brauchen die Kleinen im 2. Lebensjahr etwa 600 ml zusätzliche Flüssigkeit in Form von Wasser, Tee oder verdünntem Obstsaft, auch die Milch zählt zur Flüssigkeitszufuhr dazu. Es gibt Kinder, die schaffen kaum die Hälfte, andere sind deutlich durstiger. Und es kann phasenweise auch sehr schwanken. Genaue Trinkmengen lassen sich nur schwer festlegen, da der Durst ja auch abhängig ist von Bewegung, Zimmertemperatur, Jahreszeit und der restlichen Ernährung etc. Grundsätzlich können nicht nur Getränke, sondern alle Lebensmittel in unterschiedlichem Ausmaß zur Flüssigkeitsversorgung beitragen. Kinder und genauso Erwachsene, die viel Obst, Gemüse, Suppen, Joghurt, Milch etc. verzehren, decken zum Teil Ihren Flüssigkeitsbedarf damit. Bieten Sie Ihrem Kleinen immer wieder Wasser oder ungesüßten Tee an – er wird trinken, wenn er durstig ist. Solange Ihr Kleiner vergnügt ist und seine Windel gut nass und der Stuhl geformt ist, ist er ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Üben Sie den Blick in die Windel, diese sagt Ihnen wie es um die Flüssigkeit steht. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen ein schönes Wochenende. Herzliche Grüße Luise Thun


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