Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Kind 11 Monate isst kaum

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Kind 11 Monate isst kaum

Ticklish

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Hallo, ich habe folgendes "Problem": Mein Sohn ist 11 Monate alt und er wird mehr oder weniger noch voll gestillt. Eigentlich wollte ich nur 6 Monate stillen, aber mein Sohn hat von Anfang an Pre-Milch verweigert. Aus der Flasche an sich trinkt er (er trinkt ca. 150ml Wasser pro Tag) gut und gerne, aber er mag halt keine Pulvermilch. Auch Kuhmilch (selbst verdünnt) mag er nicht. Also musste ich ja weiterstillen. Als er 6 Monate alt war, hab ich versucht ihm Brei anzubieten. Das hat sehr lange überhaupt nicht geklappt. Erst mit ca. 9 Monaten ging es so halbwegs und ich habe nie klassisch erst Möhrchen, dann Gemüse-Kartoffel und dann Gemüse-Kartoffel-Fleisch eingeführt. Ich hab ihm immer wieder versch. Dinge angeboten was seinem Alter entsprach (also entsprechende Gläschen) und als er einigermaßen gegessen hat (dazu gleich mehr) hab ich dann auch Fleischgläschen gefüttert. Aber er isst immer noch sehr wenig - deshalb die Einschränkung "einigermaßen". Er isst nie mehr als ein halbes Gläschen und wenn er das isst, ist es schon viel. Er isst also höchstens 80-100g Brei Mittags. Seit er die Gläschen für 8. Monate bekommt, isst er ein bisschen lieber, da diese ja auch leicht gewürzt sind, vermutlich. Aber vielleicht fange ich von vorne an, sein Tag sieht so aus essenstechnisch: Zw. 6 und 8 Uhr: Stillen im Bett 7 und 9 Uhr: Frühstück in Form von Apfel-Traube-Reis-Gläschen (Brot isst er nicht, er beißt ab aber spuckt das Stück dann aus und spielt damit rum, ich biete es aber immer wieder an) Zw. 12 und 13 Uhr: Mittagsbrei (s.o., höchstens 80-100g, manchmal auch nur zwei, drei Löffel) 15-16 Uhr: Obst oder Reiswaffel oder Dinkelstange o.äh. (damit wird aber meistens nur gespielt, deshalb fällt diese Mahlzeit oft aus!) 18 Uhr: Familientisch. Er bekommt von unserem Abendessen angeboten, das er aber nie isst. Nudeln werden wieder ausgespuckt, Brokkoli wird nur zermatscht. Er hat einmal ein halbes Würstchen gegessen, das war's aber auch. 19-20 Uhr: Einschlafstillen Und nachts kommt er auch noch ca. 5 Mal zum Stillen. Das ist auch ein Problem für mich, da ich nicht weiß, was ich machen soll. Er holt ja da wahrscheinlich das nach, was er tagsüber nicht bekommt, weil er normales Essen mehr oder weniger verweigert und deshalb denke ich, ich muss ihm das nachts auch geben, aber natürlich wären mehr als 2 Std. Schlaf am Stück schon schön mittlerweile. Tagsüber MÖCHTE ich aber nicht wieder vermehrt stillen, da er ja ESSEN soll. Und wenn er satt ist vom stillen isst er ja noch weniger als ohnehin schon. Ich habe auch schon versucht, ihm abends einen Milchbrei anzubieten, aber - mag er nicht. Er verzieht ganz angewidert das Gesicht und spuckt alles wieder aus. Auch Hirsebrei unter sein geliebtes Apfel-Traube-Reis-Gläschen gemischt wird konsequent verweigert. Ich bin mit meinem Latein mittlerweile am Ende und weiß nicht, was ich machen soll, damit ich abstillen kann und er endlich essen lernt. Auch mache ich mir ein bisschen Sorgen, ob er so mit allen nötigen Nährstoffen (Eisen??) versorgt wird.... Vielleicht haben Sie ja einen guten Tipp für mich? Ansonsten denke ich mir mittlerweile, ich muss halt einfach gelassen bleiben, die Dinge nehmen wie sie sind und irgendwann wird er schon essen und dann hat sich das von selbst erledigt. Ich setze mich und ihn also nicht unter Druck, außer dass ich ihm jeden Tag alles mögliche anbiete zum Essen.


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Liebe „Ticklish“, manchmal ist es sinnvoll den „klassischen“ Weg zu verlassen, denn nicht immer lassen sich Babys nach dem Lehrbuch an festes Essen heranführen. Prima, dass Sie nicht locker lassen und konsequent am Ball bleiben. Gut verständlich, dass Sie als Mama möchten, dass Ihr Sohn endlich so richtig festes Essen annimmt und abwechslungsreich am Tisch mitisst. Es lässt sich aber nichts erzwingen. Ich kann Sie nur ermutigen dieses Ziel geduldig weiter zu verfolgen. Haben Sie keine Angst, auch wenn der Speiseplan noch von einer optimalen Ernährung abweicht, gedeihen Kinder. Sie nehmen sich das, was sie brauchen. Solange Ihr Junge putzmunter und aktiv ist und der Arzt nichts Auffälliges feststellt, sind Sorgen unbegründet. Druck führt nicht dazu, dass sich das Essen entwickelt, da haben Sie Recht. Machen Sie es dem Kleinen aber auch nicht zu leicht. Dass Sie tagsüber nicht mehr vermehrt stillen möchten, ist ganz richtig. Vielleicht gelingt es Ihnen hier Schritt für Schritt etwas mehr zu bewirken. Die stückigere Kost scheint Ihrem Kind ja besser zu liegen. Gerne dürfen Sie es mit den 10- oder 12-Monatsgläschen versuchen. Geben Sie Ihrem kleinen Schatz aber auch weiterhin die Möglichkeit von allem zu probieren, was er möchte. Nehmen Sie die Mahlzeiten möglichst immer gemeinsam ein und zeigen Sie Ihrem Spatz wie das Essen geht, dass alles essbar ist und auch schmeckt. Endet das Essen in einer „Matscherei“ bzw. „Spielerei“, sagen Sie kurz in aller Ruhe „nein“. Setzt sich das fort, brechen Sie das Essen für den Kleinen ab. Dann gibt es aber bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Machen Sie sich außerdem immer bewußt: Ihr Sohn ist nun in einem Alter in dem er sein eigenes Köpfchen entwickelt und auch mit seinem Verhalten testen will wie weit er gehen darf. Das ist ganz typisch für dieses Alter. Er ist sich natürlich seiner Wirkung auf andere bewusst und hat sicher herausbekommen, dass er mit seiner Verhaltensweise die Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Stellen Sie das Essen also nicht zu sehr in den Mittelpunkt, machen Sie aus dem Essverhalten Ihres Jungen keine "große Sache". Mit dem geliebten Apfel-Traube-Reis-Gläschen haben Sie schon einmal eine Basis. Die Idee etwas Getreide darunter zu mischen ist nicht schlecht. Am Anfang kann das ja ganz wenig sein, schleichend wird die Menge nach und nach erhöht. Dass lange gestillte Kinder den Geschmack einer zunächst fremden Milch ablehnen, ist ganz normal. Geben Sie auch hier nicht auf. Versuchen Sie es doch einmal mit „HiPP Kindermilch“, sie wird auch von „Milchmuffeln“ angenommen. Manchmal benötigt es viele Anläufe, bis Kinder auf den Geschmack kommen. Probieren Sie die Milch ruhig auch aus einem lustigen bunten Becher an und peppen den Geschmack mit etwas Obst oder Karotte auf. Brot würde ich vorerst einmal in kleinen Stückchen, die in Milch getaucht werden, versuchen. Mit Ihrem Gefühl liegen Sie richtig, der Kleine nimmt sich offensichtlich einen Teil seiner Nahrungsmenge nachts. Das Trinken an der Brust ist natürlich angenehm und geht leichter als das Essen fester Nahrung. Auch ist das Trinken an der Brust etwas, das wunderbar in den Schlaf begleitet. Machen Sie sich etwas von dem Gedanken frei, Sie müssen Ihr Kind nachts nicht das geben, was ihm tagsüber entgeht. Versuchen Sie Schritt für Schritt die Stillmahlzeiten etwas zu reduzieren, so geben Sie Ihrem Jungen die Chance den Hunger immer mehr auf den Tag zu verlegen. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, wenn Sie das aber konsequent verfolgen, kommen Sie sicher ans Ziel. Diese Phasen sind wirklich anstrengend und Nerven zehrend, Kinder in diesem Alter lernen aber so vieles und so kann es schon bald ganz anders aussehen. Ich wünsche Ihnen weiter Durchhaltevermögen und viel Kraft und Energien Veronika Klinkenberg


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